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Darum fördert Übergewicht Krebs


Darum fördert Übergewicht Krebs

dpa-tmn, Andrea Goesch

Aktualisiert am 31.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Wer übergewichtig oder fettleibig ist, lebt mit einem erhöhten Risiko für viele Arten von Krebs.Vergrößern des BildesWer übergewichtig oder fettleibig ist, lebt mit einem erhöhten Risiko für viele Arten von Krebs. (Quelle: Symbolbild/dpa-bilder)
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Dicke Menschen haben ein schwerwiegendes Problem: Neben Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Schlaganfall ist auch ihr Risiko für bestimmte Krebsarten erhöht. Welche Tumoren begünstigt werden und was dabei im Körper passiert, ist wissenschaftlich belegt.

Im Rahmen einer Meta-Studie stellten Wissenschaftler der zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörenden International Agency for Research on Cancer (IARC) fest: Viele Krebsarten treten bei stark Übergewichtigen öfter auf als bei Normalgewichtigen – einige sogar doppelt so häufig.

Bereits 2002 hatte das Institut den Einfluss von Übergewicht auf das Krebsrisiko bewertet und Zusammenhänge zwischen hohem Body-Mass-Index (BMI) und der Entstehung von fünf Krebsarten festgestellt. Zu diesen gehörten Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs und Nierenkrebs. Bei Frauen erhöht Übergewicht zudem das Risiko für Gebärmutter- und Brustkrebs in und nach den Wechseljahren.

Für diese Tumorarten sind dicke Menschen anfälliger

Die IARC-Studie von 2016, die sich auf 1000 Publikationen stützt, konnte den Kanon der durch Übergewicht hervorgerufenen Krebsarten um acht weitere erweitern: Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gallenblasenkrebs, Eierstockkrebs, Krebs des Mageneingangs, Schilddrüsenkrebs, Tumoren der Hinhaut und B-Zell-Lymphome, eine spezielle Krebsform des Lymphsystems.

Mit jedem Kilo steigt die Gefahr

Bei einigen der Tumoren stellten die Experten fest, dass das Erkrankungsrisiko proportional zum Körpergewicht stieg. "Aus den Ergebnissen lässt sich das Einhalten des Normalgewichts beziehungsweise eines normalen Körperfettanteils als eine wichtige Maßnahme zur Krebsprävention begreifen", sagt Professor Michael Leitzmann, Direktor des Instituts für Epidemiologie und Präventivmedizin des Universitätsklinikums Regensburg (UKR). Der Mediziner war Mitglied einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Datenauswertung befasste.

Gebärmutter- und Nierenkrebs: Jeder zweite Patient ist fettleibig

Doch Übergewicht scheint nicht bei allen Krebsarten die gleiche Rolle zu spielen. "Bei Gebärmutter- und Nierenkrebs oder bei Adenokarzinomen der Speiseröhre ist fast die Hälfte aller Fälle durch Adipositas* bedingt", sagt Professor Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in einem Kommentar zur IARC-Studie. Die Zahl der betroffenen Menschen werde weiter steigen, denn weltweit legen die Menschen immer noch an Gewicht zu.

Die Gefahr schlummert im Bauchfett

Doch wie lässt sich der Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Krebsrisiko erklären? Die Mediziner gehen davon aus, dass die Erklärung hierfür im gestörten Stoffwechsel und Hormonhaushalt übergewichtiger Menschen liegt. Dabei scheint das Bauchfett eine entscheidende Rolle zu spielen. Es führt dazu, dass sich der Stoffwechsel verändert und mehr Botenstoffe gebildet werden, die zu einer Art chronischen Entzündung führen.

"Dass Entzündungen ein Krebsbeschleuniger sind, weiß man heute sehr gut", sagt Kaaks. "Sexualhormone wirken auf viele Zellen als Wachstumsfaktoren, die das Krebswachstum antreiben. Bei Übergewichtigen finden sich darüber hinaus erhöhte Mengen des Wachstumsfaktors IGF (Insulin like growth factor), der ebenfalls das Zellwachstum antreibt."

Übergewicht fördert offenbar Krebs: zu viel Insulin im Körper

Der häufig dauerhaft erhöhte Insulinspiegel bei Übergewichtigen könnte demnach das Tumorwachstum ebenfalls begünstigt. Deswegen hätten Menschen mit Adipositas auch schlechtere Chancen, eine Krebserkrankung zu überstehen als normalgewichtige Erkrankte.

Wer Gewicht verliere, könne die Prozesse der Entzündungen im Körper auch wieder umkehren. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, sinkt der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zufolge dann wieder.

* Von Adipositas spricht man ab einem BMI von über 30 (Anmerkung der Redaktion)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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