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Wo ist Putins Oberkommandeur? Wichtigster Mann soll abgetaucht sein


Offenbar Probleme bei Offensive im Osten
Wo ist Putins Oberkommandeur?


Aktualisiert am 03.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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General Alexander Dwornikow: Er soll Gräueltaten bei der Zerstörung der syrischen Stadt Aleppo angeordnet haben.Vergrößern des Bildes
General Alexander Dwornikow: Er soll Gräueltaten bei der Zerstörung der syrischen Stadt Aleppo angeordnet haben. (Quelle: Eril Romanenko/Tass/imago-images-bilder)

Zu Beginn der Invasion in der Ukraine wurde über moralische Probleme bei den russischen Truppen berichtet. Nun gibt es die offenbar auch bei der Offensive im Osten. Putins wichtigster Mann im Krieg soll abgetaucht sein.

Russische Truppen in der Ostukraine leiden anscheinend unter den gleichen Problemen wie schon bei ihrem gescheiterten ersten Vorstoß, als Moskau versucht hatte, das gesamte Land einzunehmen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf hochrangige amerikanische Beamte.

Das Pentagon hatte bereits in den ersten Wochen des Krieges eine schwindende Moral sowie logistische Probleme bei den russischen Soldaten beobachtet. Laut dem nun veröffentlichten Bericht soll jetzt sogar der neue russische Oberbefehlshaber in der Ukraine seit zwei Wochen verschwunden sein.

Präsident Wladimir Putin hatte Aleksander Dwornikow erst im April in die Ukraine geschickt. Der General ist für seinen grausamen Einsatz in Aleppo in Syrien bekannt. Der Personalwechsel Putins in der Ukraine galt bei vielen Beobachtern als Eingeständnis, dass der ursprüngliche russische Kriegsplan gescheitert sei.

Vor der Ankunft Dwornikows hatten die einzelnen russischen Truppenteile im Land ohne gemeinsames Kommando gekämpft. Die schlechte Abstimmung innerhalb der Invasionsarmee war nach Ansicht von Militärexperten ein wichtiger Grund für deren mangelnde Erfolge. Dem sollte Dwornikow, der bereits die Truppen im Süden der Ukraine befehligte, wohl Abhilfe schaffen.

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Kurz nach seiner Ankunft habe Dwornikow versucht, die Angriffe von Luft- und Landeinheiten besser zu koordinieren, wie die "New York Times" berichtet. Doch US-Beamten zufolge ist er inzwischen seit zwei Wochen nicht mehr gesehen worden. Es werde daher darüber spekuliert, ob er weiterhin die Verantwortung für die Führung der russischen Truppen trage.

"Trotteliges" Tempo der russischen Truppen

Weiter heißt es in dem Bericht: Wie in den ersten Wochen des Krieges zeigten sich die russischen Piloten auch im Osten der Ukraine risikoscheu. "Sie überfliegen die Grenze, um Angriffe zu starten, und kehren dann rasch auf russisches Gebiet zurück, anstatt im ukrainischen Luftraum zu bleiben, um ihren Gegnern den Zugang zu verwehren. Das Ergebnis ist, dass Russland noch immer keine Lufthoheit erlangt hat", wird eine Quelle in der "New York Times" zitiert.

Ein Beamter des Pentagons sagte demnach, das "trottelige und schrittweise" Tempo des russischen Militärs sorge dafür, dass die Soldaten zermürbt und die Gesamtkampfstärke des Militärs um etwa 20 Prozent verringert worden sei. Seit Beginn des Krieges habe Russland 1.000 Panzer verloren.

Trotzdem hat auch die Ukraine große Rückschläge erlitten. Denn die russischen Truppen haben im Osten des Landes mittlerweile mehrere Gebiete erobert, viele Soldaten und Zivilisten sind gestorben. Diese Woche rückten die russischen Truppen in Richtung des Zentrums von Sjewjerodonezk vor, einer Stadt, die zu einem zentralen Schauplatz der Kämpfe im Osten des Landes geworden ist.

20 Prozent der Ukraine haben die Russen laut Kiew bereits unter Kontrolle. Im Osten des Landes werde die Lage immer schwieriger: "Wir verlieren täglich 60 bis 100 Soldaten", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es gibt aber seit Tagen auch Berichte über eine Gegenoffensive der Ukrainer im Süden vor Cherson: Dort schlägt die ukrainische Armee angeblich russische Truppen zurück.

Schon nach den ersten Wochen des Krieges hatte es immer wieder Berichte über logistische und moralische Probleme bei den russischen Truppen gegeben. Hochrangige Offiziere wurden westlichen Geheimdienstinformationen zufolge an die Front geschickt, um die Truppen besser kontrollieren zu können.

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