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Friedensnobelpreis: Iranische Aktivistin Narges Mohammadi ausgezeichnet


Frauenrechtlerin Narges Mohammadi
Inhaftierte Iranerin erhält Friedensnobelpreis

Von dpa, fho

Aktualisiert am 06.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammad: Sie setzt sich für die Rechte von Frauen im Iran ein. (Quelle: Reuters)
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Der Friedensnobelpreis wird in diesem Jahr an Narges Mohammadi verliehen. Die Menschenrechtsaktivistin setzt sich gegen die Unterdrückung von Frauen im Iran ein.

Der Friedensnobelpreis geht an Narges Mohammadi. Das gab das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt. In der Begründung hieß es, dass Mohammadi sich seit Jahren für die Rechte von Frauen einsetze. Sie wird dafür vom iranischen Regime verfolgt und sitzt aktuell im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran eine langjährige Haftstrafe ab. Ihr wird "Propaganda gegen den Staat" vorgeworfen.

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Mohammadi ist eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran und wurde bereits mehrfach inhaftiert. Die Journalistin spielte eine zentrale Rolle für den Kampf für Frauenrechte und Meinungsfreiheit in ihrem Land. Dafür wurde sie seit 1998 wiederholt inhaftiert. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen Irans Machtapparat, brachte die heute 51-Jährige einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an Dutzenden Frauen im Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte.

Das Nobelkomitee verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Iran Mohammadi freilassen werde. Die Vereinten Nationen erklärten, die Verleihung des Preises an die 51-Jährige richte den Blick auf den Mut iranischer Frauen.

"Mohammadis furchtlose Stimme lässt sich nicht wegsperren"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte im Onlinedienst X (vormals Twitter) seinen Respekt für den Mut und das Engagement der Preisträgerin. "Mein Respekt gilt der diesjährigen Friedensnobelpreisträgerin – für ihren Mut und ihren Kampf für die Rechte der iranischen Frauen", schrieb Scholz.

Die Entscheidung des Nobel-Komitees zeige die "Kraft von Frauen für Freiheit", erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ebenfalls auf X. "Mohammadis furchtlose Stimme lässt sich nicht wegsperren, die Zukunft des Irans sind seine Frauen", schrieb Baerbock.

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Lange Vorschlagsliste

Angesichts einer weiterhin angespannten Weltlage mit Ukraine-Krieg, Klimakrise und weiteren Konflikten gab es Kandidaten genug: 259 Persönlichkeiten und 92 Organisationen waren in diesem Jahr im Rennen. Die Gesamtzahl von 351 Nominierten ist damit die zweithöchste jemals. Wer unter den Nominierten ist, wird von den Nobel-Institutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.

Der Friedensnobelpreis gilt als wichtigster politischer Preis der Welt. Häufig wird eine einzelne Person oder Organisation mit ihm ausgezeichnet, das Nobelkomitee kann ihn aber auch wie im Vorjahr an bis zu drei Preisträger zugleich vergeben.

Im vergangenen Jahr war der Preis an den inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki sowie die Menschenrechtsorganisationen Memorial aus Russland und Center for Civil Liberties aus der Ukraine gegangen. Sie waren damit unter anderem für ihren Einsatz für die Zivilgesellschaften in ihren Heimatländern, das Recht auf Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger geehrt worden.

Einziger Nobelpreis in Oslo

Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm waren von Montag bis Donnerstag bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Zum Abschluss der diesjährigen Preisbekanntgaben folgt am Montag der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

Alle Auszeichnungen sind in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) und damit mit einer Million Kronen mehr als in den Vorjahren dotiert. Feierlich überreicht werden sie dann traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896).

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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