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Bundeswehr-Mängel: Soldaten zogen mit Besenstiel ins Manöver


Bundeswehr-Mängel
Soldaten zogen mit Besenstiel ins Manöver

Von t-online, dpa
17.02.2015Lesedauer: 2 Min.
Besenstiel am Panzerfahrzeug GTK Boxer?Vergrößern des BildesBesenstiel am Panzerfahrzeug GTK Boxer? (Quelle: dpa-bilder)
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Die Bundeswehr kommt nicht zur Ruhe: Überlastete Soldaten, verzögerte Lieferungen und marode Kasernen haben die Truppe in den letzten Monaten in die Negativ-Schlagzeilen gebracht. Ein nun aufgedeckter Mangel markiert jedoch einen neuen Tiefpunkt: Bei einem Manöver sollen Soldaten mit Besenstielen statt Waffen losgezogen sein.

Statt Waffenrohren hätten die Soldaten während des Nato-Manövers schwarz angestrichene Besenstiele an ihre gepanzerten Fahrzeuge montiert. Dieser peinliche Vorfall sei kein Einzelfall, der deutsche Truppenteil der Nato Response Force (NRF) sei insgesamt nicht voll einsatzbereit, berichtete das Magazin "Report Mainz".

Das Verteidigungsministerium widersprach gegenüber t-online.de dieser Darstellung. Ein Sprecher sagte, der Boxer solle als Führungsfahrzeug eingesetzt werden, für eine derartige "mobile Kommandostation" sei im Gegensatz zu einem Gefechtsfahrzeug gar keine Bewaffnung notwendig. Man frage sich intern, warum in der Übung dennoch Bewaffnung eingesetzt wurde.

Waffen fehlen, Ausrüstung ist nicht einsatzbereit

Wie die ARD-Politikmagazine "Kontraste" und "Report Mainz" aus einem internen Bericht eines Inspizienten der Bundeswehr erfuhren, beklagten sich Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371 aus Marienberg in Sachsen bitter über die nach ihrer Auffassung unzureichende Ausstattung ihrer Einheit.

Laut Bericht erklärten sie, die Bewaffnung für das gepanzerte Fahrzeug GTK Boxer sei zu "100 Prozent" nicht vorhanden. Bei den P8-Pistolen fehlten 41 Prozent, beim Maschinengewehr MG3 seien es 31 Prozent. Außerdem seien mehr als drei Viertel der "Lucie"-Nachtsichtgeräte nicht vorhanden oder nicht einsatzbereit.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, wenn das Material nicht verfügbar sei, könne auch der Auftrag der schnellen Eingreiftruppe der Nato nicht erfüllt werden. Konkrete Fragen der ARD-Magazine zu den Ausstattungsmängeln habe das Ministerium nicht beantworten wollen. Stattdessen sei nur betont worden, der Truppenverband sei inzwischen zertifiziert und einsatzbereit.

Das NRF-Manöver "Noble Ledger" fand im vergangenen September in Norwegen und Deutschland statt. Zusätzlich zu dieser schnellen Nato-Eingreiftruppe wird in diesem Jahr eine "superschnelle Eingreiftruppe" der Nato getestet. Sie soll innerhalb von zwei Tagen verlegt werden können. Truppenkontingente, die Teil dieser neuen Speerspitze werden, müssen nach Auskunft eines Ministeriumssprechers "voll ausgestattet" werden. Das bei der Bundeswehr sonst praktizierte "dynamische Verfügbarkeitsmanagement" sei hier nicht anwendbar.

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