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FDP vor Linksruck? Christian Lindner verordnet Image-Korrektur


Lindner verordnet Image-Korrektur
Steht die FDP vor einem Linksruck?

Von dpa, afp
Aktualisiert am 04.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Christian Lindner - kann er die FDP aus ihrer historischen Krise führen?Vergrößern des BildesChristian Lindner - kann er die FDP aus ihrer historischen Krise führen? (Quelle: dpa-bilder)
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Nach der vernichtenden Wahlschlappe bei der Bundestagswahl bahnt sich bei den Liberalen offensichtlich ein radikaler Kurswechsel an. So will der designierte FDP-Vorsitzende Christian Lindner das Image der FDP entscheidend korrigieren. In einem Interview mit der "Süddeutschen" erklärte er: "Wir sind keine Kapitalisten".

Wenige Tage vor dem FDP-Bundesparteitag mit Vorstandsneuwahlen beklagte der 34-Jährige in der "Süddeutschen Zeitung" zudem, unsensible Äußerungen und ein schlechter Umgang untereinander hätten die FDP abstoßend wirken lassen.

Dieses Image und falsch gesetzte Prioritäten hätten dazu geführt, "dass die Wähler und selbst manches Mitglied einen Neustart erzwingen wollten", sagte Lindner.

Kritik am Bild der "Wolfsgemeinschaft"

"Wenn eine Partei miteinander umgeht, als seien das alles Ego-Taktiker, dann entsteht der Eindruck, dass diese Partei kalt ist und offensichtlich auch für das Gesellschaftsbild einer Wolfsgemeinschaft, eines Rudels steht."

Der Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag räumte ein, es sei der Eindruck entstanden, die FDP kümmere sich nur um einzelne Gruppen oder Interessen. Tatsächlich müsse sie sich als Partei erneuern, die wieder "in der ganzen Bandbreite für die Lebenschancen eines jeden Einzelnen arbeitet".

Lindner versicherte: "Unsere liberale Idee ist nicht gegen sozial Schwächere gerichtet." Für die FDP müssten die Chancengerechtigkeit für alle und damit die Bildungschancen im Mittelpunkt stehen. Wenn in manchen Regionen zehn Prozent eines Jahrgangs ohne Schulabschluss blieben, dann sei das nicht nur sozialer Sprengstoff und volkswirtschaftlich eine enorme Belastung. Lindner: "Es ist auch ethisch nicht vertretbar."

Konservativer FDP-Vize geht auf Distanz

Zum sich neu anbahnenden Linkstrend passt auch, dass sich der sächsische FDP-Landeschef Holger Zastrow aus der Bundesebene der Liberalen zurückzieht. Er galt als Befürworter einer konservativ-liberalen Neuausrichtung der FDP. Zastrow erklärte, er werde am Wochenende nicht mehr für eine Funktion im Bundesvorstand der Partei kandidieren. Er kritisierte zugleich die von der Bundes-FDP mitgetragene Steuer- und Energiepolitik der vergangenen Jahre sowie fehlende "Selbstkritik" in der Partei.

Weist Lindner Weg aus der Krise?

Eine neue Forsa-Umfrage zeigt unterdessen hohe Erwartungen an den künftigen FDP-Chef Christian Lindner. So sieht eine klare Mehrheit der FDP-Wähler (86 Prozent), dass Lindner die Partei aus der Krise führen kann. Von den Wahlberechtigten insgesamt trauen ihm dies 42 Prozent zu. 13 Prozent aller Bürger meinen hingegen, Lindner sei für diese Aufgabe nicht der richtige Mann.

Im "Stern/RTL-Wahltrend" stagniert die FDP bei 3 Prozent. Bei der Bundestagswahl hatte sie mit 4,8 Prozent der Stimmen erstmals seit 1949 den Sprung in den Bundestag verpasst.

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