Raumfahrt Der sechste Mann auf dem Mond ist tot
Edgar Mitchell, der als sechster Mensch den Mond betreten hat, ist tot. Er sei im Alter von 85 Jahren in West Palm Beach in Florida gestorben, teilte die US-Weltraumbehörde NASA mit.
Am Freitag jährte sich die erfolgreiche Apollo-14-Mission zum 45. Mal. Mitchell und sein Mitstreiter Alan Shepard waren das dritte AstronautenTeam, das auf dem Mond aus einer Raumkapsel ausstieg.
43 Kilogramm Mondgestein eingesammelt
Sie blieben mehr als 33 Stunden auf dem Erdtrabanten, unternahmen zwei Mondspaziergänge und sammelten rund 43 Kilogramm Mondgestein ein - damals ein Rekord.
Mitchell kam 1966 zur US-Raumfahrt-Behörde Nasa und arbeitete an der Entwicklung der Mondlandefähren mit. Ursprünglich war er mit seinem Team für den Apollo-13-Einsatz vorgesehen. Da Shepard aber gesundheitliche Probleme hatte, mussten sie einer anderen Mannschaft den Vortritt lassen, die nach der Explosion eines Sauerstofftanks im All beinahe gestorben wäre. Mitchell, Shepard und ihre Pilot Stuart Roosa kamen dann erst 1971 zum Einsatz.
"Überwältigendes Gefühl der universellen Verbundenheit"
"Wäre es gescheitert, aus welchen Gründen auch immer, wäre es wahrscheinlich das sofortige Ende des Apollo-Programms gewesen", sagte Mitchell später. Da der Einsatz aber erfolgreich war, landeten nach ihm noch sechs weitere Astronauten auf dem Mond.
In seiner Autobiografie schrieb Mitchell, er habe auf dem Rückflug ein "überwältigendes Gefühl der universellen Verbundenheit" gehabt, weswegen er sich der Bewusstseinsforschung und anderen ungeklärten Geheimnissen und Phänomen zugewandt habe.
Mitchell geriet später in die Schlagzeilen, als er seine damals verwendete Kamera meistbietend versteigern wollte. Schließlich spendete er sie dem Museum für Luft- und Raumfahrt in Washington.
Fest von Außerirdischen überzeugt
Nach seiner Astronauten-Karriere befasste sich Mitchell unter anderem mit Ufos und Außerirdischen, von deren Existenz er überzeugt war. Er behauptete sogar, dass sie sich für die Rettung der Erde eingesetzt hätten. Sie sollen - so betonte Mitchell in vielen Interviews - nämlich einen Nuklearkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion verhindert haben.