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Tulpen pflegen: Tipps für Garten und Vase


Mit diesen Tipps blühen Ihre Tulpen richtig schön auf

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 04.03.2023Lesedauer: 7 Min.
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Tulpen: Während der Blütezeit sollten Sie die Blumen regelmäßig gießen, damit die Erde feucht bleibt.Vergrößern des Bildes
Tulpen: Während der Blütezeit sollten Sie die Blumen regelmäßig gießen, damit die Erde feucht bleibt. (Quelle: olaser/getty-images-bilder)

Was wäre ein Frühling ohne Tulpen? Denn dann haben die Gartenklassiker ihre Blütezeit. Tipps, wie Sie Ihre Tulpen im Garten und in der Vase am besten pflegen.

Tulpen halten sich prächtiger im Garten, wenn sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. Zeit ist dafür im Herbst – und jetzt zum Austrieb im Frühling.

Blütezeit der Tulpen

Bereits im März blühen die ersten Tulpen (Tulipa) im Garten. Dank der Vielzahl an Tulpensorten zieht sich die Blütezeit lange hin. Das Schauspiel lässt sich bis in den Mai verfolgen. Spät blühende Tulpen erstrahlen sogar bis Anfang Juni in voller Pracht. Die beliebten Blumen setzen bunte Farbtupfer in rot, rosa, weiß, orange oder gelb – einige Sorten blühen sogar schwarz. Die meisten Tulpen erreichen eine Wuchshöhe von 25 bis 35 Zentimetern.

Für die Blütezeit gibt es eine Merkformel: Je größer und üppiger die Blüten sind, desto später öffnen sie sich. Den Anfang machen vor allem die kleineren, dafür kräftig gefärbten Wildtulpen. Für die gefüllten und großen Blüten von Papageientulpen braucht es dann mehr Zeit, bis sie sich entwickelt haben.

Wann pflanzt man Tulpenzwiebeln?

Gepflanzt werden die Blumenzwiebeln im Herbst, am besten zwischen Mitte November und dem Nikolaustag. Die Winterkälte macht den Zwiebeln nichts aus. Ganz im Gegenteil: Die ersten Fröste im Spätherbst töten Schädlinge im Boden ab, sodass sich die Tulpen gesund entwickeln können.

Wer das Anpflanzen in dieser Zeit verpasst hat, kann im Frühjahr auch vorgetriebene Tulpen kaufen und in den Balkonkasten oder den Garten setzen. Die Tulpenzwiebeln dürfen aber nicht komplett eingegraben werden. Sie sollten noch rund zwei Zentimeter aus der Erde schauen.

Der richtige Standort für Tulpen

Die Pflege von Tulpen ist recht einfach: Die Pflanzen stellen keine großen Ansprüche an den Standort und die Bodenverhältnisse. Am besten gedeihen Tulpen auf durchlässigen Böden. Sind diese nicht vorhanden, können Sie den Boden mit etwas Sand mischen. So stehen die Zwiebeln nicht zu nass und die Gefahr von Fäulnis ist gebannt.

Tulpen bevorzugen einen sonnigen Standort. Dieser bietet ihnen auch im Sommer gute Bedingungen zum Ausreifen der Zwiebeln. Das ist für die Tulpenblüte im folgenden Jahr wichtig.

Pflege: Düngen und Gießen

Tulpen sollten Sie kurz nach ihrem Austreten aus dem Boden Dünger geben – am besten, wenn sie drei bis vier Zentimeter aus der Erde herausschauen. Auf jeden Fall aber vor der Blüte.

Gut geeignet ist ein sogenannter Volldünger, der aber nicht zu viel Stickstoff enthalten darf. Ein Tomatendünger zum Beispiel ist ideal. Viele Menschen sind überrascht, dass Blumenzwiebeln gedüngt werden müssen, doch sie legen ihre Blüten für das kommende Jahr schon sehr früh an und benötigen deshalb schon für die nächste Saison Nährstoffe. Wenn die Tulpen verblüht sind, können Sie die Versorgung mit Dünger wieder einstellen.

Tulpen mögen ausreichend Wasser: Während der Blütezeit sollten Sie die Tulpe regelmäßig gießen, damit die Erde feucht bleibt.

Blätter nicht entfernen: Tulpen vermehren nach der Blüte

Tulpen vermehren sich über Tochterzwiebeln. Diese bilden sich nach der Blüte. Damit sich die Tochterzwiebeln gut entwickeln können, sollten Sie die Tulpenblätter erst entfernen, wenn sie komplett verwelkt sind. Um die Pflanze zusätzlich beim Bilden von Tochterzwiebeln zu unterstützen, sollten Sie verwelkte Blüten dagegen sofort entfernen. So stecken die Tulpen keine Kraft in das Bilden von Samenkapseln.

Zeigen sich die Frühlingsblumen im nächsten Jahr gar nicht, können hungrige Nager im Spiel gewesen sein. Wühlmäuse schätzen Tulpenzwiebeln als willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Setzen Sie die Tulpen in kleine Drahtkörbchen, haben die scharfen Zähne jedoch keine Chance.

Langlebige Tulpen

Die meisten Zwiebeln entwickeln sich schon im zweiten Jahr nicht mehr so prachtvoll. Häufig lautet der Rat der Gärtnereien sogar: Die Tulpen direkt nach der Blüte komplett entfernen und im Herbst wieder neue pflanzen. Wer sich diese Mühe und natürlich das Geld sparen will, kann auf eine besondere Art zurückgreifen: Die Darwin-Hybrid-Tulpen, die zu den klassischen Garten- und Beettulpen zählen, können Jahrzehnte ausdauern.

Deren farbliche Bandbreite ist zwar nicht besonders groß und beschränkt sich vor allem auf die Grundtöne Gelb und Rot. Aber in den meisten Jahren blühen sie rechtzeitig zum Osterfest. Auch die Gruppe der Lilienblütigen und Viridiflora-Tulpen, die ihre Blütenblätter mit grünen Mustern schmücken, gehört zu den langlebigeren Sorten. Darüber hinaus sind das tatsächlich sehr schöne Tulpen für den Schnitt.

Tulpenzwiebeln überwintern

Empfindliche Tulpensorten sollten Sie nach der Blüte ausgraben und die Blumenzwiebeln samt Blätter in einer Holzkiste an einem trockenen Ort lagern. Dies empfiehlt sich besonders, wenn die Erde im Sommer schlecht trocknet und somit Fäulnisgefahr besteht. Außerdem machen Sie auf diese Art natürlich Platz für Sommerblüher. Im Herbst werden die Blumenzwiebeln dann wieder in die Erde gebracht.

Wer seine Tulpen in der Erde lässt, sollte keine einjährigen Sommerblumen dazu pflanzen, die regelmäßig gegossen werden. Denn Nässe schätzen die Zwiebeln nach der Blüte gar nicht. Trockenheit ist wichtig für das Überleben der Tulpenzwiebeln. Setzen Sie Ihre Tulpen besser zwischen Stauden und Sträucher.

Wie lange halten Tulpen in der Vase?

Wer keinen Garten hat, arrangiert einen Tulpenstrauß in der Vase – und hat bei richtiger Pflege bis zu zwei Wochen Freude daran. Schneiden Sie die Stiele der Tulpen dafür am besten mit einem scharfen Messer leicht schräg an. Dieser Schnitt öffnet zahlreiche Gefäße, sodass Blätter und Blüten optimal mit Wasser versorgt werden. Der Wasserstand in der Vase sollte nur wenige Zentimeter betragen.

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Tulpen wachsen in der Vase weiter, denn sie strecken ihre Pflanzenzellen in die Länge. In hohen Vasen wachsen die Tulpen gerade, in niedrigen oder Kugelvasen tanzen die Tulpen ausdrucksvoll aus der Reihe.

Das Wasser in einer Vase mit Tulpen sollten Sie zudem nie vollständig wechseln, sondern immer nur wieder auffüllen. Denn bekommen die Tulpen komplett frisches Wasser, wirkt das zwar wie ein Energieschub. Die Pflanzen wachsen rascher, blühen stärker, verblühen damit aber auch schneller. Wird das Wasser hingegen nur nachgefüllt, bleibt der Nährstoffgehalt in der Vase konstant. So haben Sie länger etwas von dem Strauß.

Tipp: Eine Prise Zucker im Wasser der mit Tulpen gefüllten Vase ist kein Frischhaltemittel. Ganz im Gegenteil: Zucker schmeckt Bakterien, und deren Vermehrung sorgt letztlich für das raschere Welken der Tulpen. Auch die oft als Hausmittel empfohlene Kupfermünze hat keine besondere Frischhaltefunktion: Zwar wirkt Kupfer antibakteriell, aber es dauert, bis das eintrifft – weit länger als das natürliche Welken der Tulpen.

Beim Platzieren der Tulpen gibt es einiges zu beachten. Stellen Sie die Vase nicht in die Nähe einer Schale mit Äpfeln, Pfirsichen oder Bananen, denn sonst welken die Blumen deutlich schneller. Der Grund dafür ist das Reifegas Ethylen, das Obst verströmt. Dieses Gas kann auch bei Blumen den Prozess der Alterung beschleunigen. Außerdem mögen es Tulpen in der Vase kühl. Somit ist klar: Direkt neben der Heizung oder auf der Fensterbank mit direkter Sonneneinstrahlung ist es für die Schnittblumen zu warm. Diese Standorte sind für ihre Haltbarkeit nicht ideal.

Tulpen sind für Tiere giftig

Wer Haustiere hat, sollte mit Tulpen vorsichtig sein. Alle ihre Pflanzenteile sind für Tiere giftig. Symptome treten auf, wenn größere Mengen an Tulpen gefressen werden.

Anzeichen einer Vergiftung können Magen-Darm-Störungen oder Bauchkrämpfe sein. Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.

Tulpen verwildern

Lässt man die Blumenzwiebeln in der Erde, wo sie sich über mehrere Jahre hinweg vermehren, spricht man von Verwildern. Dafür muss allerdings der Standort ideal sein: im Sommer trocken und nährstoffreich. Und es lässt sich nicht jede Pflanze verwildern.

Geeignet sind einige Sorten der Wildtulpen oder beispielsweise Fosteriana-Tulpen (Tulipa fosteriana) sowie die wilde Weinbergtulpe (Tulipa sylvestris), die mittlerweile in vielen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht.

Tulpen gibt es in vielen Formen

Man unterscheidet zwischen klassischen Tulpenformen wie:

  • Einfache frühe Tulpen
  • Einfache späte Tulpen
  • Triumph-Tulpen
  • Lilienblütige Tulpen
  • Darwin-Hybriden
  • Wildtulpen
  • Botanische Tulpen

Darüber hinaus sieht man Sonderformen wie:

  • Gemusterte Papageientulpen
  • Crispa-Tulpen mit gefransten Blütenblatträndern
  • Grünlich gestreifte Viridiflora-Tulpen
  • Gefüllt blühende Tulpen
  • Tulpenbaum (Tulpen-Magnolie)

Es gibt auch extravagante Tulpen, zum Beispiel die fast schwarze, einfach blühende Sorte "Queen of the Night" oder die schwarze, gefüllte Tulpe "Black Hero".

Selbst wer Wert auf einen frischen Frühlingsduft im Garten legt, kann sich die passende Tulpe aussuchen: Dafür eignen sich besonders duftende Sorten wie die rosa gefüllte Sorte Tulipa "Angélique" oder die orangefarbene Tulipa "Ballerina".

Tulpenbaum: Tulpen-Magnolie

Eine besondere Art der Tulpe ist die Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangeanaer), ein Tulpenbaum (Liriodendron) oder -strauch aus der Familie der Magnoliengewächse. Die Tulpen-Magnolie kann eine Wuchshöhe von bis zu neun Metern erreichen. Gepflanzt wird sie im Frühjahr. Die Blütezeit der Tulpenmagnolie geht von April bis Mai. In dieser Zeit besetzen schier unzählige Blüten die Pflanze und lassen den Großstrauch als Blütenmeer erscheinen.

Neben einem sonnigen oder wenigstens halbschattigen Standort braucht die Magnolie einen Boden, der nährstoffreich, feucht und lehmig sein sollte. Damit sich die später weitreichenden Wurzeln der Tulpenmagnolie gut in Ihrem Garten ausbreiten können, sollten Sie vor dem Einpflanzen den Boden auflockern und darauf achten, dass der Boden tiefgründig genug ist.

Tulpen im Garten pflanzen und auf die Wiese setzen

Tulpen können je nach Geschmack in das Gesamtbild des Gartens eingefügt werden. Sie werden etwa einzeln zwischen Rosen gesetzt, wirken aber auch in der Masse schön: Statt zu sechs verschiedenen Tulpensorten zu greifen, können Sie zum Beispiel 20 Stück einer leuchtend rosa Sorte und 40 Stück in Puderrosa kaufen und nebeneinander pflanzen.

Wer die Pflanzung farblich abstimmen will, sollte die Umgebung berücksichtigen. Sie können beispielsweise das Farbkonzept der Fassade des Wohnhauses übernehmen oder zum weißblühenden Fliederstrauch etwa weißgrüne Viridiflora-Tulpen pflanzen. Gut passen auch Farben zueinander, die im Farbkreis nahe beieinanderliegen. Solche feinen Abstufungen finden sich zum Beispiel bei den Triumph-Tulpen, die kleinere Blüten haben und sich im Vergleich zu den Darwin-Hybrid-Tulpen nicht vollständig öffnen. Sie müssen allerdings immer mal wieder ersetzt werden.

Ein natürliches Bild geben Tulpen auf Wiesen ab. Hier werden die Blumenzwiebeln locker ausgestreut und gepflanzt, wie sie fallen.

Tulpen ergänzen sich mit vielen Frühblühern

Zur Tulpenblüte passen zahlreiche Frühblüher. Die frühen Sorten werden von Traubenhyazinthen (Muscari) und Hyazinthen (Hyazinthus orientalis) begleitet. Als Unterpflanzung von höheren Tulpen eignen sich auch blaue Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica), die zu rosafarbenen und roten Tulpen sowie zu gelb- und weißblühenden Sorten einen Kontrast bilden.

Tipp: Zu Narzissen sollte man Tulpen allerdings nicht setzen. Denn die Ansprüche an den Boden sind zu unterschiedlich.

Für Sorten, die erst im Mai blühen, empfiehlt sich Zierlauch als Begleiter. Auch zweijährige Frühlingsblumen, zum Beispiel Goldlack (Cheiranthus cheirii) und Schöterich (Erysimum), ergänzen das bunte Treiben der Tulpen ebenso wie eine ganze Reihe von Stauden.

Das Zusammenspiel von violetten und rosafarbenen Tulpen bekommt durch das Tränende Herz (Dicentra spectabilis), den Silberling (Lunaria annua) und den Nachtviolen (Hesperis) einen passenden Rahmen. Wolfsmilch (Euphorbia) und Gemswurz (Doronicum) runden das Farbspektrum ab.

Wo ist die Heimat der Tulpen?

Tulpen stammen ursprünglich nicht aus Amsterdam, wie es in einem bekannten Schlager heißt. Die Zwiebelblumen sind im 16. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa gelangt und gehören zu den geschichtsträchtigsten Pflanzen der Menschheitsgeschichte. Ihre Karriere begann in Persien. Dort zierten die heute als "botanische Tulpen" bezeichneten Wildarten bereits um das Jahr 1050 die Gärten der Reichen und Mächtigen. Im Osmanischen Reich wurden sie sogar als heilige Blume verehrt.

Rasch verbreitete sich die Kunde von der exotischen Pflanze und als Mitte des 16. Jahrhunderts die ersten Zwiebeln nach Europa gelangten, entbrannte insbesondere in den Niederlanden alsbald eine ungezähmte Sammelwut. Adlige und betuchte Kaufleute wetteiferten um die prachtvollsten Sorten, was Tulpenzwiebeln zu begehrten Spekulationsobjekten werden ließ. Mancher Bauer verlor durch diese Tulpenmanie Haus und Hof, als nach einigen Jahren zu viele Tulpen auf dem Markt waren und die Preise rapide sanken.

Pflegetipps für die Gartentulpe (Tulipa gesneriana)
Standort:
Sonnig; der Boden sollte durchlässig sein. Gegebenenfalls Sand untermischen.
Pflanzzeit: Im Herbst. Im Frühling können vorgetriebene Tulpen gesetzt werden.
Düngen: Im Frühling, sobald sich die Blätter zeigen, bis zum Ende der Blütezeit.
Pflege nach der Blüte: Blätter der Tulpe unbedingt stehen lassen, bis sie vertrocknet sind und sich ablösen. Tulpen können über den Sommer ausgegraben und trocken gelagert werden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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