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Stern TV: Marina (44) - erst Sensationsgeburt, dann Brustkrebs


"Stern TV"
Erst Sensationsgeburt, dann Tumor: "Es war die Hölle für die Kinder"

t-online, rev

22.08.2013Lesedauer: 4 Min.
Stern TV: Marina Dill ist Mutter von eineiigen Drillingen und erkrankte zweimal an Brustkrebs.Vergrößern des BildesMarina Dill ist Mutter von eineiigen Drillingen und erkrankte zweimal an Brustkrebs. (Quelle: I&U TV)
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Im Juni 2001 brachte Marina Dill eineiige Drillinge zur Welt. Es war eine kleine Sensation, denn so etwas gibt es unter 200 Millionen Geburten durchschnittlich nur einmal. Trotzdem waren die Drillinge nicht die größte Herausforderung für Familie Dill. "Stern TV" begleitet die Familie seit der Geburt der Kinder und berichtete nun vom Leidensweg, den die heute 44-jährige Marina in den letzten Jahren bewältigen musste.

So wahrscheinlich ist die Geburt eineiiger Drillinge

Dustin, Nicklas und Philipp heißen die eineiigen Drillinge der Familie Dill. Eineiige Drillinge entstehen, wenn sich aus einer befruchteten Eizelle zwei bilden. Wenn sich anschließend eine davon ein weiteres Mal teilt, entstehen drei Eizellen mit absolut identischem Erbmaterial. Die statistische Wahrscheinlichkeit für eine solche Drillingsgeburt liegt bei 1:200.000.000.

Die Kinder kommen im Frühjahr 2001 viel zu früh auf die Welt. Doch sie sind gesund, haben alle ihren eigenen Charakter und entwickeln sich zunächst auf der Frühchenstation und dann zu Hause gut. Natürlich halten die Kleinen in den kommenden Jahren ihre Eltern mächtig auf Trab, doch die meistern die Herausforderung.

Drillingsmutter Marina erkrankt an Brustkrebs

Dann folgen schwere Zeiten: Bei Drillingsmama Marina wird innerhalb von zweieinhalb Jahren zwei Mal Brustkrebs festgestellt. Das erste Mal 2008, als Marina 39 Jahre alt ist. Sie wird operiert und bekommt eine Chemotherapie. Als Dustin, Nicklas und Philipp eingeschult werden, trägt sie noch ein Kopftuch, um ihre Glatze zu verbergen, aber es geht ihr wieder besser.

Doch der nächste Rückschlag lässt sich nicht lange auf sich warten: 2011 beginnt alles von vorn, die Ärzte entdecken einen Tumor in der anderen Brust. Für Marina Dill bricht erneut eine Welt zusammen, aber sie will kämpfen: "Für meine Familie, meine Kinder. Ich will sie aufwachsen sehen, ich will sehen, wann die erste Freundin kommt, will sehen, wen sie heiraten", sagt die Drillingsmutter. Diesmal lässt sie sich nicht nur den Tumor entfernen, sondern auch ihr Brustgewebe, um so das Risiko für eine weitere Erkrankung zu minimieren. "Die Angst ist manchmal übermächtig. Man kann das nicht immer überspielen", erklärt Marina den Reportern von "Stern TV" und weiß, dass ein Restrisiko bleibt.

Eine Familie leidet

Die Krankheitsgeschichte von Marina geht auch an ihrem Ehemann nicht spurlos vorbei. "Ich habe meine Frau oft leiden sehen", sagt Mike Dill. "Das schlimmste für mich ist diese Hilflosigkeit. Man kann nur nebendran stehen und nichts tun. Diese Hilflosigkeit macht einen fertig." Auch die Kinder stecken die Situation nicht einfach weg. Entweder verhalten sie sich ganz normal oder sie sind sehr rebellisch, wie der Vater der Drillinge berichtet. Nur beim Fußballspielen gelingt es den drei Kids abzuschalten, ihre Sorgen zu vergessen.

"Es war die Hölle für die Kinder"

Optimistisch äußert Mike seine Hoffnungen für die Zukunft, nachdem Marina das zweite Mal den Krebs überwunden hat: "Ich wünsche mir nur, dass meine Frau jetzt von sämtlichen Krankheiten verschont bleibt, dass wir endlich mal zur Ruhe kommen." Doch die Belastung ist zu groß. Ein halbes Jahr später ist die Ehe von Marina und Mike Dill am Ende. Der Stress mit den Kindern, finanzielle Sorgen, die Krebserkrankungen und die dadurch fehlende Zweisamkeit waren zu viel für die Beziehung. Das Paar trennt sich, was auch für die Kinder wieder ein harter Schlag ist. "Man kann sich ja denken, dass das die Hölle für die Kinder war", erzählt Marina. "Ich muss ihnen ganz oft sagen, ich schaffe das nicht mehr. Und dann ist auch noch der Papa weg."

Für Marina allerdings ist die Trennung auch ein wichtiger Schritt in ein neues Leben, der Start eines hoffentlich besseren Kapitel ihres Lebens. Sie ist nun seit zwei Jahren tumorfrei. Ihr größter Wunsch ist es, gesund zu bleiben - gesund für ihre Drillinge, gesund um die Zukunft der drei Jungs mitzuerleben.

Jeder dritte Krebskranke hat Kinder zu Hause

Erst die Sensationsgeburt, dann zweifacher Brustkrebs - so tragisch und speziell das Schicksal von Marina Dill klingen mag, es ist natürlich kein Einzelfall. Knapp 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs, davon hat etwa jeder Dritte Kinder, die noch zu Hause wohnen. Zu existenziellen Fragen über die eigene Gesundheit und den eigenen Tod drängt sich in diesen Fällen automatisch die Sorge um die Kinder: Wie sage ich es ihnen? Wie sehr wird sie meine Krankheit belasten? Was wird aus meiner Familie, wenn ich sterben sollte?

Es sind Fragen, die sich vorher nicht sicher beantworten lassen. Denn jedes Kind reagiert anders, jedes Kind geht unterschiedlich mit einer solchen Situation um. Nur verschweigen sollte man es den Kindern nicht. Häufig ist die Ungewissheit und was sie sich in ihrer Fantasie ausmalen, für Kinder viel schlimmer als die Wahrheit - so traurig diese auch ist.

Information und Hilfe für an Brustkrebs erkrankte Mütter und ihre Kinder finden Betroffene beispielsweise bei dem Projekt "Gemeinsam gesund werden" der Rexrodt von Fircks Stiftung (www.rvfs.de) sowie der Deutschen Krebshilfe (www.krebshilfe.de).

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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