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Ukraine-Geheimtreffen: Wladimir Putin drohte Nato angeblich mit Atomwaffen


Geheimtreffen in Deutschland
"Times": Putin drohte mit Atomwaffen

Von t-online
02.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin lässt im Konflikt um die Ukraine die Muskeln spielen.Vergrößern des BildesWladimir Putin lässt im Konflikt um die Ukraine die Muskeln spielen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Der Kalte Krieg ist plötzlich wieder in greifbarer Nähe: Russische Generäle haben einem Bericht der Zeitung "The Times" zufolge mit dem Einsatz von Nuklearwaffen gedroht, sollte die Nato ihre Präsenz in Estland, Lettland und Litauen verstärken. Die Anweisung dazu kam angeblich von Wladimir Putin selbst. Auch zur Verteidigung der annektierten Krim wolle man zum Äußersten greifen.

Die Warnungen sind dem Zeitungsbericht zufolge bei einem Geheimtreffen in Deutschland ausgesprochen worden. Russische Generäle haben sich dort mit US-Geheimdienstexperten getroffen. Ihre Aussagen seien mit Billigung Putins getätigt worden, so die russischen Vertreter. Außenminister Sergej Lawrow selbst habe sie darüber instruiert, welche Botschaft zu überbringen sei.

Und die ist deutlich: Man habe eine "Bandbreite von Antworten" parat, sollte die Nato in den Krisenherden Ost-Ukraine, Krim und Baltikum weiter aufrüsten. Die Optionen würden von "nuklear bis nicht-militärisch" reichen, so die russische Delegation.

Sollte die Nato weiterhin Waffen an die Ukraine liefern, werde man dies als eine Aggression an der russischen Grenze werten. "Die russischen Menschen erwarten in diesem Fall eine energische Antwort", sagten die Generäle. Für den Fall, dass versucht werde, die Krim wieder der Ukraine anzugliedern, werde Russland dem entschlossen begegnen - auch mit dem Einsatz der Atomstreitmacht, so die Worte der Delegierten.

Baltikum als neuer Krisenherd

Gleiches gelte auch für das Baltikum. Dort würden viele ethnische Russen leben, was Russland dazu zwingen würde, aktiv zu werden. Sollte die Nato hier weiter aufrüsten, will Russland zunächst jedoch "Maßnahmen zur Destabilisierung" treffen. Dazu gehört die Aufwieglung der russischstämmigen Menschen in der Region. Sollte die Nato darauf antworten, werde Russland sie zum Aggressor gegen Minderheiten im Baltikum machen.

Besonders brisant an der Drohung gegen die Nato-Präsenz im Baltikum ist, dass die drei betroffenen Staaten Litauen, Lettland und Estland Nato-Mitglieder sind. Im Fall einer russischen Aggression ist das Bündnis verpflichtet, den Partnern beizustehen. Für die Ukraine gilt dies nicht - sie ist bislang kein Nato-Mitglied. Sollte Russland im Baltikum durch Provokationen eine Eskalation herbeiführen, könnte die Krise jene in der Ukraine bei Weitem übertreffen.

Drohungen werden als nicht ernst gewertet

Experten sind bislang jedoch der Überzeugung, dass Putins Drohungen nicht ernst gemeint sind. Russlands Muskelspiele kaschierten, dass Putin kein Interesse an einem Krieg mit der Nato habe und es nicht wagen werde, sich an Bündnispartnern zu vergreifen.

Auch die atomare Drohung wird als nicht ernst gemeint bewertet, schließlich weiß Putin, dass der Westen in diesem Fall ebenfalls mit Nuklearwaffen reagieren würde. Das so genannte "Nukleare Patt" hat seinerzeit den Kalten Krieg zwischen den USA und Russland nicht heiß werden lassen - ein Umstand, an den sich der russische Präsident auch Jahrzehnte später erinnern dürfte.

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