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Ukrainischer Botschafter Melnyk kritisiert Angela Merkel: "Kein Hauch Selbstkritik"


Umgang mit Russland
Melnyk kritisiert Merkel: "Putin ist geradezu hofiert worden"

Von dpa, afp, lw

Aktualisiert am 08.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Erstes Interview als Ex-Kanzlerin: Angela Merkel stellte sich den Fragen eines Journalisten. (Quelle: reuters)
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Angela Merkel hat ihre Russland-Politik verteidigt: Sie wolle sich nicht für ihre Entscheidungen entschuldigen, sagte die Altkanzlerin. Der ukrainische Botschafter Melnyk reagiert empört.

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat Ex-Kanzlerin Angela Merkel für die Rechtfertigung ihrer Russland-Politik in 16 Jahren Regierungsverantwortung scharf kritisiert. Leider sei im ersten Interview seit dem Regierungswechsel vor einem halben Jahr "kein Hauch Selbstkritik" zu spüren gewesen, sagte Melnyk am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Die Äußerungen der Ex-Kanzlerin über die Unfehlbarkeit ihres Russland-Kurses und ihres viel zu nachsichtigen Umgangs mit Diktator Putin sind befremdlich."

Merkel hatte am Dienstagabend im Gespräch mit dem Journalisten Alexander Osang im Berliner Ensemble ihren Russland-Kurs gegen die harsche Kritik der letzten Monate verteidigt. "Also ich sehe nicht, dass ich da jetzt sagen müsste, das war falsch, und werde mich deshalb auch nicht entschuldigen", sagte sie. Lesen Sie hier mehr dazu.

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"Blutigster Krieg in Europa seit 1945"

Melnyk hielt ihr entgegen, wie es denn sein könne, dass Russland "den blutigsten Krieg in Europa seit 1945" starte, wenn die deutsche Russland-Politik in den letzten Jahrzehnten "so toll war". Putin sei geradezu hofiert worden, und Berlin sei dem Kremlchef immer entgegengekommen.

Die jetzigen Äußerungen Merkels seien "sehr bedauerlich", sagte der Botschafter. "Denn ohne eine ehrliche, voll umfassende Aufarbeitung der Russland-Politik Deutschlands ist es gar nicht möglich, richtige Schlüsse für das künftige Verhältnis zu Moskau ziehen und seine Aggression zu stoppen."

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"Rücksichtloses Vorantreiben"

Die Ukrainer seien davon überzeugt, dass die deutsche Haltung zur Nato-Mitgliedschaft und EU-Beitrittsperspektive der Ukraine, die jahrelange Ablehnung von Waffenlieferungen nach der Krim-Annexion sowie das "rücksichtslose Vorantreiben" der Erdgasleitung Nord Stream 2 bis zum Krieg "Putin ermutigt haben, die Ukraine anzugreifen".

Das TV-Interview am Dienstagabend war Merkels erster längerer Auftritt seit dem Ende ihrer Kanzlerschaft im Herbst vergangenen Jahres. Zum Ukraine-Krieg hatte sich die Ex-Kanzlerin zuvor zweimal geäußert. Vergangene Woche nannte sie den russischen Angriffskrieg bei einer DGB-Veranstaltung "barbarisch". Am Tag nach dem Einmarsch verurteilte sie diesen "auf das Schärfste" und sprach von einer "tiefgreifenden Zäsur".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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