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Myome: Tumor der Gebärmutter – Symptome und Therapiemöglichkeiten


Größe und Anzahl sind entscheidend
Was Sie über Myome wissen müssen

t-online, GRO

Aktualisiert am 25.07.2020Lesedauer: 5 Min.
Eine Frau hält sich die Hände an den Unterbauch: Schmerzen treten in der Regel erst auf, wenn eines oder mehrere der Myome eine gewisse Größe erreicht haben.Vergrößern des BildesEine Frau hält sich die Hände an den Unterbauch: Schmerzen treten in der Regel erst auf, wenn eines oder mehrere der Myome eine gewisse Größe erreicht haben. (Quelle: bymuratdeniz/getty-images-bilder)
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Viele Frauen bekommen im Lauf ihres Lebens Myome in der Gebärmutter. Sie sind in den meisten Fällen gutartig, doch sie können erhebliche Beschwerden verursachen. Alles über Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie von Myomen.

Ein Myom ist eine gutartiger Muskelgewebeknoten in oder an der Gebärmutter. Etwa jede dritte bis vierte Frau entwickelt im Lauf ihres Lebens Myome, meistens zwischen dem 25. und dem 50. Lebensjahr. Die Geschwulste treten entweder einzeln oder zu mehreren auf und variieren in der Größe – im Extremfall bis zu 20 Zentimetern.

Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen lebt beschwerdefrei, trotzdem sind Myome die Ursache für 60 Prozent aller Gebärmutterentfernungen. Dass aus einem Myom ein bösartiger Tumor entstehen kann, ist aber mit 0,3 Prozent sehr unwahrscheinlich

Wie bekommt man Myome?

Warum Myome entstehen, ist nicht genau geklärt. Bekannt ist, dass es einen hormonellen Zusammenhang gibt, denn die Geschwulste treten nur bei der geschlechtsreifen Frau auf. Vor der ersten Regelblutung und nach der Menopause wachsen Myome nicht. Bestehende Geschwulste können dann verbleiben, bilden sich aber meist zurück.

Nach bisherigem Kenntnisstand regen vor allem Östrogene zum Wachstum an, speziell das 17β-Östradiol. Unter den Gestagenen spielt das Gelbkörperhormon Progesteron ebenfalls eine Rolle. Ein genetischer Einfluss gilt als sehr wahrscheinlich – Töchter von Mütter, die Myome haben, bekommen sie ebenfalls vermehrt.

Welche sind die Risikofaktoren?

  • Diabetes mellitus
  • Adipositas
  • Bluthochdruck
  • Alkohol
  • Rauchen
  • Ungesunde Ernährung
  • Einnahme von Hormonen

Welche Symptome weisen auf Myome hin?

Je nachdem, wo, wie groß und wie viele sie sind, können Myome eine Vielzahl an Symptomen verursachen. Viele von ihnen treten zyklisch auf: sie nehmen zu an den Tagen vor und nach der Regelblutung. Meistens kommen Frauen wegen Blutungen und Schmerzen in die Arztpraxen.

Diese Schmerzen, häufig begleitet von einem Druckgefühl im Unterbauch, treten in der Regel erst auf, wenn eines oder mehrere der Myome eine gewisse Größe erreicht haben. Große Geschwulste können auf die Blase, die Harnwege oder den Darm drücken und deren Funktionalitäten stören. Manche Frauen spüren bei gewissen Bewegungen den Fremdkörper, etwa wenn sie sich bücken, oder beim Geschlechtsverkehr.

Was tun bei starken Schmerzen

Plötzlich auftretende und stechende Schmerzen im Unterbauch können entstehen, wenn die Geschwulst auf Nervenenden drückt. Heftige Ischias- und Rückenschmerzen können auftreten, auch die Nieren oder die Beine können betroffen sein. Starke Schmerzen treten auf, wenn ein Myom sich dreht oder sich löst. Dann kommt es häufig auch zu Blutungen und Betroffene sollten zum Arzt gehen.
Ungewöhnliche Blutungen sind ein häufiges Symptom von Myomen. Sie können sowohl regelmäßig und dauerhaft auftreten (Hypermenorrhoe), als auch unregelmäßig (Metrorrhagie). In der Folge sind Blutarmut und Eisenmangel möglich, oft verstärken Myome auch die Schmerzen bei der Regelblutung (Dysmenorrhoe).

Komplikationen bei Kinderwunsch

Myome können Schwangerschaften erschweren oder auch behindern. Zum einen ist es möglich, dass Geschwulste, die in der Gebärmutterwand liegen, zu Komplikationen führen. Zum anderen verursachen in der Gebärmutterhöhle gelegene Myome manchmal Fehlgeburten. Durch die Schwangerschaft steigt die Menge an Hormonen, die Geschwulste wachsen und können Schmerzen hervorrufen oder vorzeitige Wehen. Zudem steigt der Blutverlust durch Myome sowohl bei einer Geburt als auch bei einem Kaiserschnitt.

Wie diagnostiziert ein Arzt Myome?

Da Myome oft keine direkten Symptome machen, diagnostiziert der Gynäkologe sie meist über das Beschwerdebild, eine Tastuntersuchung und via Ultraschall (Sonografie), entweder transvaginal durch die Scheide oder transabdominal über die Bauchdecke. So sind die Geschwulste gut zu sehen und der Mediziner kann ihre Größe und ihren Umfang messen. Wenn kein akuter Handlungsbedarf besteht, kann so auch beobachtet werden, ob sich die Myome im Lauf der Zeit verändern. Ein genaueres Bild ermöglicht eine Magnetresonanztomografie (MRT), selten auch eine Gebärmutter- oder Bauchspiegelung (Hystero- oder Laparoskopie). Kleinere Myome können dabei manchmal gleich entnommen werden.

Wie werden Myome therapiert?

Wenn die Patientin keine Beschwerden hat, werden Myome beobachtet, und nicht therapiert. Ansonsten hängt die Behandlung von Lokalisation, Größe und den Beschwerden ab. Auch das Alter der Betroffenen und die Familienplanung spielen eine Rolle. Handlungsbedarf besteht bei Schmerzen, Blutungen oder Blutarmut, bei mehrfachen Fehlgeburten oder Unfruchtbarkeit sowie bei starkem Wachstum der Geschwulste nach den Wechseljahren (Klimakterium).

Sofern eine Entfernung der Myome nötig wird, ist der Standard heute, bei jüngeren Frauen zu operieren. Bei älteren Frauen, die keine Kinder mehr bekommen möchten, geht der Trend fort von der Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) hin zu minimalinvasiven Operationen, die die Gebärmutter erhalten.

Behandlung mit Hormonpräparaten

Eine Möglichkeit der Therapie ist die Gabe von Hormonpräpatate aus der Gruppe der Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-Analoga). Sie hemmen die Produktion von Hormonen in den Eierstöcken und evozieren künstlich das Klimakterium. Myome, die unter Einwirkung von Östrogen entstehen, schrumpfen. GnRH-Analoga haben merklich Nebenwirkungen, denn Patientinnen erfahren die typischen Wechseljahrsbeschwerden, etwa Trockenheit von Haut und Schleimhäuten, Verlust der Libido, Schlafstörungen und Hitzewallungen. Zudem fördern sie das Risiko von Knochenschwund (Oseoporose). Diese Therapie ist bei jungen Frauen nicht zu empfehlen und sollte auch nicht länger als sechs Monate lang durchgeführt werden, zumal die Geschwulste nach Absetzen der Präparate oft wieder wachsen.

Behandlungen ohne Operation

Relativ neu ist die Behandlung mit einem Notfallkontrazeptivum, auch als "Pille danach" bekannt. Es kann zu einer Verkleinerung von Myomen führen und eventuelle Blutungen minimieren. Mit Behandlungspausen darf das Mittel jeweils drei Monate lang eingenommen werden, muss aber wegen der Gefahr von Leberschädigungen streng überwacht werden.

Weitere Möglichkeiten sind die Embolisation der Gebärmutter-Gefäße, bei der die Blutversorgung der Myome unterbrochen wird und die Thermoablation. Hier erhitzen und zerstören Ultraschallwellen gezielt das Myom. Das Verfahren heißt Magnet-Resonanz-Tomografie-gesteuerter fokussierter Ultraschall (MRgFUS). Es eignet sich nicht für alle Geschwulste, hat aber meistens relativ wenige Nebenwirkungen.

Operative Eingriffe bei Myomen

Wenn nicht zu viele Myome gewachsen sind und sie für die Operation günstig gelegen sind, gibt es die Möglichkeit, sie auszuschälen. Dies empfiehlt sich vor allem bei Frauen, die einen Kinderwunsch haben. Bei der Myomenukleation entfernt der Mediziner ein einzelnes oder mehrere Myome mit einem Bauchschnitt, durch die Scheide oder aber durch eine Bauchspiegelung.

Die andere Möglichkeit ist die Entfernung der Gebärmutter. Eine solche Hysterektomie ist für manche Frauen emotional schwer zu bewältigen, andere empfinden nach dem Ende ihrer Beschwerden eine Steigerung der Lebensqualität. Ein Einfluss auf die Libido nach einer Gebärmutterentfernung wird oft befürchtet, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden.


Die Operation wird wie die Myomenukleation per Bauchspiegelung, durch die Scheide oder einen Bauchschnitt durchgeführt. Möglich ist auch die kombinierende laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH). Gegebenenfalls kann der Gebärmutterhals erhalten bleiben, im Normalfall werden die Eierstöcke nicht mit entfernt. Folgen einer Gebärmutterentfernung können ein Absinken der Scheide und eine bleibende Blasenschwäche sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Frauenärzte im Netz: Myome
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