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AfD: Ex-Mitglieder Henkel und Kölmel bekommen Drohbriefe


Absender "AfD Armee Fraktion"
Ex-AfDler Henkel erhält Drohbriefe

Von afp, dpa
Aktualisiert am 20.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Ex-AfD-Vorstandsmitglied Hans-Olaf Henkel: "Das sprengt alles."Vergrößern des BildesEx-AfD-Vorstandsmitglied Hans-Olaf Henkel: "Das sprengt alles." (Quelle: dpa-bilder)
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Eine unbekannte Gruppierung, die sich "AfD Armee Fraktion" nennt, fordert in Drohbriefen ehemalige Mitglieder der Alternative für Deutschland auf, ihre EU-Mandate an die AfD abzutreten. Das berichtet die "Welt am Sonntag" und beruft sich auf zwei Betroffene, Hans-Olaf Henkel und Bernd Kölmel.

Das frühere AfD-Vorstandsmitglied Henkel und andere Vertreter des liberal-konservativen Flügels hatten die Partei 2015 nach einem verlorenen Machtkampf mit der neuen Vorsitzenden Frauke Petry verlassen und die neue Partei "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (Alfa) gegründet.

"Tod Dir und Deinen Alfa Schwachmaten"

Henkel und Kölmel seien in den Briefen in unflätigem Ton auch mit dem Tod bedroht worden, heißt es in dem Bericht.

So fand Henkel demnach im Briefkasten seiner öffentlich nicht bekannten Berliner Adresse einen Brief, in dem er ultimativ aufgefordert wurde, sein Mandat im Europäischen Parlament "an Frauke Petry und ihre Männer" zurückzugeben.

"Wie werden uns für jede Stimme rächen, die Du die AfD kostest! Blutig!!! Tod Dir und Deinen Alfa Schwachmaten", zitierte die Zeitung aus dem anonymen Schreiben. Insgesamt habe der Absender sechs Briefe an ehemalige AfD-Politiker verschickt.

Henkel: "Ein richtiges Monster erschaffen"

Henkel sagte in der "Welt am Sonntag", als früherer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) sei er an Anfeindungen gewöhnt. "Aber was ich an innerparteilicher Kritik, an Beleidigungen und Drohungen von den Rechtsaußen aus der AfD erlebte, sprengte alles."

Der 76-Jährige äußert sich immer wieder kritisch zum rechten Kurs der neuen AfD-Führung. So bezeichnete er die AfD als "NPD light" und sagte Ende des Vorjahres: "Es macht mir Kummer, dass ich mitgeholfen habe, ein richtiges Monster zu erschaffen."

Er hatte die AfD im vergangenen Juli aus Protest gegen die Wahl Petrys zur neuen Bundesvorsitzenden verlassen und sich später der Alfa-Partei angeschlossen. Der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) blieb aber weiterhin Abgeordneter des Brüsseler Parlaments, in das er im Mai 2014 gewählt worden war.

"Bei Deinen Kindern fangen wir an"

Ein weiteres Schreiben ging an Bernd Kölmel, einst AfD-Landessprecher von Baden-Württemberg und heutiger Alfa-Vize. Wie Henkel wird Kölmel darin aufgefordert, sein Mandat im Europäischen Parlament niederzulegen.

Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Verpiss Dich mit Deiner Arschloch Partei oder wir räumen auf und bei Deinen Kindern fangen wir an." Unterzeichnet ist das Dokument mit den Worten "Heil Höcke", offensichtlich eine Anspielung auf den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke.

Alle sechs Schreiben sind nach Angaben der Polizei über das Briefzentrum der baden-württembergischen Stadt Waiblingen nordöstlich von Stuttgart versandt worden. Dort werden auch die Ermittlungen geführt.

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