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Pegida über AfD: "Schön, dass der Knoten geplatzt ist"


Bachmann: "Der Knoten ist geplatzt"
Pegida und AfD üben Schulterschluss in Dresden

Von dpa, jmt

Aktualisiert am 29.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Lange hat die AfD um den Kontakt mit Pegida gerungen – nun arbeiten sie zusammen.Vergrößern des BildesLange hat die AfD um den Kontakt mit Pegida gerungen – nun arbeiten sie zusammen. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa-bilder)
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Schon seit drei Jahren geht das Pegida-Bündnis auf die Straße und attackiert den Islam, Ausländer und die Politik von "denen da oben". Nun üben AfD und das Bündnis

Wetter und Technik vermasseln dem islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis den dritten Jahrestag seiner Gründung. Erst mit über einstündiger Verspätung beginnt auf dem Theaterplatz vor der Semperoper die Kundgebung. Als es Gründer Lutz Bachmann schließlich über Lautsprecher zu seinen Anhängern spricht, haben viele bereits vor dem kalten und stürmischen Wetter kapituliert und den Platz verlassen.

Demonstrationen gegen Hass und Hetze

Am Ende sind es nach Schätzungen von Beobachtern noch rund 3000 Menschen – in etwa so viele, wie sich zeitgleich wenige hundert Meter entfernt vor der Frauenkirche zu einer Demonstration gegen Hass und Hetze versammelt haben.

In seiner Stadt solle Rassismus kein Thema sein, sagt dort Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). "Es ist wichtig aufzuzeigen, wo sind die roten Linien, wo ist Enthemmung nicht mehr duldbar." Deshalb gehe er gegen Pegida auf die Straße. Unter den Kundgebungsteilnehmern ist auch Sachsens Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (SPD). Er hoffe, dass auch der Rest der Dresdner aufwache, "und der Stadt ihr Lächeln zurückgibt". Dresden sei aber nur ein Synonym für ein größeres Problem. "Deshalb kämpfe ich für ein anständiges Sachsen."

Götz Kubitschek spricht vom Denkmal aus

Akteure aus Politik, Kultur und Stadtgesellschaft hatten zu einem halben Dutzend Demonstrationen und Kundgebungen gegen Pegida aufgerufen. Zu den Anmeldern gehörten unter anderem der Studentenrat der TU Dresden, Anti-Rassismusgruppen, Künstler, die Initiative "Herz statt Hetze" und die Linkspartei.

Um den anfänglichen "Black out" bei Pegida zu überbrücken, spricht der rechte Verleger Götz Kubitschek zunächst ohne Verstärker vom Sockel eines Reiterdenkmals zu den Demonstranten. Er versteigert Pflastersteine, die angeblich bei einem Angriff von Linken auf ein "rechtsnationales Hausprojekt" in Halle an der Saale geworfen wurden.

AfD-Bundestagsabgeordnete als Redner

Später üben neu gewählte Bundestagsabgeordnete der AfD den Schulterschluss mit Pegida. Der umstrittene Dresdner Richter Jens Maier berichtet von seinen Erfahrungen in Berlin und davon, "Frau Merkel mal aus der Nähe zu sehen". Er sagt: "Das ist keine Elite, das ist eine Funktionselite, und wir werden diese Leute aus dem Feld schlagen." Heiko Hessenkemper aus Mittelsachsen kündigt an, dass die AfD für "das Ende der Ausplünderung und der Auslöschung Deutschlands kämpfen" werde.

Bachmann, der lange von der AfD-Führung gemieden wurde, freut sich über das Erscheinen der Abgeordneten. "Schön, dass ihr da seid, dass der Knoten geplatzt ist", sagt er und äußert die Hoffnung, dass Sachsen nach der Landtagswahl 2019 das erste Bundesland "mit einem blauen Ministerpräsident" werden wird.

Zum dritten Jahrestag kommen aber deutlich weniger Pegida-Anhänger als zum zweiten. 2016 waren 8000 Menschen gezählt worden. In diesem Jahr hatte das Bündnis 5000 Teilnehmer angemeldet. Anfänglich dürfte die Zahl auch erreicht worden sein, schätzten Beobachter.

Die selbst ernannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) waren am 20. September 2014 erstmals in Dresden auf die Straße gegangen. Zu Hochzeiten mobilisierten sie bei Kundgebungen mehr als 20.000 Menschen. Zuletzt beteiligten sich an den montäglichen Demonstrationen nur noch jeweils zwischen 1500 bis 2000 Menschen.

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