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Tschetschenien: Russische Journalistin brutal zusammengeschlagen worden


Russische Journalistin misshandelt
"Sie hielten mir eine Waffe an den Kopf"

Von t-online, loe

Aktualisiert am 05.07.2023Lesedauer: 1 Min.
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Jelena Milaschina im Krankenhaus: "Die Angreifer haben nicht einmal gesagt, was sie wollen" (Quelle: t-online)
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Die russische Investigativjournalistin Jelena Milaschina ist in Tschetschenien schwer misshandelt worden. Aufnahmen zeigen sie schwer verletzt im Krankenhaus.

Die oppositionelle russische Investigativreporterin Jelena Milaschina und der Rechtsanwalt Alexander Nemow sind am Dienstag in der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Aufnahmen zeigen Milaschina schwer verletzt im Krankenhaus.

Russlands Präsident Wladimir Putin sei über den Angriff auf Milaschina und Nemow informiert worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Die Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa kümmere sich um den Vorfall, sagte er demnach. Sie habe sich bereits an die Ermittlungsbehörden Tschetscheniens gewandt.

Moskalkowa sagte russischen Agenturen zufolge, der Vorfall müsse gründlich untersucht und die Schuldigen müssten bestraft werden.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

Die oppositionelle russische Investigativreporterin Jelena Milaschina ist am Dienstag in der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Sie war zusammen mit dem Anwalt Alexander Nemow unterwegs, der bei dem Vorfall ebenfalls schwer verletzt wurde.

Aufnahmen zeigen, wie die misshandelte Journalistin mit letzter Kraft in ein Krankenhaus kommt und dort zusammenbricht.

Als sie auf einer Trage liegt, berichtet sie:

„Es war wie eine klassische Entführung, wie sie es früher gemacht haben. Das hat es einfach schon lange nicht mehr gegeben. Sie kamen, warfen den Taxifahrer aus dem Auto. Sie stiegen ein, senkten meinen Kopf und fesselten meine Hände. Sie setzten mich auf die Knie und setzten mir eine Pistole an den Kopf. Das war’s. Und sie machten das alles sehr eilig. Sie haben es nicht einmal geschafft, mir die Hände zu fesseln.“

Die Männer schlugen auf die beiden ein und zerstörten alle vorhandenen Dokumente und Technik.

Milaschina seien Finger gebrochen worden, sie sei kahl geschoren und mit einem grünlichen Desinfektionsmittel übergossen worden. Das zeigen auch die Videos aus dem Krankenhaus.

Sie habe Prellungen am ganzen Körper erlitten und mehrmals das Bewusstsein verloren, berichtet die Menschenrechtsorganisation Memorial.

Milaschina wollte in Grosny für die regierungskritische Zeitung »Nowaja Gaseta« über einen Prozess gegen Sarema Musajewa berichten, deren Fall sie bereits mehrfach ausführlich aufgegriffen hatte. Der zusammengeschlagene Anwalt Nemow ist der offizielle Verteidiger der Angeklagten.

Milaschina war bereits 2020 von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow mit dem Tod bedroht worden, nachdem sie kritisch über den brutalen Umgang mit der Bevölkerung in der Corona-Pandemie berichtet hatte.

Die Journalistin recherchiert seit Jahren in Tschetschenien. Kadyrow führt die islamisch geprägte Republik im Nordkaukasus mit harter Hand. Bürgerrechtler beklagen immer wieder brutale Menschenrechtsverstöße.

Wie Milaschina den Überfall erlebt hat und von wem sie angegriffen wurde, erfahren Sie im Video hier oder oben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und Reuters
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