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Greifvogel-Sticker am Fenster nutzlos | So schützen Sie Vögel vor dem gläsernen Tod


Greifvogel-Sticker am Fenster nutzlos
So schützen Sie Vögel vor dem gläsernen Tod

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

20.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Sticker auf den Fenstern helfen nicht.Vergrößern des BildesSticker auf den Fenstern helfen nicht. (Quelle: Eckhard Stengel/imago)
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Fensterscheiben können für Vögel lebensgefährlich werden. Fliegen sie dagegen, tragen sie schwerwiegende Verletzungen davon – die meisten sterben. Um das zu verhindern, hilft es, die Fenster vogelsicher zu machen. Gardinen und Greifvogel-Sticker sind dafür aber keine gute Lösung.

"Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jedes Jahr etwa 18 Millionen Vögel den gläsernen Tod", sagt Dr. Judith Förster, Leiterin des Projektes "Vogelschlag an Glas" vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. "Und das betrifft allein Wohnhäuser. Bürogebäude sind hier nicht mit eingerechnet."

Vogel-Knochen brechen leicht

Zwar fliegen viele Tiere nach der Kollision weiter, doch nur die wenigsten überleben den Aufprall. "Vögel sind sehr zart gebaut. Ihre Knochen sind innen hohl und brechen sehr leicht. Die Verletzungen sind meist so stark, dass sich die Tiere davon nicht mehr erholen", erklärt Förster.

Greifvogel-Sticker bringen nichts

Jeder kann die Fenster seiner Wohnung oder seines Hauses so gestalten, dass diese Gefahr gebannt wird. Von Greifvogel-Stickern rät die Expertin allerdings ab. Nicht nur, dass die Tiere durchaus erkennen, dass von den Aufklebern keine echte Gefahr ausgeht. Sie vermeiden zudem nur den Bereich, auf dem der Sticker klebt, weil nur dieser als Hindernis wahrgenommen wird.

"Um eine Scheibe mit den Stickern vogelsicher zu machen, müssten Sie die gesamte Scheibe im Abstand von zehn Zentimetern damit abkleben", sagt Förster. "Erst dann können Sie sicher sein, dass die Spiegelungen nicht mehr für Irritationen sorgen oder das Glas fälschlicherweise für eine freie Flugbahn gehalten wird."

Gardinen helfen nicht gegen Spiegelungen

Auch Gardinen im Inneren der Wohnung sind keine große Hilfe, da sie die Reflexionen kaum beeinflussen. Die Vogelschützerin rät daher, das Problem am besten am äußeren Glas anzugehen. Eine einfache Maßnahme, um die Spiegelungen zu reduzieren sei es, die Fenster einfach mal länger nicht zu putzen. Der abgelagerte Staub mattiere das Glas und helfe dabei, dass die Vögel es als Hindernis wahrnehmen. Doch allein auf diese Maßnahme sollte man sich nicht verlassen.

Fliegengitter punkten mit "Trampolin-Effekt"

Ebenfalls hilfreich sind Fliegengitter, am besten in Schwarz oder dunklem Grau. "Wenn Sie das Fliegengitter ausreichend straff spannen, hat das zudem den Vorteil, dass es im Falle eines Aufpralls wie ein leichtes Trampolin auf den Vogel wirkt und die Verletzungsgefahr verringert wird", erklärt Förster.

Pflanzen im Wintergarten ziehen Vögel an

Neben den normalen Fenstern können auch Wintergärten für die Vögel zur Gefahr werden. Nicht nur, weil die Vögel glauben, durchfliegen zu können. Stehen im Wintergarten besonders viele Pflanzen, möchten die Vögel das Grün als Versteck nutzen und prallen in Folge ebenfalls gegen das Glas.

Horizontale Linien halten Vögel fern

"Besonders bewährt bei großen Glasflächen haben sich horizontale, fünf Millimeter dünne Linien auf dem Glas, die im Abstand von fünf Zentimetern angebracht werden. Der Lichteinfall wird hier kaum beeinträchtigt und die Vögel nehmen die Linien deutlich als Hindernisse wahr", erklärt die Expertin. Bei vertikalen und unregelmäßigen Strukturen wie Mustern und Punkten sollten zehn Zentimeter Abstand eingehalten werden.

Ob man den Vogelschutz aufklebt, selbst bastelt oder aufmalt, bleibt jedem selbst überlassen. "Spezielle Fensterfarben beispielsweise sind hier sehr gut geeignet. Und dabei kann man sogar noch kreativ werden. Wichtig ist nur, dass die Maßnahmen von den Tieren als Hindernisse wahrgenommen werden", sagt Förster.

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