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"Tag des Sieges" in Russland: Moskau sagt Flugshows ab – doch warum?


"Tag des Sieges" in Russland
Kreml sagt Flugshows ab – und führt zweifelhafte Begründung an

Von reuters, dpa, mam

Aktualisiert am 09.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Militärparade in Moskau: Putin hat eine Rede auf dem Roten Platz gehalten – und den Angriff auf die Ukraine begründet. (Quelle: reuters)
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Eigentlich sollten die Militärparaden zum russischen Tag des Sieges am 9. Mai in mehreren Städten von Flugshows begleitet werden – doch daraus wurde nichts. Die Begründung irritiert.

Die russische Führung hat die geplante Flugshow bei der Moskauer Militärparade überraschend abgesagt. "Der Luftteil findet wegen des Wetters nicht statt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Ursprünglich sollten 77 Flugzeuge und Hubschrauber an der Militärparade teilnehmen. Medienberichten zufolge war geplant, dass die Kampfflugzeuge ein "Z" am Himmel bilden.

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Unabhängig prüfen ließ sich die Begründung des Kremls zur Absage nicht. Doch unter Beobachtern mehren sich Zweifel: Nur wenige Minuten vor der Militärparade meldete das russische Nachrichtenportal "Moskowski Komsomolez" (MK), dass die Wetterbedingungen für die Flugshow optimal seien – so optimal, dass nicht einmal Chemikalien gegen die Wolkenbildung versprüht werden müssten.

Am Vorabend der Parade hatte der Direktor des staatlichen Wetterdienstes Gidrometzentr, Roman Wilfand, die Durchführung der Flugschau noch als wahrscheinlich bezeichnet. Die Wetterbedingungen würden dies voraussichtlich zulassen, da die Wolkendecke höher als 300 Meter sei.

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Website des russischen Mediums ging offline

Und tatsächlich: Auf Videos, die die Parade zeigen, wechseln sich Sonne und Wolken ab. Das Wetter wirkt heiter, Wind weht den Aufnahmen nach zu urteilen wenig oder gar nicht. Auf Bildern, die die Übungen russischer Flieger an den Tagen zuvor zeigen, ist teils eine ähnliche Wetterlage zu sehen wie am Montag bei der offiziellen Parade.

Dennoch wurde die Flugshow abgesagt. Auch der "Weltuntergangsflieger" des russischen Präsidenten, die "Iljuschin Il-80", blieb demnach am Boden. Das Flugzeug, das speziell für einen Atomkrieg konstruiert wurde, sollte erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder bei der Parade präsentiert werden. Mehr zu dem Flieger lesen Sie hier.

Nach der Ankündigung des Kremls änderte die "MK" die Überschrift des Artikels, er war nicht mehr abrufbar. Kurz darauf war die gesamte Website zwischenzeitlich nicht mehr zu erreichen. Ob der Kreml selbst dafür verantwortlich ist, ist unklar. In Russland herrscht ein strenges Mediengesetz, das von Kritikern scharf kritisiert wird. Mehrere Medien und Journalisten haben aus Angst vor Strafen bereits das Land verlassen, andere sind bereits inhaftiert.

Auch in anderen Teilen des Landes waren Flugshows geplant – und wurden abgesagt: Offiziell witterungsbedingt ausgefallen sind die Flugshows als Teil der Militärparade in den russischen Millionenstädten St. Petersburg, Jekaterinburg, Nowosibirsk und Samara. In Russlands Fernem Osten, in den Städten Chabarowsk und Komsomolsk-am-Amur, wurden ebenfalls zuvor geplante Flugeinlagen abgesagt. In der Millionenstadt Wolgograd, die zum Jubiläum des Weltkriegsendes für einen Tag wieder in Stalingrad umbenannt wurde, war die Luftwaffe bei der Parade hingegen zu sehen.

Innenstadt glich einer Festung

Russland feiert am Montag den 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Der für Russland wichtige Feiertag wurde überschattet von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer "militärischen Spezialoperation".

Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung. Im ganzen Land waren 28 Paraden geplant, die mit Abstand größte in der Hauptstadt Moskau. Zur Eröffnung sprach der russische Präsident Wladimir Putin. Über den Roten Platz und durch die Metropole rollten bei der Parade Panzer und andere Kampftechnik sowie mit Atomsprengköpfen bestückbare Raketen. 11.000 Soldaten marschierten über den Roten Platz. Lesen Sie hier mehr dazu.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, dpa
  • Eigene Recherche
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