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Blockflöte ist out: die beliebtesten Instrumente für Kinder


Musikinstrumente
Blockflöte war gestern - die beliebtesten Instrumente von Kindern

Von dpa, t-online
19.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Seit 1995 hat sich die Zahl der Blockflötenschüler fast halbiert.Vergrößern des BildesSeit 1995 hat sich die Zahl der Blockflötenschüler fast halbiert. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Blockflöte gehört zur Weihnachtszeit wie Plätzchen, Wunschzettel und Krippenspiel - auch wenn "Ihr Kinderlein kommet" und "Stille Nacht, heilige Nacht" manchmal etwas quietschig klingen. Bei den Adventskonzerten vor stolzen Eltern darf sie nicht fehlen - und trotzdem schrumpft die Schar der Flötenkinder.

Ein Blick in die Statistik des Verbands Deutscher Musikschulen (VDM) zeigt, die unangefochtene Nummer eins ist schon lange das Klavier. Bis Ende der 90er Jahre folgte darauf die Blockflöte. Das hat sich inzwischen geändert: Die Zahl der Blockflötenschüler unter 18 Jahren hat sich von 100.000 im Jahr 1995 mittlerweile nahezu halbiert.

Diese Instrumente spielen Kinder heute

Das sind heute die beliebtesten Musikinstrumente bei Kindern und Jugendlichen:

  1. Klavier
  2. Gitarre
  3. Violine
  4. Blockflöte
  5. Schlagzeug
  6. Querflöte
  7. Keyboard

Hat es sich ausgeflötet?

Ist die Blockflöte uncool geworden? Liegt es an den Eltern, die sich die schrägen Töne beim Üben daheim ersparen wollen und ihren Nachwuchs eher als coolen Gitarristen sehen? Oder fehlen Vorbilder à la Stargeiger David Garrett? Schließlich lernen seit drei Jahren sogar mehr Musikschüler Violine als Blockflöte.

Ronald Haase, Geschäftsführer des größten deutschen Blockflötenbauers Moeck, sagt: "Wir haben keine Untergangsstimmung, wir passen uns gut an." Das gesunkene Interesse habe vielfältige Gründe, sagt der Chef des Traditionsunternehmens: "Vor 30 Jahren waren Geige und Gitarre für große Teile der Bevölkerung unerschwinglich." In den 70ern hätten alle Blockflöte gespielt, obwohl nicht jeder Lust darauf hatte. "Für Anfänger ist es ein unübertroffen gutes Instrument, man muss den Atem kontrollieren und lernt Fingerfertigkeit", ist Haase überzeugt.

Qualität statt Quantität

Dem Rückgang flötender Schüler und Studenten kann der Professor für Blockflöte, Ulrich Thieme, sogar positive Seiten abgewinnen. "Es ist ein Gesundschrumpfen", sagt der Wissenschaftler von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Mit der Jugendbewegung sei die Blockflöte in den 1920er Jahren in Deutschland zum Massenphänomen geworden. "Jedes Instrument, das massenhaft gespielt wird, wird oft schlecht gespielt." Das sei ein Ursprung des schlechten Images der Blockflöte.

Eine Werbekampagne für die Blockflöte wie vor einigen Jahren für den Kontrabass hält der Professor für unnötig. Trotz gesunkener Schülerzahl sei bei Wettbewerben wie "Jugend musiziert" das künstlerische Niveau sehr hoch. "In der Spitze ist die Blockflöte in ihrer Geschichte seit dem Mittelalter noch nie so gut gespielt worden wie heute."

Das sagt die "Blockflöte des Todes"

Auch der Musiker Matthias Schrei sieht eine Zukunft für das Holzblasinstrument. Anders als sein Künstlername "Blockflöte des Todes" vermuten lässt, hat er früher selbst gern geflötet. "Niemand nimmt eine Blockflöte mit auf Klassenfahrt, auf den großen Bühnen der Welt spielt sie keine Rolle", klagt der Sänger, der kürzlich von Berlin nach Hude im Landkreis Oldenburg gezogen ist. Dabei klinge "Leise rieselt der Schnee" nach wenigen Monaten Unterricht auf der Geige noch schiefer und grausiger.

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