Proteste in Düsseldorf Polizei muss AfD-Wahlkampfauftakt schützen
Mitten im beliebten Düsseldorfer Ausgehviertel, der Altstadt, läutet die AfD ihren Bundestagswahlkampf in NRW ein. Protest gibt es nicht nur am Abend. Schon im Vorfeld geht es turbulent zu.
Wenigstens der Taxifahrer hat seinen Humor nicht verloren an diesem Sonntagabend. "Wir nennen die Altstadt die "längste Theke der Welt". Und die Typen kriegen hier trotzdem nichts zu trinken", scherzt er, während er an seinem Stand in der Düsseldorfer Altstadt auf den nächsten Kunden wartet. Das dürfte dauern, denn an diesem Abend herrscht Stillstand im beliebten Düsseldorfer Ausgehviertel.
Dutzende Polizisten schützen AfD-Veranstaltung
Inmitten der vorsichtshalber vorzeitig geschlossenen Brauereien und Kneipen läutet die AfD ihren Bundestagswahlkampf für NRW ein, rund 150 Demonstranten protestieren lautstark dagegen, der Veranstaltungssaal mit den 400 AfD-Anhängern wird von Dutzenden Polizisten geschützt.
Während AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel ihre Anhänger im Henkel-Saal in Stimmung für den Bundestagswahlkampf bringt, machen draußen vor allem jüngere Gegner ihrem Ärger Luft. "Kein Altbier für Nazis", fordern sie auf ihren Protestschildern. Das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" hat die Demonstration organisiert, nach Polizeiangaben verläuft der Protest friedlich.
Saalbetreiber verliert vor Gericht gegen Partei
Spannender als Protest und Wahlkampf verlief vor allem der Streit um den Veranstaltungsort im Vorfeld des AfD-Treffens: Der Betreiber des Saals im sogenannten Quartier Bohème hatte sich gegen die Nutzung durch die Partei gewehrt, er war damit aber vor Gericht gescheitert. Mit einer einstweiligen Verfügung hatte das Amtsgericht zugunsten des örtlichen AfD-Kreisverbandes entschieden.
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Der Betreiber kündigte an, alle Erlöse des Abends an einen Flüchtlingsverein spenden zu wollen. "Da dürfte nicht viel bei herausspringen, der Rechtsstreit war teuer", amüsierte sich AfD-Ratsherr Martin Schiller aus Münster.
Bekannte Lokale im Umfeld schließen
Im Umfeld des Saales stellen am Sonntag mehrere traditionsreiche Brauereien und Gasthäuser der Altstadt vorzeitig ihre Zapfhähne ab. Die Gaststätte werde zum Wohle der Gäste und Mitarbeiter sowie zum Schutz des Traditionshauses geschlossen, teilte das Brauhaus "Füchschen" auf seiner Internet- und Facebookseite mit.
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Auch die Brauerei "Schlösser" und die Gaststätten "Goldenes Einhorn", "Zur Uel" und "Meilenstein" machten vorzeitig zu oder öffneten erst gar nicht.