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Mutmaßlicher Bardo-Attentäter kam auf einem Flüchtlingsboot


In Italien gefasst
Mutmaßlicher Bardo-Attentäter kam auf einem Flüchtlingsboot

Von dpa, t-online, ap
20.05.2015Lesedauer: 2 Min.
In Italien hat die Polizei den überlebenden Attentäter vom Terroranschlag in Tunis gefasst.Vergrößern des BildesIn Italien hat die Polizei den überlebenden Attentäter vom Terroranschlag in Tunis gefasst. (Quelle: ap/Reuters)
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Gut zwei Monate nach dem Anschlag auf Tunesiens berühmtestes Museum Bardo mit 22 Toten hat die Polizei möglicherweise den dritten Attentäter in Italien aufgespürt. Er kam auf einem Flüchtlingsboot nach Europa.

Der 22-jährige Marokkaner sei in Gaggiano nahe Mailand in der Wohnung seiner Mutter verhaftet worden, berichtete die Staatsanwaltschaft Mailand. Der mutmaßliche Attentäter soll bereits im Februar als Bootsflüchtling in Sizilien angekommen sein, dann aber für die Attacke wieder nach Tunesien gereist sein. Ihm werde zur Last gelegt, den Anschlag vom 18. März mit 22 Toten mitorganisiert und verübt zu haben, sagte Ermittler Bruno Megale.

Zu dem Anschlag in Tunis hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Unter den Opfern befanden sich 17 ausländische Touristen, darunter vier Italiener. Nach der Attacke fahndeten die Behörden nach einem dritten Tatverdächtigen, der auf dem Video einer Überwachungskamera des Museums zu sehen gewesen war. Der Gefasste soll dieser Mann sein. Die beiden anderen mutmaßlichen Täter waren von Sicherheitskräften erschossen worden.

Ausweisung angeordnet

Der gefasste Mann war der italienischen Polizei bisher nicht aufgefallen, im Februar hatten Behörden auf Sizilien allerdings seine Ausweisung angeordnet. Die Polizei konnte den Mann jetzt identifizieren, weil seine Mutter kurz nach der Attacke in Bardo gemeldet hatte, dass sein Reisepass verloren gegangen sei.

Der tunesische Haftbefehl gegen den Marokkaner lautet unter anderem auf vorsätzlichen Mord, Verschwörung gegen die innere Sicherheit des Landes und Zugehörigkeit zu einer Terrororganisation, wie Ermittler auf einer Pressekonferenz weiter mitteilten.

Drahtzieher noch auf der Flucht

Die Angreifer hatten am 18. März zunächst auf Besucher geschossen, die vor dem Gebäude in der Hauptstadt Tunis aus Reisebussen ausstiegen. Anschließend drangen sie offenbar ungehindert in das Museum ein und töteten dort weitere Menschen, bevor zwei von ihnen in einer Schießerei mit der Polizei selbst starben.

Die tunesischen Behörden nahmen in den Wochen nach dem Anschlag mehrere Menschen fest. Doch das Innenministerium erklärte, der Drahtzieher der Attacke sei noch auf der Flucht. Es wird geschätzt, dass rund 3000 Tunesier in Syrien und dem Irak an der Seite des IS kämpfen. Die beiden getöteten Attentäter waren zuvor in einem Militärcamp in Libyen ausgebildet worden.

Das Bardo ist das größte Museum des Landes und vor allem für seine Sammlung römischer Mosaike bekannt. Es beherbergt 8000 Kunstwerke und zieht jedes Jahr viele ausländische Touristen an.

In Tunesien gibt es seit der Jasminrevolution 2011 und dem Sturz des Langzeitherrschers Zine el Abidine Ben Ali immer wieder Anschläge - zumeist auf Polizei und Militär. Vor allem die Grenzgebiete zu Libyen und Algerien gelten als unsicher.

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