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Cholesterin senken: Natürlich und ohne Medikamente


So senken Sie Ihr Cholesterin natürlich

t-online, fsy, lk

Aktualisiert am 24.10.2021Lesedauer: 5 Min.
Mit einfachen Verhaltensweisen können Sie ihren Cholesterinspiegel beeinflussen.Vergrößern des BildesMit einfachen Verhaltensweisen können Sie ihren Cholesterinspiegel beeinflussen. (Quelle: udra/getty-images-bilder)
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Hohe Cholesterinwerte sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Betroffene nehmen deshalb Medikamente ein, um die Blutfettwerte zu regulieren. Doch Tabletten sind nicht bei jedem Patienten nötig. Wir verraten, was es mit den Blutfetten auf sich hat und wie Sie Ihre Cholesterinwerte auf natürliche Weise senken können.

Was genau ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die für den menschlichen Körper lebenswichtige Funktionen übernimmt. Es ist am Aufbau von Zellwänden und Hormonen beteiligt sowie Bestandteil des Energiestoffwechsels. Der Körper stellt einen großen Teil des benötigten Cholesterins selbst her, der Rest wird über die Nahrung aufgenommen. Kalorien- und fettreiche Ernährung, Vitaminmangel und zu wenig Bewegung können zu einem Anstieg von Cholesterin im Blut führen.

Das Gesamtcholesterin setzt sich aus dem sogenannten HDL- und dem LDL-Cholesterin zusammen. Diese werden entweder als “gut” oder “schlecht” bezeichnet, da sie verschiedene Funktionen im Körper haben. Das "schlechte" LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) haftet leicht an den Gefäßwänden und begünstigt so "Verkalkungen" (Arteriosklerose) und Gefäßschädigungen. Das "gute" HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) sammelt hingegen überschüssiges Cholesterin im Blut und transportiert dieses zur Leber. Als erstrebenswert gilt daher ein niedriger LDL-Wert und ein eher hoher HDL-Wert.

Vorsorge und Therapie: Cholesterin natürlich senken

Drei Hauptfaktoren können für einen erhöhten Cholesterinspiegel verantwortlich sein: Ernährung, Übergewicht und mangelnde Bewegung. Jeder Mensch kann diese Faktoren selbst beeinflussen und somit gezielt bei der Senkung des Cholesterinspiegels mitwirken. Die regelmäßige Kontrolle der Blutwerte ist hierbei essenziell. Allgemein gilt: Wird der Grenzwert von 200 Milligramm Gesamtcholesterin pro Deziliter im Blut überschritten, ist der Cholesterinwert zu hoch. Allerdings muss berücksichtigt werden, wie das individuelle Risiko ist. Für Betroffene etwa mit einer Vorerkrankung gelten wiederum andere Werte.

Natürliche Cholesterinsenker und Maßnahmen, die sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken, sind Sport und eine ausgewogene Ernährung. Wird die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessert, so reguliert sich automatisch der Cholesterinspiegel. Auch der Verzicht auf Zigaretten, ein eingeschränkter Konsum von Alkohol und die Vermeidung von Stress sind wichtig, um das LDL-Cholesterin dauerhaft zu senken.

Cholesterin ohne Medikamente senken – mit körperlicher Aktivität

Anstatt cholesterinsenkende Medikamente über einen langen Zeitraum einzunehmen, sollten vor allem übergewichtige Menschen lieber ihren Lebensstil anpassen. Wer durch Sport oder mehr Bewegung ein paar Kilogramm verliert, kann seinen Cholesterinspiegel auch ohne Tabletten bereits ein Stück weit senken. Regelmäßiger Ausdauersport erhöht das „gute“ HDL-Cholesterin und senkt das "schlechte" LDL-Cholesterin. Zudem wirkt sich Sport positiv auf den Blutdruck aus und stärkt das Herz.

Welche Sportarten sind geeignet?

Zum Beispiel:

  • Joggen
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Wandern
  • Tanzen

Blutfettwerte senken durch Ernährung

Ein verändertes Essverhalten kann helfen, den Cholesterinspiegel effektiv zu senken. Allerdings wird der größte Teil des Cholesterins nicht über Nahrungsmittel aufgenommen, sondern von der Leber gebildet. Dieser Prozess ist genetisch vorbestimmt. Der Einfluss über die Ernährung ist insofern im Guten wie im Schlechten begrenzt: Wenn man 100 Milligramm Cholesterin durch Essen aufnimmt, erhöht das den Cholesterinwert im Blut nur um etwa zwei mg/dl. Dennoch ist eine ausgewogene Ernährung ein wichtiger Faktor, um den „schlechten“ LDL-Cholesterinwert natürlich zu senken. Genau wie Normalgewicht und genügend Bewegung ist sie außerdem eine gute Basis für ein gesundes Leben.

Fette sind nicht grundsätzlich schlecht

Früher war man der Meinung, dass Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten so wenig Fett wie möglich essen sollten. Das schränkte die Lebensmittelauswahl ziemlich ein. Mittlerweile weiß man, dass es bestimmte Fette gibt, die Betroffene meiden sollten. Dazu gehören die gesättigten Fettsäuren, die hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Eier oder Fleisch vorkommen. Die einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren helfen hingegen sogar, die ungünstigen Blutfettwerte zu senken. Diese sind zum Beispiel in einigen Nüssen, Olivenöl oder Distelöl enthalten.

Zur Senkung eines erhöhten Cholesterinwerts sollten Lebensmittel mit tierischen Fetten bestmöglich gemieden werden. Die Fette aus Milchprodukten gelten allerdings nicht als ungünstig, wie lange angenommen. Nachteilig hingegen sind tierische Fette insbesondere aus Wurstwaren, Fast Food und gehärtete Fette aus verarbeiteten Lebensmitteln. Eine cholesterinarme Ernährung umfasst:

  • frisches Obst
  • Gemüse
  • Salat
  • Vollkornprodukte
  • Nüsse, Saaten
  • Hülsenfrüchte
  • Sojaprodukte
  • Fisch
  • Pflanzenöle

Wann sind Cholesterinsenker nötig?

Ab wann man zu cholesterinsenkenden Medikamenten greifen sollte, ist ziemlich umstritten: Wissenschaftler warnen vor der voreiligen Einnahme der Tabletten, denn häufig werden diese verschrieben, ohne dass sie für den Patienten nötig sind. Stattdessen sollte man zuerst natürliche Methoden wie eine Ernährungsumstellung oder Sport in Erwägung ziehen.

Für Patienten, die zur Risikogruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören, zum Beispiel Raucher, Diabetiker, Übergewichtige oder Menschen mit familiärer Vorbelastung, kann ein erhöhter Cholesterinspiegel gefährlich werden. Bei Patienten mit mehreren Risikofaktoren könnte der zu hohe Cholesterinwert schlimmstenfalls zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen, weshalb eine Einnahme von Cholesterinsenkern sinnvoll sein kann.

Auch wenn man bereits eine Herzkranzgefäßerkrankung oder einen Schlaganfall erlitten hat oder Durchblutungsstörungen im Bereich des Gehirns oder im Bein sowie einen Verschluss im Bein hat, ist die Einnahme von cholesterinsenkenden Tabletten in Absprache mit dem Hausarzt ratsam, damit sich der Cholesterinspiegel wieder normalisiert.

Welche Cholesterin-Tabletten gibt es?

In den gängigsten Tabletten, die gegen zu hohe Cholesterinwerte verschrieben werden, ist der Arzneistoff "Statin" enthalten. Statine sind sogenannte Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer (CSE-Hemmer) und haben die Aufgabe, das körpereigene Cholesterin, das in der Leber produziert wird, zu hemmen. Zudem senken Statine nicht nur den LDL-Spiegel, sondern sie verringern auch das Risiko für Herzinfarkt und Herztod erheblich. Denn das Fortschreiten einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) wird gebremst.

In Deutschland zugelassene Medikamente, die Statin enthalten, sind:

  • Simvastatin
  • Lovastatin
  • Atorvastatin
  • Pravastatin
  • Fluvastatin
  • Pitavastin
  • Rosuvastatin

Empfohlen wird, die Tabletten abends einzunehmen, um einen größeren Effekt zu erzielen. Die Therapie mit Statinen kann dabei helfen, das Risiko für lebensgefährliche Durchblutungsstörungen in Herz und Hirn zu reduzieren. Statine minimieren auch die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls, falls man bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie einen Herzinfarkt erlitten hat.

Welche Nebenwirkungen haben Statine?

Statine gelten als Mittel der Wahl, um den LDL-Spiegel im Blut zu senken und gleichzeitig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber bei manchen Patienten lösen sie auch Nebenwirkungen aus. Angegeben werden häufig Muskelschmerzen. Aber es kann auch zu Leberproblemen und schlimmstenfalls Nierenversagen kommen. Auch als weitere, mögliche Nebenwirkung wird die Augenkrankheit Grauer Star erwähnt, bei der es zu einer Linsentrübung kommt.

Welche Alternativen gibt es?

Der Wirkstoff Ezetimib kommt infrage, wenn Patienten keine Statine vertragen. Er soll das schlechte Cholesterin LDL um circa 20 Prozent senken und wird laut mehreren Studien häufig gut vertragen. Studien haben allerdings eindeutig gezeigt, dass die Arteriosklerose weiter fortschreitet, wenn Patienten nur Ezetimib nehmen. Diese Medikamente werden deshalb vom Arzt auch in Kombination mit einer niedrigen Dosis von Statinen verschrieben, weil manche Patienten das besser vertragen und Ezetimib die Wirkung der Statine verstärkt.

Cholesterinsenkende Tabletten immer nur in Absprache mit dem Arzt

Bevor Sie cholesterinsenkende Medikamente einnehmen, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren. Nach einer sorgfältigen Untersuchung kann dieser Sie individuell beraten, ob sie eine Therapie mit cholesterinsenkenden Tabletten in Erwägung ziehen und wenn ja, zu welchen Sie greifen sollten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Herzstiftung
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