t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandTerrorismus

Angreifer attackieren "Save the Children" in Afghanistan


Anschlag auf Kinderhilfswerk
"Ich höre zwei Attentäter, sie suchen nach uns"

Von dpa, afp, ap, rtr, jmt

Aktualisiert am 24.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Soldaten nehmen Position ein: Die Attentäter im Gebäude des Kinderhilfswerks "Save the Children" sollen angeblich mit Handgranaten ausgerüstet sein.Vergrößern des BildesSoldaten nehmen Position ein: Die Attentäter im Gebäude des Kinderhilfswerks "Save the Children" sollen angeblich mit Handgranaten ausgerüstet sein. (Quelle: Noorullah Shirzada/getty-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Attentäter haben bei einem Angriff auf eine internationale Kinderhilfsorganisation in Afghanistan mindestens einen Mitarbeiter getötet – eine Autobombe explodierte, Bewaffnete stürmten das Büro.

In der ostafghanischen Stadt Dschalalabad haben Unbekannte das Büro der internationalen Kinderhilfsorganisation "Save the Children" attackiert. Mindestens ein Mitarbeiter und ein Armeeangehöriger wurden getötet, 14 Menschen verletzt. Explosionen seien zu hören gewesen, berichteten Augenzeugen. Attentäter würfen Handgranaten, berichtete ein afghanischer Journalist. Mittlerweile hätten Sicherheitskräfte die Gefechte beendet, zwei der Attentäter seien tot, sagte ein Regierungssprecher.

"Die Angreifer haben zweiten Stock erreicht"

Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation sagte: "Unsere Kollegen sind im Save Room, ich weiß nicht wie viele. Wir haben noch keinen Überblick, wer heute morgen im Büro war und wer im Feld. Die Angreifer haben den zweiten Stock erreicht. Sie scheinen von da auch auf andere Ziele zu schießen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es allen meinen lieben Kollegen in Dschalalabad gerade geht. Ich zittere am ganzen Körper."

Ein Reporter der AFP konnte während des Gefechts ein verzweifelte Botschaft aus dem Gebäude einsehen. "Ich kann zwei Attentäter hören, sie suchen nach uns", schrieb ein Mitarbeiter, der sich im Gebäude versteckte, in einer WhatsApp-Botschaft an einen Freund. "Betet für uns, informiert die Sicherheitskräfte."

Mohammed Amin, der sich zum Zeitpunkt des Anschlags auf dem Gelände der Hilfsorganisation befand, sagte vom Krankenhaus aus, er habe eine heftige Explosion gehört. "Wir gingen in Deckung, und ich sah einen Bewaffneten, der den Haupteingang mit einer Panzerfaust angriff, um auf das Gelände zu kommen. Ich sprang aus dem Fenster", sagte Amin.

Noch keine Informationen zu Todesopfern

Ein Regierungssprecher der Provinz Nangarhar sagte, gegen 9 Uhr Ortszeit habe sich ein Selbstmordattentäter vor dem Gebäude in einem Auto in die Luft gesprengt. Dann seien Bewaffnete in das Haus eingedrungen und hätten angefangen zu schießen. Einem Sprecher des Gouverneurs zufolge trugen sie Armeeuniformen. Ein afghanischer TV-Sender zeigte anschließend Bilder von Spezialeinsatzkräften nahe des Geländes.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Der Organisation zufolge arbeiten in dem Büro rund 100 Mitarbeiter. In der Nähe lägen auch Büros von anderen internationalen Organisationen. "Save the Children" ist eine der größten Hilfsorganisationen in Afghanistan. Die NGO arbeitet seit Jahrzehnten in vielen Provinzen und hilft vor allem Kindern und Müttern in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Ihre Projekte werden auch mit Spenden aus Deutschland unterstützt.

Erst vor wenigen Tagen hatten die radikalislamischen Taliban ein Luxushotel in Kabul attackiert und mindestens 22 Menschen getötet. Die meisten Opfer waren Ausländer – auch eine Deutsche starb bei dem Angriff. In einem UN-Bericht hieß es zuletzt, Afghanistan sei das gefährlichste Land für humanitäre Arbeit. Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, seine Gruppe sei nicht für den Anschlag verantwortlich.

Quellen und weiterführende Informationen:
- dpa, AFP, AP, Reuters
- Homepage der Organisation "Save the Children"

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website