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Alzheimer vorbeugen: So halten Sie Ihr Gedächtnis fit


Alzheimer vorbeugen: Fünf Tipps, wie Sie Ihr Gedächtnis fit halten

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 31.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Grafische Darstellung von Nervenzellen, an denen Amyloid-Plaques haften. Diese Plaques verursachen Alzheimer.Vergrößern des BildesGrafische Darstellung von Nervenzellen, an denen Amyloid-Plaques haften. Diese Plaques verursachen Alzheimer. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Angst vor Vergesslichkeit im Alter belastet viele Menschen. Laut Umfragen zufolge belegt Alzheimer nach Krebs den zweiten Platz der Krankheiten, vor denen sich die Deutschen am meisten fürchten. Was können Sie selbst tun, um das Gedächtnis lange fit zu halten? Kann man Alzheimer vorbeugen? Wir haben bei einem Alzheimer-Experten nachgefragt.

In Deutschland leben mehr als eine Millione demenzkranke Menschen. Die Alzheimer-Demenz zählt hierbei zu den häufigsten Formen. Das Gedächtnis lässt nach, es kommt zu Denk- und Wahrnehmungsstörungen. Im weiteren Verlauf verändert sich die Persönlichkeit des Betroffenen und auch die körperlichen Fähigkeiten schwinden. Demenz ist unheilbar und führt am Ende zum Tod. Je früher man jedoch gewisse Risikofaktoren vermeidet, desto besser stehen die Chancen, dass man Alzheimer vorbeugen kann.

Alzheimer vorbeugen mit gesunder Lebensweise

"Eine Garantie, dass man mit dem richtigen Lebensstil von Alzheimer verschont bleibt, gibt es nicht", sagt Professor Tobias Hartmann, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Demenzprävention der Universität des Saarlandes. "Allerdings gibt es die Möglichkeit, das eigene Erkrankungsrisiko zu senken, indem man auf eine gesunde Lebensweise achtet und kritische Faktoren möglichst umgeht."

Tipp 1: Bluthochdruck und Diabetes vermeiden

Laut dem Alzheimer-Experten ist es wichtig, Bluthochdruck in den Griff zu bekommen. "Mit einem richtig eingestellten Blutdruck haben Sie ein deutlich niedrigeres Risiko für Alzheimer", sagt Hartmann. Genauso bedeutsam sei es, den Lebensstil bereits in jungen Jahren auf die Vermeidung von Diabetes mellitus auszurichten, um Alzheimer vorbeugen zu können.

Das zeigt auch eine Studie von Forschern aus Leipzig. Diese nennen sieben Risikofaktoren für die Krankheit. Dazu zählen neben Bluthochdruck und Diabetes die Faktoren Bewegungsmangel, Rauchen, Fettleibigkeit, Depressionen und ein geringes Bildungsniveau. Erschienen ist die Untersuchung im Februar 2016 in der Fachzeitschrift "Der Nervenarzt".

Sie können Diabetes und Bluthochdruck vorbeugen, indem Sie auf ausreichend Bewegung sowie auf ein normales Gewicht achten. Dazu gehört eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen. Zucker sollte man nur in Maßen essen: "Der Zucker selbst macht zwar nicht Alzheimer, doch er erhöht das Risiko eines Alters-Diabetes. Und das erhöht die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken."

Tipp 2: Fisch kann Alzheimer vorbeugen

Die Ernährung ist laut Hartmann sehr wichtig um Demenzerkrankungen vorzubeugen. Zudem rät der Experte, zweimal in der Woche Fisch zu essen. Vor allem Seefische wie Lachs und Hering enthalten besondere Omega-3-Fettsäuren, welche in Studien das Alzheimer-Risiko senken konnten. Eine gute Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist ebenfalls sehr wichtig. "Wer beispielsweise vegan lebt, muss schauen, dass er seinem Körper ausreichend Vitamin B12 zuführt", so Hartmann.

Tipp 3: Das Gehirn herausfordern

Geistige Herausforderungen halten das Gehirn ebenfalls fit und leistungsfähig und können somit Demenzerkrankungen vorbeugen. "Sobald die Denkarbeit für das Gehirn anstrengend ist und über die Routine hinausgeht, werden die Nervenzellen aktiviert", so Hartmann. Das gilt auch für sportliche Aktivitäten: "Wichtig ist, dass Sie sich anstrengen und immer etwas ins Schwitzen kommen. Ein kurzer gemütlicher Spaziergang reicht hier nicht aus."

Tipp 4: Soziale Kontakte pflegen

Wichtig sei außerdem, auf genügend Schlaf zu achten und langes Sitzen zu vermeiden. Wer stundenlang bewegungslos auf der Couch oder vor dem Computer sitzt, schadet nicht nur seinem Körper sondern auch seinem Hirn erheblich. Auch soziale Kontakte und Unternehmungen sind für ein fittes Gehirn von großer Bedeutung. "Alles was aktiviert, ist gut für den Kopf. Da gehört auch das menschliche Miteinander dazu."

Tipp 5: Fremdsprache lernen

Computerspiele, die die geistigen Fähigkeiten fördern sollen, zeigen laut dem Experten bei der Alzheimer Vorbeugung keinen Effekt. "Das ist keine effiziente Alzheimer-Prävention. Besser ist es da, Sie lernen zum Beispiel eine Fremdsprache. Am besten in einem Kurs. So konfrontieren Sie Ihr Gehirn mit immer neuen Lernreizen und kommen unter Menschen."

Die Veränderungen im Gehirn beginnen schon Jahrzehnte vor den ersten Symptomen wie Vergesslichkeit, Orientierungsproblemen oder Wortfindungsstörungen. Mit der Zeit lagern sich im Gehirn Eiweiße ab, die Nervenzellen angreifen und so zu einer schrittweisen Veränderung der Gehirnstruktur führen. Die Beschwerden beginnen schleichend, meist nach dem 60. Lebensjahr. Wie entsteht Alzheimer?

Alzheimer-Warnzeichen: Wann zum Arzt?

Bei Anzeichen und Symptomen wie Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten Probleme zu lösen, zeitliche und räumliche Orientierungsschwierigkeiten oder Unkonzentriertheit, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

"Für diese Symptome gibt es natürlich viele Auslöser, beispielsweise auch eine Depression. Trotzdem sollten sie auch in Hinblick auf Alzheimer abgeklärt werden", rät Hartmann. "Je früher man um das Alzheimer-Risiko weiß, desto besser stehen die Chancen, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Die Krankheit kündigt sich viele Jahre vor ihrem Ausbruch an. Es gibt keinen Demenz-Kranken, der nicht schon Jahre im Voraus Veränderungen bei sich bemerkt hat."

Wie lange sich der Ausbruch der Erkrankung hinauszögern lässt, ist allerdings nicht vorhersehbar. "Das ist wie mit dem Zähneputzen. Sie können alles richtig machen und sind trotzdem nie 100 Prozent sicher vor Karies", so der Alzheimer-Experte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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