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Bluthochdruck: Häufigere Todesursache als Krebs


Bluthochdruck
Bluthochdruck verursacht mehr Todesfälle als Krebs

dpa

24.04.2013Lesedauer: 2 Min.
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Die Diagnose Bluthochdruck kommt für viele Patienten überraschend - denn es gibt kaum Symptome.Vergrößern des Bildes
Die Diagnose Bluthochdruck kommt für viele Patienten überraschend - denn es gibt kaum Symptome. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Er ist unsichtbar, man hört ihn nicht, er tut nicht weh. Und trotzdem ist Bluthochdruck (Hypertonie) die folgenschwerste Gefahr für die Gesundheit. Die Krankheit verursacht mehr Todesfälle als Krebs. Etwa 35 Millionen Deutsche sind betroffen. Doch nur jeder Zweite weiß davon. Lange Zeit fühlt man nichts von der schleichenden Gefahr, denn der steigende Druck in den Adern verursacht keine Schmerzen.

Optimaler Wert liegt bei 120 zu 80

Als optimaler Blutdruck gilt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Wert von 120 zu 80. Gemessen wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) der obere und der untere Druck, mit dem das Blut im Rhythmus des Herzschlags durch die Adern pulsiert. Im akzeptablen Normalbereich liegen Werte bis 140 zu 90. Was dauerhaft darüber liegt, gilt als Hochdruck, der eine ärztliche Behandlung erfordert. "Der hohe Blutdruck fällt häufig erst auf, wenn er Schäden an den Organen verursacht.", erklärt Prof. Bernhard Schwaab von der Deutschen Herzstiftung in Frankfurt.

Wenn sich Symptome zeigen, wird es gefährlich

Spürbar wird der Hochdruck in den meisten Fällen erst, wenn er in die absolute Gefahrenzone über 180 zu 110 steigt. Dann machen sich Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen bemerkbar. Das bedeutet höchste Alarmstufe, denn auf längere Zeit nehmen Herz, Nieren, Augen und andere Organe schaden - und es erhöht sich das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Falsche Ernährung und wenig Bewegung als Ursachen

Als Ursachen gelten einseitige Ernährung, Bewegungsarmut und zu viel Stress. Sie verhärten die flexiblen Muskeln der Adern, verengen den Durchfluss und erhöhen damit den Blutdruck. Im Lauf der Lebensjahre summiert sich das, insbesondere wenn Übergewicht, Nikotin und zu viel Alkohol hinzukommen. Alle Empfehlungen zur Vorbeugung und Behandlung setzen deshalb auch beim persönlichen Lebensstil an. Ungesunde Gewohnheiten zu ändern, ist oft der nachhaltigste Schritt. "Schon mit einer geringen Gewichtsreduktion und etwas mehr Bewegung kann man viel erreichen", sagt Schwaab. Auch die Deutsche Hochdruckliga macht Patienten Mut, gesünder zu leben. Innerhalb der ersten drei Monate sinke dann bei manchen Betroffenen der Blutdruck schon so weit, dass Medikamente nicht notwendig sind.

Medikamente können Bluthochdruck senken

Zur Senkung des Blutdrucks existiert auch eine Vielzahl von Medikamenten. "Für kaum eine andere chronische Erkrankung gibt es so viele gut untersuchte Medikamente", urteilt die Stiftung Warentest. Einige Arzneimittel entwässern (Diuretika), andere beruhigen den Herzrhythmus (Betablocker) oder erhöhen hormonell die Flexibilität der Adern (ACE-Hemmer). "Der Zukunftstrend liegt bei immer ausgefeilteren Kombinationstherapien", erläutert der Mediziner Prof. Michael Böhm vom Universitätsklinikum des Saarlandes.

Den ungesunden Lebensstil schrittweise ändern

"In den vergangenen Jahren hat sich das Verständnis der Bluthochdrucktherapie grundlegend gewandelt", erklärt Thomas Breitkreuz, leitender Arzt des Paracelsus-Krankenhauses in Bad Liebenzell (Baden-Württemberg). "Hoher Blutdruck ist immer Folge einer Kombination aus Konstitution und Lebensstil." Deshalb rücken nach seinen Worten konkrete Schritte zur Änderung ungesunder Lebensweisen in den Mittelpunkt der Therapie, wenn der Hochdruck nachhaltig gesenkt und in gesunden Grenzen gehalten werden soll.

Therapeutisches Fasten und Blutspenden

Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt am Berliner Immanuel Krankenhaus, verweist auf Studien in den USA zum Effekt von therapeutischem Fasten auf Bluthochdruck. Er untersucht derzeit mit einer Studie an der Charité in Berlin, ob auch regelmäßiges Blutspenden sich als ein wirksames Therapieverfahren bei leichtem Bluthochdruck erweist. Erste Zwischenergebnisse bestätigen laut Michalsen den positiven Effekt. Die Endergebnisse der Studie sollen im kommenden Jahr veröffentlich werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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