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Wagner-Söldner terrorisieren nach Rückkehr in die Heimat Zivilisten


Von Putin begnadigt
Wagner-Söldner terrorisieren nach ihrer Rückkehr Zivilisten

Von t-online
22.04.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230131-99-427103Vergrößern des BildesWagner-Chef Jewgenji Prigoschin lässt seine Leute ungehindert morden. (Quelle: Uncredited/dpa)
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Mehrere Fälle von Wagner-Söldnern, die nach ihrer Rückkehr von der Front Zivilisten ermorden, sorgen für Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Die Taten bleiben oft ungesühnt.

Sie gelten als äußerst brutal und vollkommen skrupellos. Im Ukraine-Krieg setzt Moskau auch auf Söldner, die der paramilitärischen Wagner-Gruppe angehören. Unter ihnen befinden sich viele verurteilte Mörder. Sie werden begnadigt, wenn sie ein halbes Jahr der Gruppe angehörten. Einer von ihnen soll nun in seinem Heimatort einen behinderten Bürger umgebracht haben.

Laut der britischen Zeitung "The Guardian" soll sich der Vorfall am vergangenen Montag in der Kleinstadt Zchinwali in Südossetien ereignet haben. Dort kam an diesem Tag der 38-jährige Soslan Valijev gewaltsam zu Tode. Der Mann war im Ort bekannt, weil er viel umherspazierte und eine geistige Entwicklungsverzögerung hatte. Die anderen Bewohner hatten ihm liebevoll den Spitznamen "Tsugri" gegeben. "Er wurde von jedem gemocht in unserem kleinen Ort", sagte der Journalist Alik Puhati dem "Guardian".

Umso größer war der Schock, als "Tsugri" tot aufgefunden wurde. Auf Telegram kursierte ein Video, welches zeigte, wie er gejagt und geschubst wurde, kurz bevor er durch Messerstiche getötet wurde. Der Täter war schnell identifiziert: Am Dienstag verhaftete die örtliche Polizei einen Mann namens Georgijev Siukajev. Der verurteilte Mörder war vergangenen August für die Wagner-Gruppe rekrutiert worden, wie Zehntausende von weiteren Kriminellen. Vor kurzem war er in seine Heimatstadt Zchinwali zurückgekehrt.

Rentnerin mit Axt erschlagen

Es ist nicht der erste Bericht über Wagner-Söldner, die nach ihrer Rückkehr von der Front in ihrer Heimat Angst und Schrecken verbreiten. Ende März war eine 85-Jährige in der russischen Stadt Noviburets in ihrer Wohnung mit einer Axt getötet worden. Auch hier war der mutmaßliche Mörder ein Wagner-Söldner, der 2020 wegen eines früheren Mordes zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden war, bevor er sich der Kampftruppe anschloss.

In der Bevölkerung wächst die Angst. Denn obwohl staatliche Behörden stets ankündigen, die Taten hart ahnden zu wollen, genießen die Wagner-Söldner einen besonderen Schutz. Wagner-Chef Jewgenji Prigoschin ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Frühjahr hatte Putin ein Dekret unterzeichnet, demzufolge es künftig verboten ist, Wagner-Söldner öffentlich zu kritisieren oder negative Berichte über sie zu veröffentlichen. So werden die Taten von Zchinwali und Noviburets womöglich ungesühnt bleiben.

Verwendete Quellen
  • The Guardian: "Murder, alcohol and prostitutes: Wagner convicts pardoned by Putin return to terrorise home towns", 22. April 2023.
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