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Nahles Herausforderer Dirk Diedrich im Interview


Nahles' Herausforderer Diedrich
"Notfalls mit den Linken und den Grünen"

Peter Riesbeck

Aktualisiert am 14.02.2018Lesedauer: 3 Min.
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Dirk Diedrich will bei der Wahl der neuen SPD-Spitze gegen Andrea Nahles und Flensburgs Bürgermeisterin Simone Lange antreten.Vergrößern des Bildes
Dirk Diedrich will bei der Wahl der neuen SPD-Spitze gegen Andrea Nahles und Flensburgs Bürgermeisterin Simone Lange antreten. (Quelle: privat)

Dirk Diedrich, 50, unterrichtet Physik und Materialkunde an einer Berufsschule in Elmshorn. Er ist Mitglied im SPD-Landesvorstand Schleswig-Holstein und will nun für die Nachfolge von Martin Schulz als Bundesvorsitzender kandidieren. Ein Interview über die SPD, linke Politik und schlechte Vergleiche mit dem Hamburger SV.

Herr Diedrich, wie war die Stimmung heute im Lehrerzimmer an ihrer Schule?
Die Kollegen haben sich gefreut. Und die Schüler übrigens auch, jedenfalls jene, die es mitbekommen haben.

Sie wollen für den Vorsitz der SPD kandidieren, warum?
Weil ich glaube, es muss eine Alternative geben. Ich habe nichts gegen Andrea Nahles, aber gegen die Art und Weise, wie die Kandidatur abgelaufen ist.

Jetzt gibt es mit der Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange ja bereits eine Gegenkandidatin…
Sie hat ihre Kandidatur übrigens nach meiner publik gemacht.

Deshalb haben Sie Langes Kandidatur auf Twitter mit „Ach guck“ kommentiert?
Simone Lange sagt viele gute Sachen. Aber mir geht es um etwas anderes, nämlich die demokratische Einbindung der Basis. Prinzipiell bin ich für eine Urwahl. Aber diese Satzungsänderung kriegen wir bis zum Wahlparteitag am 22. April nicht hin. Deshalb habe ich gesagt, ich stehe für eine Kandidatur zur Verfügung. Und dazu gibt es laut Satzung der SPD zwei Wege: Der Parteivorstand schlägt einen Kandidaten oder eine Kandidatin vor, wie mit Andrea Nahles geschehen. Oder Ortsvereine schlagen einen Bewerber oder eine Bewerberin vor. Wenn mich also jemand vorschlägt, bitte gerne. Dann stehe ich bereit.

Sie bezeichnen sich selbst als „linksunabhängig“, wo stehen Sie programmatisch?
Kurz gesagt, gibt es in der SPD zwei Richtungen, die einen setzen mehr auf den Markt, die anderen setzen mehr auf den Staat. Auch ich baue auf den Staat als Regulativ. Ein Beispiel: Es kann nicht sein, dass der Strompreis fällt und die EEG-Umlage steigt, deshalb sage ich: Wir müssen den Strommarkt verstaatlichen. Anderes Beispiel: Bei der Erziehung setzen wir auf staatliche Kindergärten, in der Altenpflege überlassen wir das dem Markt. Ich trete für eine staatliche Altenpflege ein.

Sie kommen aus Dithmarschen, im Norden bekannt für seine Bauernrepublik im 16. Jahrhundert. Aber auch für eine gewisse Dickschädlichkeit…
Ich bin nicht dickschädlig, ich bin offen und herzlich. Und denke selbst.

Das lässt sich in Ihrem Blog und auf Twitter nachlesen.
Twitter ist für mich eine Seelenbox. Was ich denke, breite ich dort auch aus.

Wie viele Follower sind in den vergangenen Tagen dazu gekommen.
Ach so knapp zweihundert. Twitter ist für mich eine Art Wohnzimmer, ein schöner Debattenort. Übrigens nicht nur in eine Richtung.

Wenn Sie für einen linken Kurs der SPD eintreten, würde das für Sie als Vorsitzender bedeuten Rot-Rot-Grün bei der Wahl 2021?
Ich kämpfe für eine eigenständige Mehrheit der SPD. Es gibt in diesem Land vierzig Millionen abhängig Beschäftigte, die müssen wir wieder erreichen. Notfalls mit den Linken und den Grünen. Aber lieber ist mir allein.

Von eigenen Mehrheiten ist die SPD derzeit weit entfernt. In Medien wird schon der Vergleich gezogen, dass die SPD in den vergangenen Jahren fast so viele Vorsitzende hatte, wie der kriselnde Fußballbundesligist Hamburger SV Trainer…
Der letzte Teil trifft mich nicht. Ich bin Anhänger von Borussia Mönchengladbach.

Um auf den ersten Teil zu kommen. Gab es in den vergangenen Jahren einen SPD-Vorsitzenden, mit dem Sie zufrieden waren?
Björn Engholm! Von seiner Art her. Der hatte Charme und Understatement. Ich mochte auch Gerhard Schröder. Also seine Art und sein offenes Wort, nicht seine Politik. Ich fand auch Martin Schulz toll.

Der ist nun Geschichte. Wie geht es nun weiter?
Ich bin jetzt erst mal beim Politischen Aschermittwoch in Marne.

Wie geht es weiter mit Ihnen?
Ich bin bereit. Wenn mich die Basis vorschlägt, dann stehe ich zur Verfügung.

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