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Islamischer Staat: Jesiden befürchten auf Rückzug Massaker


IS auf dem Rückzug
"Sie wollen keine Überlebenden zurücklassen"

Von dpa
03.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Der IS plant offenbar einen Massenmord an den Jesiden im Nordirak.Vergrößern des BildesDer IS plant offenbar einen Massenmord an den Jesiden im Nordirak. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Terroristen des Islamischen Staates (IS) haben offenbar erneut ein Massaker an Jesiden verübt. Es könnte nicht das letzte gewesen sein: Auf ihrem Rückzug wollen die Terroristen offenbar eine Spur aus Blut hinterlassen.

Die jesidische Fortschrittspartei gab die Zahl der Opfer des Massakers mit mehr als 300 an, die nicht-staatliche Menschenrechtskommission im Irak mit rund 70.

Zu den Ermordungen der Mitglieder der uralten religiösen Minderheit kam es demnach am Freitag in der Stadt Tel Afar, die nahe der vom IS kontrollierten Millionenmetropole Mossul liegt. Ein Teil der Opfer soll enthauptet worden sein.

Verschleppungen und Massenmorde geplant

Einem Medienbericht zufolge könnte das Massaker nur der Auftakt zu einer neuen Serie der Gewalt an Jesiden sein: Wie "Die Presse" schreibt, sollen in den kommenden Tagen 1700 jesidische und auch christlich-assyrische Männer und Jungen nach Tel Afar verschleppt und getötet werden. Das berichtete Adnan Shesho dem österreichischen Blatt. Shesho ist der Sohn des Anführers der jesidischen Verteidigungseinheiten.

Außerdem plane der IS, Frauen aus dem Nordirak nach Syrien zu verschleppen, so Shesho. In diesem Fall sei es fast unmöglich, sie zu befreien.

Der IS betrachtet die kurdischstämmigen Jesiden als "Ungläubige". Beim IS-Vormarsch im vergangenen Jahr im Nordirak hatten die Extremisten Hunderttausende Jesiden vertrieben und Tausende von ihnen in die Gefangenschaft geführt oder getötet. Der IS kontrollierte weite Gebiete im Nordirak und im Norden Syriens.

Die Terroristen verlieren seit den Angriffen einer breiten Koalition immer mehr an Boden. "Sie wollen auf ihrem Rückzug keine Überlebenden zurücklassen", warnte Shesho.

Erneut Tote bei Bombenanschlag

Bei einem Bombenanschlag in Bagdad wurden am Samstag unterdessen mindestens 17 Menschen getötet, wie örtliche Medien berichteten. Ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug explodierte vor einer Reihe von Straßencafés im Innenstadtviertel Karrade. Zu dem Anschlag bekannte sich der IS, wie die amerikanische Terrorbeobachtungsstelle Site mitteilte.

Unter den Opfern des Anschlags war auch der langjährige Irak-Direktor des Institutes for War & Peace Reporting (IWPR), Ammar al-Shahbander, wie die Organisation mitteilte. Der 41-jährige Iraker, der auch schwedischer Staatsbürger war, hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlags zufällig in einem der Cafés auf. Das von westlichen Geldgebern finanzierte IWPR organisiert Journalisten-Ausbildung und Recherchen in Konfliktzonen.

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