Präsidentenwahl in Serbien Offenbar Hunderttausende falsche Wähler

Am Sonntag wählte Serbien einen neuen Präsidenten. Mit großem Vorsprung wurde der umstrittene Aleksandar Vucic Regierungschef. Jetzt kommt heraus: Im Wählerverzeichnis standen Hunderttausende nicht existierende Bürger.
Serbiens größte Zeitung "Blic" berichtet, mindestens 800 000 Menschen, die es nicht gibt, hätten ein Wahlrecht besessen. 5,9 Millionen Menschen sind zum Zeitpunkt der Wahl volljährig und damit wahlberechtigt gewesen, doch das Wählerverzeichnis enthält 6,7 Millionen Stimmberechtigte.
Schon zuvor hatte das regierungskritische Portal "Insajder" berichtet, allein in Belgrad besäßen 23 Personen ein Wahlrecht, die im 19. Jahrhundert geboren worden seien. Der Älteste habe bereits 1889 das Licht er Welt erblickt.
Proteste gegen Regierungschef dauern an
Am Mittwochabend protestieren meist junge Leute bereits den dritten Tag in Folge gegen den neuen Regierungschef Vucic. Eine Forderung bei den "Protesten gegen die Diktatur" war die "Säuberung des Wählerverzeichnisses" von sogenannten toten Seelen, deren Zahl von anderen Experten auf bis zu eine Million Menschen geschätzt wird.