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Bundestagswahl 2017: So gespalten hat die Republik gewählt


So gespalten ist die Republik

Von Daniel Fersch

Aktualisiert am 26.09.2017Lesedauer: 3 Min.
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Die Hochburgen von SPD (links) und AfD (rechts) im Vergleich: Je kräftiger der Farbton, desto höher ist der Zweitstimmenanteil der jeweiligen Partei bei der Bundestagswahl.Vergrößern des Bildes
Die Hochburgen von SPD (links) und AfD (rechts) im Vergleich: Je kräftiger der Farbton, desto höher ist der Zweitstimmenanteil der jeweiligen Partei bei der Bundestagswahl. (Quelle: Collage/dpa-bilder)

Noch nie gab es so viele Parteien im Bundestag wie nach dieser Wahl. Noch nie waren die ideologischen Gräben zwischen ihnen so groß. Wie sehr die Republik gespalten ist, zeigt ein Blick auf die Karte der Wahlkreis-Ergebnisse.

Trotz Verlusten – CDU stellt Stimmenkönigin

Die CDU verlor im ganzen Bundesgebiet an Stimmen. Dennoch kann sich die Partei von Angela Merkel über Wahlkreis-Spitzenergebnisse bei Erst- und Zweitstimme freuen.

Mit der Abgeordneten Silvia Breher stellt sie die Stimmenkönigin im neugewählten Parlament: Die Direktkandidatin im Wahlkreis Cloppenburg-Vechta siegte mit der Rekord-Prozentzahl von 57,7. In Cloppenburg-Vechta erzielte die CDU noch einen weiteren Rekord und holte als einzige Partei bundesweit die absolute Mehrheit der Zweitstimmen in einem einzelnen Wahlkreis (53,1 Prozent).

Die Hochburgen der CDU befinden sich fast ausschließlich im Westen: Sie ziehen sich wie an einem geschwungenen Band von Niedersachsen über Nordrhein-Westfalen bis nach Baden-Württemberg.

CSU: Mehr Lederhose als Laptop

Für die CSU brachte die Bundestagswahl 2017 ein historisch schlechtes Ergebnis: Mit 38,8 Prozent brach die Partei um 10,5 Punkte ein und erreichte bayernweit den zweitniedrigsten Zweitstimmenanteil ihrer Geschichte. Nur 1949 schnitt sie mit 29,2 Prozent noch schlechter ab.

Traditionell schwächelt die Partei in den großen Ballungsräumen des Freistaats. Dieser Trend setzte sich auch am Sonntag fort: Ihr niedrigstes Ergebnis erzielte sie mit 27,6 Prozent im Wahlkreis Nürnberg-Nord.

Auf dem Land sind die Christsozialen dagegen weiterhin stark. Ihren besten Zweitstimmen-Wert erreichten sie mit 44,6 Prozent in den Wahlkreisen Bad Kissingen (Unterfranken) und Traunstein (Oberbayern). Bei den Erststimmen kann sich die Partei von Horst Seehofer als bestimmende Macht im Freistaat behaupten. Alle Direktmandate in Bayern gingen an die CSU.

Die SPD hat ein Problem im Osten - und in Bayern

Die Sozialdemokraten konnten bei der Bundestagswahl nur in einem der 16 Bundesländer die Mehrheit erringen. In Bremen erzielten sie landesweit 26,8 Prozent.

Ihr bestes Ergebnis holte die Partei im äußersten Nordwesten der Republik, wo sie den Wahlkreis Aurich-Emden mit 37,8 Prozent der Zweitstimmen gewann. Am schlechtesten schnitt sie mit 7,8 Prozent im sächsischen Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ab. Generell hat die SPD in Sachsen und Thüringen, sowie in Bayern ein Problem, Stimmen zu gewinnen.

Die AfD ist auch im Westen erfolgreich

In Sachsen wurde die AfD am Sonntag zur stärksten Partei. Dort liegt mit dem Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, wo sie 35,5 Prozent der Zweitstimmen und eines ihrer drei Direktmandate holte, auch ihre absolute Hochburg.

Doch auch im Westen konnte die Partei punkten - vor allem in ländlich geprägten Gebieten Hessens, Bayerns und Baden-Württembergs. Ihr bestes westdeutsches Zweitstimmen-Ergebnis erzielte sie mit 19,2 Prozent im Wahlkreis Deggendorf (Niederbayern).

FDP: Die einzige wirklich gesamtdeutsche Partei

Die Hochburgen der Liberalen lagen bei ihrem Wiedereinzug in den Bundestag zwar eindeutig im Westen der Republik. Ihr bestes Ergebnis erzielten sie mit 19,7 Prozent im Wahlkreis Düsseldorf I.

Doch die Unterschiede zwischen Ost und West fielen für die FDP im Vergleich zu den meisten anderen Parteien weniger dramatisch aus. Auch in Ostdeutschland holte Partei in der Fläche respektable Stimmenanteile.

Einen Schönheitsfehler hat der Erfolg der Liberalen dennoch: Als einzige der Parteien, die in den Bundestag einzogen, konnten sie kein Direktmandat erringen.

Linker Durchbruch im Westen bleibt aus

Die Linke schafft es auch weiterhin nicht, sich in Westdeutschland zu etablieren. Eine seltene Ausnahme bildet das Saarland, wo ihr Zugpferd Oskar Lafontaine zuhause ist. In Saarbrücken holt die Partei mit 14,9 Prozent ihr bestes West-Ergebnis. Kein Vergleich mit ihrer Ost-Hochburg Berlin-Lichtenberg: Hier wurde Die Linke mit 29,3 Prozent stärkste Kraft.

Grüne: Schwach im Osten – Meilenstein in München

Die schlechtesten Werte aller Bundestags-Parteien in Ostdeutschland verzeichneten die Grünen. Im Wahlkreis Erzgebirgskreis I (Sachsen) gaben ihnen nur 2,2 Prozent der Wähler ihre Zweitstimmen. Zum Vergleich: Ihr bestes Ergebnis holte die Partei mit 21,2 Prozent in Freiburg.

Ein historischer Meilenstein gelang den Grünen in München. In der bayrischen Landeshauptstadt zogen sie erstmals an der SPD vorbei und sind mit 16,9 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CSU.

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