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Wie groß wird mein Kind? Formeln zur Berechnung der Größe


Unsere Jugend wächst: Wie groß wird mein Kind einmal?

t-online, dpa, sca, rev, cb

Aktualisiert am 22.02.2024Lesedauer: 5 Min.
Zwei Junge vor einem Zentimetermaß: Wie groß werde ich?Vergrößern des BildesZwei Junge vor einem Zentimetermaß: Wie groß werde ich? (Quelle: pinstock/getty-images-bilder)
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Immer mehr XXL-Kids: In den letzten 20 Jahren sind männliche Teenager durchschnittlich um zwei und Mädchen sogar um 2,5 Zentimeter größer geworden. Wenn auch Sie gerne wissen möchten, wie groß Ihr Kind einmal wird, können Sie dies mithilfe der Formel zur Berechnung der genetischen Zielgröße ermitteln.

Perzentilkurve – Bestimmung des Durchschnittswachstums

Um den durchschnittlichen Verlauf des Wachstums eines Kindes genau bestimmen zu können, erstellt der Arzt ein Liniendiagramm, die so genannte Perzentilenkurve. Sie wird genutzt, um die Entwicklung von Körpergrößen und -gewicht bei Kindern und Jugendlichen einzuschätzen. Verglichen wird stets das Wachstum von Kindern im gleichen Alter. Bei der ersten Messung bezieht sich der Arzt deshalb auf die Entwicklungsdauer des Kindes bis zum Zeitpunkt der Geburt.

Um Abweichungen im Wachstum statistisch bestimmen zu können wird der in einer Altersgruppe am häufigsten ermittelte Wert, als der Durchschnittswert festgelegt. In einer Wachstumskurve wird dieser Wert als 50. Größenperzentile bezeichnet. Als Normalbereich für das Körperwachstum eines Kindes gilt der Bereich zwischen der 3. und 97. Perzentile.

Mit Hilfe dieser Aufzählung können Sie die Perzentile und die damit verbundenen Werte einordnen:

  • 97. Perzentile: Nur drei Prozent der Gleichaltrigen sind größer, 97 Prozent kleiner als Ihr Kind.
  • 85. Perzentile: 15 Prozent der Gleichaltrigen sind größer, 85 Prozent kleiner als Ihr Kind.
  • 50. Perzentile: 50 Prozent der Gleichaltrigen sind größer und 50 Prozent sind kleiner. Ihr Kind liegt also genau in der Mitte.
  • 15. Perzentile: 85 Prozent der Gleichaltrigen sind größer, 15 Prozent kleiner als Ihr Kind.
  • 3. Perzentile: 97 Prozent der Gleichaltrigen sind größer, nur 3 Prozent kleiner als Ihr Kind.

Kinder wachsen schneller als früher

Bis heute hat das Deutsche Institut für Normung fast 30.000 Normen herausgebracht. Darunter ist auch die Normenreihe über die Körpermaße des Menschen mit der Nummer 33402-2. Die Körpergröße von Menschen wurde seit 1986 als Grundlage für Normen systematisch erfasst. Die Daten stammten jedoch noch aus der Zeit um 1970. Seitdem sind die Deutschen größer geworden und die Norm musste komplett überarbeitet werden. Demnach sind 90 Prozent der deutschen Frauen zwischen 153 und 172 Zentimeter groß. 90 Prozent der deutschen Männer zwischen 165 und 186 Zentimeter groß.

Die Sieben- bis Zehnjährigen sind den Angaben zufolge einen bis 1,5 Zentimeter größer als noch in den 1970er Jahren. Die Größe der Neugeborenen zwischen 1984 und 1997 veränderte sich allerdings nur geringfügig um plus 0,2 Zentimeter. Das bedeutet, dass sich die Wachstumsgeschwindigkeit im Kindesalter erhöht hat. Nach der Pubertät sei dieser Trend nicht mehr so ausgeprägt. Insgesamt habe sich die im 20. Jahrhundert beobachtete Größenzunahme inzwischen verlangsamt. Vor 120 Jahren waren Jugendliche immerhin noch 15 Zentimeter kleiner als heutzutage.

Wie groß wird mein Kind? Möglichkeiten der Bestimmung

Für die Berechnung der zukünftigen Größe des Kindes gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

  1. Eine Variante ist eine ärztliche Untersuchung. Dabei wird die linke Hand geröntgt. Daraus kann das Knochenalter bestimmt werden, das wiederum Aufschluss auf Wachstumsverzögerungen sowie die endgültige Größe gibt.
  2. Eine weitere Möglichkeit ist die Berechnung anhand der Größe der Eltern. Dabei gelten folgende Formeln:

Für Jungen:

Körperendgröße des Kindes =
(Körpergröße der Mutter + Körpergröße des Vaters + 13) : 2

Für Mädchen:

Körperendgröße des Kindes =
(Körpergröße der Mutter + Körpergröße des Vaters - 13) : 2

Ist also beispielsweise die Mutter 170 und der Vater 180 Zentimeter groß, so ergibt sich die Größe (170 cm + 180 cm + 13) : 2 = 181,5 cm für Jungen und (170 cm + 180 cm - 13) : 2 = 168,5 cm für Mädchen.

3. Eine dritte Möglichkeit ist die Berechnung anhand der Größe des Kindes unter Einbeziehung des jährlichen Wachstums:

Zukünftige Größe des Kindes = jetzige Größe + (verbleibende Wachstumsjahre * Wachstum pro Jahr)

Ist beispielsweise das Kind sieben Jahre alt und 120 Zentimeter groß, so ergibt sich bei einem angenommenen Ende der Wachstumsphase im Alter von 16 Jahren die Berechnung: 120 cm + (9 * 5 cm) = 165 cm.

Wie schnell wächst ein Kind?

Je nach Alter wachsen Kinder unterschiedlich schnell. Da die Faktoren für das Wachstum unterschiedlich sind, können nur Richtwerte angegeben werden. Im ersten Lebensjahr wächst ein Neugeborenes in etwa 25 Zentimeter. Anschließend verlangsamt sich das Wachstum. Im zweiten Lebensjahr nimmt die Größe um circa 10 bis 20 Zentimeter zu, im darauffolgenden um 7-10 Zentimeter.

Im vierten Lebensjahr wächst das Kind um durchschnittlich 5-7 Zentimeter, danach pendelt sich das Wachstum bei etwa 5 Zentimeter ein. Zwischen dem sechsten und achten Geburtstag kann es nochmals zu Wachstumsschüben kommen. Ab dem elften Lebensjahr verlangsamt sich der Prozess bis es mit dem Eintritt in die Pubertät zu einem erneuten Schub kommt.

Wodurch wird die Körpergröße beeinflusst?

Das Wachstum der Kinder wird durch das Wachstumshormon Somatropin angeregt. Dieses Hormon wird von der Hirnanhangdrüse produziert und in der Regel im Schlaf ausgeschüttet. Es steuert sowohl das Knochenwachstum, als auch den Muskelaufbau.

Aber auch die folgenden Faktoren haben Einfluss auf die Körpergröße Ihres Kindes:

  • Genetische Veranlagung
  • Die Ernährung des Kindes
  • Gesundheitszustand
  • Bewegungspensum
  • Krankheiten
  • Ausreichend Schlaf

Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle, da die Energie zum Wachsen über die Nahrung aufgenommen wird. Bei einem Nährstoffmangel kann das Wachstum somit beeinträchtigt werden, wenn dem Körper nicht ausreichend Energie zur Verfügung steht. Eine ausgewogene Ernährung ist daher ebenso wichtig wie eine liebevolle Umgebung und angemessene medizinische Versorgung.

Zusätzlich gewinnen die Knochen an Stabilität durch ein gesundes Maß an Bewegung. Ein übermäßiger Bewegungsdrang kann sich hingegen auch negativ auswirken.

Des Weiteren können verschiedene angeborene Organerkrankungen und Stoffwechselstörungen das Wachstum nachhaltig beeinflussen. Sollte ihr Kind außergewöhnlich klein und schmächtig sein, empfehlen wir Ihnen eine ärztliche Untersuchung.

Nicht immer stecken Hormone hinter Wachstumsstörungen

Professor Wabitsch von der Universitätsklinik Ulm ist pädiatrischer Endokrinologe, also Facharzt für Störungen des Wachstums. Er sucht ganz gezielt nach den Gründen. Denn hinter einer Wachstumsstörung können unter anderem Probleme mit den Nieren, dem Darm oder dem Herzen stecken. Manchmal auch eine Mangelernährung oder eine psychosoziale Vernachlässigung, im schlimmsten Fall sogar ein Tumor.

Zunächst einmal werden die Kinder gemessen, der Verlauf und die Knochenentwicklung beurteilt und beobachtet, wie sich die Wachstumsgeschwindigkeit in Zentimetern pro Jahr zeigt. Mithilfe von Blutuntersuchungen und weiteren Tests können die Fachärzte dann feststellen, ob ein Wachstumshormonmangel vorherrscht und welche Gründe er hat.

Von dieser Diagnose hängt selbstverständlich auch die Therapie ab. Ist ein Kind zu klein oder konstitutionell verzögert, gibt man ihm in der Regel etwas Zeit. Ist die Ursache aber ein Hormondefekt oder eine Hormonstörung, dann sorgt man für Ersatz – zumindest so lange, bis das Wachstum abgeschlossen ist. "Sollte ein Wachstumshormonmangel vorliegen, so ist es gut, wenn die Substitutionsbehandlung deutlich vor Beginn der Pubertät begonnen wird", erklärt Wabitsch gegenüber t-online.de.

Die Behandlung: Eine individuelle Entscheidung

Es gibt keine allgemeingültige Antwort, ob Kleinwuchs sowie Großwuchs bei einem Kind mit einem Wachstumshormon behandelt werden sollte oder nicht. Diese Entscheidung trifft jede Familie individuell. Wichtig ist, im Vorfeld einer möglichen Therapie ausführlich mit den Fachärzten zu sprechen.

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Liegt die Körpergröße unterhalb des altersentsprechenden Normbereichs, liegt Kleinwuchs vor. Die untere Normgrenze stellt die 3. Perzentilkurve dar. Droht hingegen ein Mädchen größer als 185 cm und ein Junge größer als 205 Zentimeter zu werden, wird von Großwuchs gesprochen.

Zum Ausbremsen des übermäßigen Wachstums kann eine Wachstumstherapie mit Sexualtesroiden eingesetzt werden. Der Therapiebeginn sollte bei Mädchen bei einer Körperhöhe von 170 bis 172 Zentimeter und bei Jungen bei einer Körperhöhe von 182 bis 185 Zentimeter erfolgen.

Wenn Kleinwüchsigkeit diagnostiziert wurde, kann eine Behandlung mit dem Wachstumshormon STH sinnvoll sein. Das bei der Behandlung verwendete Wachstumshormon ist ein körpereigener Stoff, der künstlich hergestellt wird.

Generell gilt: Die Behandlung ist effektiver, wenn sie frühzeitig begonnen wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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