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Mauritius aktiv: Wandertour auf den Morne Brabant


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Mauritius aktiv: Wandertour auf den Morne Brabant

srt, Norbert Eisele-Hein

17.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Mauritius: Gipfelkreuz auf dem Morne Brabant.Vergrößern des BildesGeschafft! Am Gipfelkreuz des Morne Brabant auf Mauritius wartet als Belohnung der wahrscheinlich schönste Ausblick der Insel. (Quelle: Norbert Eisele-Hein/SRT-bilder)
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Mauritius ist als Urlaubsziel vor allem wegen seines Klimas beliebt, fast ganzjährig herrscht hier gutes Wetter. Aufgrund des vorgelagerten Riffs ist ein Badeurlaub auf Mauritius zwar nicht jedermanns Sache, aber gerade sportlich Aktive kommen hier auf ihre Kosten. Neben perfekten Bedingungen fürs Tauchen und Schnorcheln stehen hier Segeln, Surfen oder Kitesurfen auf dem Programm. Aber auch Urlauber, die dem Wassersport nicht so zugeneigt sind, müssen sich auf Mauritius nicht langweilen, das Gebirge der Insel lädt ein zu erlebnisreichen Wandertouren, wie Sie in unserer Foto-Show sehen.

Bergwandern auf Mauritius - nicht immer einfach

"Wir haben fast die Hälfte der Höhe, aber erst ein Drittel der Anstrengung hinter uns", sagt Yan de Maroussem. Dabei zeigt er auf den hüftbreiten Trail, der sich tief in tropische Vegetation fräst, um dann fast senkrecht durch ein Bollwerk von Felsen auf den Gipfel zu führen. Schweißtropfen strömen über seine Wangen, der Puls hämmert. "Bloody Hell", entfährt es Emma aus London spontan, als sie das sieht. Und damit spricht sie aus, was die meisten in der Gruppe denken: Der Le Morne Brabant ist eine harte Nuss.

Amerikaner, Australier, Briten, Schweizer und eine Handvoll Deutsche haben die Komfortzonen ihrer Fünf-Sterne-Hotels auf Mauritius verlassen. Sie alle hätten sich die Tour auf den Morne Brabant wohl einfacher vorgestellt. Zwar misst der markante Berg nur 556 Meter, doch von unten wirkt er ebenso schwer bezwingbar wie der Mount Everest. Der kolossale Monolith ist zwar nicht der höchste Gipfel auf Mauritius, aber einer der interessantesten. Das liegt auch an seiner Geschichte.

Gipfelkreuz erinnert an tragischen Tod von Sklaven

Anfang des 19. Jahrhunderts flohen immer wieder Sklaven, die ihren brutalen Herren auf den Zuckerrohr-Plantagen entkommen wollten, in das unwegsame Bergmassiv im Südwesten von Mauritius. Als die Sklaverei endlich abgeschafft wurde, wollte ein Trupp Polizisten den Entlaufenen die frohe Kunde überbringen und erklomm den Berg. Doch viele der Geflohenen fürchteten die Rückkehr zu Hunger und Peitschenhieben - und stürzten sich in die Tiefe.

In Gedenken an die Opfer wurde auf dem Gipfel ein Kreuz errichtet, der 1. Februar 1835 zum Nationalfeiertag ernannt. Bis heute ist der Berg ein Symbol der Befreiung von der Sklaverei. Wegen seiner Vergangenheit wurde er 2008 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt.

Der schönste Ausblick über den Indischen Ozean

Der Anstieg auf den Gipfel beginnt harmlos. Der Weg schlängelt sich in gemächlich ansteigenden Kehren bergauf. Rot blühende Flamboyant-Bäume schützten vor der Sonne, die auf Mauritius bereits um sechs Uhr morgens das Quecksilber auf 30 Grad Celsius ansteigen lässt. Der Waldboden ist übersät mit den Blüten wilder Hibiscus-Bäume. Doch Yan hat wenig Sinn dafür. Er will schnurstracks auf den Berg. Und jetzt zählt es eben.

Wir zwängen uns durch mannshohe Wurzeln und ackern uns auf schulterbreiten Pfaden über loses Lavastein hinauf. Dann lichtet sich das Dickicht, und ein exponierter Zick-Zack-Steig führt über eine steile Flanke hoch zum Gipfel. Nach mehr als drei Stunden Aufstieg stehen wir schließlich unter dem Gipfelkreuz. Endlich geschafft! Der Ausblick von hier oben ist einmalig - und vielleicht der schönste der Insel. Unten schimmern golden die Strandsicheln der Halbinsel Le Morne, weiße Schaumkronen tanzen auf dem hellblau anbrandenden Indischen Ozean. Weiter draußen donnert die dunkelblaue Flutwalze unaufhörlich an das schützende Riff.

Fast eine halbe Stunde genießen wir diese großartige Aussicht. Dann erfordert der Abstieg noch einmal volle Konzentration. Yan gibt uns dafür ein paar fachmännische Tipps: Schultern immer nach vorne, Körpergewicht zentrieren, Sohlen stets ganz aufsetzen. Die Erfahrenen von uns machen es ohnehin so, die weniger Erfahrenen rutschen einfach auf dem Hosenboden die Felsen herunter. Das ist nicht gerade elegant, aber Hauptsache heil unten ankommen. "Am Pool zische ich dann erstmal eine Margarita", sagt Emma, als das Schlimmste überstanden ist. Bloody hell, die Britin kann Gedanken lesen.

Weitere Informationen:

Anreise: Zum Beispiel mit Condor (www.condor.de) direkt ab Frankfurt, South African Airways über Johannesburg (www.flysaa.com) oder Emirates via Dubai (www.emirates.com) nach Mauritius.
Touren: Die Besteigung des 556 Meter hohen Morne le Brabant dauert zirka vier Stunden. Festes Schuhwerk und reichlich Trinkwasser sollte man dabei haben. Als einziger Guide führt Yan de Maroussem Touristen auf den Berg. Kontakt: Tel. 00230/57/856177, yan@trekkingilemaurice.com,
www.yanature.com.
Unterkunft: Das St. Regis Hotel (www.stregis.com/maurice) bietet neben Fünf-Sterne-Komfort einen wunderbaren Blick auf den Gipfel des Le Morne Brabant.
Weitere Auskünfte: MTPA Tourism Office, c/o Aviareps Tourism GmbH, Josephspitalstrasse 15, 80331 München, Tel. 089/552533-800, Internet: www.tourism-mauritius.mu

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