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Was Glücksgefühle bei Läufern wirklich auslöst


Forschungsergebnis
Was Glücksgefühle bei Läufern wirklich auslöst

Von dpa
05.10.2015Lesedauer: 2 Min.
Langstreckenläufer genießen einen rauschähnlichen Zustand beim Laufen, der förmlich süchtig macht.Vergrößern des BildesLangstreckenläufer genießen einen rauschähnlichen Zustand beim Laufen, der förmlich süchtig macht. (Quelle: AP/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Langstreckenläufer erleben ihren Sport manchmal wie eine Droge. Nach ein paar Kilometern stellt sich ein Glücksrausch ein, der Schmerz und Anstrengung vergessen lässt. Für dieses sogenannte Läuferhoch galten bisher Endorphine als auslösende Stoffe. Wissenschaftler aus Hamburg und Mannheim fanden jedoch andere Auslöser.

Läufer, die lange Strecken zurücklegen, bringen sich durch die Bewegung in ein ekstatisches Hochgefühl. Als Auslöser dafür galten bisher die im Volksmund gerne als Glückshormone bezeichneten Endorphine. Hamburger Wissenschaftler vom Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie und Peter Gass vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim machten nun an Mäusen eine Entdeckung: Endorphine befinden sich zwar vermehrt im Blut, gelangen jedoch nicht durch die Blut-Hirn-Schranke. Sie können demnach keine Rauschgefühle auslösen.

Endocannabinoide und Hochgefühle

Die Forscher fanden jedoch andere Substanzen im Blut, die für das Stimmungshoch verantwortlich sein könnten: die fettlöslichen Endocannabinoide. In Experimenten sei es erstmals gelungen, nachzuweisen, dass das Läuferhoch bei Mäusen mit den Cannabinoid-Rezeptoren zusammenhänge, sagt Johannes Fuß. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen stellten die Forscher in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften "PNAS" vor.

Mäuse als Versuchsläufer

Die Experten testeten ihre Theorie an Mäusen. Die Tiere mussten sich fünf Stunden lang in Laufrädern bewegen und legten dabei bis zu 6,5 Kilometer zurück. Zwar lässt sich an Mäusen kein Glücksgefühl nachweisen, doch das Team konnte Begleiteffekte des Läuferhochs feststellen. Die Langstreckenmäuse waren laut Studie weniger schmerzempfindlich und weniger ängstlich als die Kontrollgruppe.

Um den Gegenbeweis sichtbar zu machen, gaben die Wissenschaftler den Mäusen Medikamente, die die Endocannabinoid-Rezeptoren blockierten. Laut dem Hamburger Forscher Johannes Fuß blieben hier die positiven Effekte des Läuferhochs aus. Es müsse demnach einen Zusammenhang geben. Die Blockade der Endorphin-Rezeptoren hatte hingegen keinen Effekt auf das Läuferhoch.

Die Forscher vermuten, dass die zugrundeliegenden Mechanismen bei Mensch und Maus ähnlich sind.

Gefahren des "Läuferhochs"

Mit dem guten Gefühl kann die Wahrnehmung der eigenen körperlichen Belastungsgrenze schwinden. Sportpsychologen warnen schon seit geraumer Zeit davor, dass manche Sportler dieses Stimmungshoch immer wieder suchen und süchtig werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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