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Terror verhindern: Emirate raten Deutschland zu strengeren Moschee-Kontrollen


Terrorwarnung aus Nahost
"Man kann nicht einfach jedem erlauben zu predigen"

Von dpa, jmt

Aktualisiert am 14.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Scheich Nahjan bin Mubarak Al Nahjan: Der Toleranzminister der Vereinigten Arabischen Emirate rät Deutschland zu einer strengeren Kontrolle der Moscheen.Vergrößern des BildesScheich Nahjan bin Mubarak Al Nahjan: Der Toleranzminister der Vereinigten Arabischen Emirate rät Deutschland zu einer strengeren Kontrolle der Moscheen. (Quelle: Benno Schwinghammer/dpa-bilder)
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Warnung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: Deutschland müsse Moscheen strenger überwachen, um Terror zu verhindern. In dem autoritär regierten Land stehen Gotteshäuser unter umfassender Kontrolle der Herrscher.

"Man kann nicht einfach eine Moschee öffnen und jedem erlauben, dorthin zu gehen und zu predigen. Es muss eine Lizenz dafür geben", sagt Scheich Nahjan Mubarak Al Nahjan. Er leitet das "Ressort für Toleranz" in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und ist damit auch zuständig für die staatliche Kontrolle der Gotteshäuser.

"Wir haben immer unsere Hilfe angeboten"

Seiner Ansicht nach hat die nachlässige Kontrolle von Moscheen in Europa zu islamistischen Anschlägen auch in Deutschland geführt. Eine Berliner Moschee war beispielsweise Anlaufpunkt des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri. In Deutschland, aber auch in Frankreich, Großbritannien oder Belgien hätten sich Muslime radikalisiert, weil die Gotteshäuser und Gemeindezentren nicht stark genug von den Behörden kontrolliert würden.

"Wir haben immer unsere Hilfe angeboten, wir haben immer angeboten, Menschen auszubilden", erklärte der Toleranzminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Bis heute sei sein Land aber nicht um Hilfe aus Europa gebeten worden. In den autoritär regierten Emiraten am Golf stehen die Moscheen unter umfassender Kontrolle der Herrscher, die damit radikalen Tendenzen vorbeugen wollen. Zusammen mit mächtigen Geheimdiensten und weitreichenden Befugnissen der Sicherheitskräfte konnten in den VAE größere Anschläge verhindert werden.

Innenminister de Maizière plädierte für Verbote

"Wir denken, dass auch in Europa etwas passieren muss", sagte Scheich Nahjan. Die Länder auf dem Kontinent hätten es gut gemeint, als sie "diesen Leuten" erlaubten, ihre eigenen Moscheen und ihre eigenen Gemeindezentren zu betreiben. Doch religiöse Führer müssten ausgebildet sein, sich mit dem Islam auskennen und eine Lizenz haben. Schließlich könne in Europa auch niemand einfach in eine Kirche gehen und die Predigt halten.

In Deutschland spielt der Staat bei der Auswahl der Prediger in Moscheen keine Rolle. Moscheen brauchen auch keine Genehmigung. Nach dem Terroranschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 hatten die Behörden aber die Berliner Fussilet-Moschee geschlossen. Der Islamisten-Treffpunkt war ein Anlaufpunkt für den tunesischen Attentäter Anis Amri gewesen. Innenminister Thomas de Maizière hatte im Interview mit t-online.de für weitere Verbote plädiert: "Auch die Länder müssen bestimmte Moscheen und Moscheevereine verbieten, die für Radikalisierung in ihren Räumen und unter ihrem Deckmantel bekannt sind."

Im November 2016 hatte die Polizei einen Prediger aus Hildesheim verhaftet. Der aus dem Irak stammende Islamist ist in Salafisten-Kreisen unter dem Namen Abu Walaa bekannt. Er ist angeklagt, junge Muslime für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeworben zu haben. Der Verfassungsschutz beobachtet Dutzende Moscheen in der Bundesrepublik.

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