Krim-Tanzvideo: Zu Entschuldigung gezwungen – "Putin ist ein toller Kerl"

Drei Frauen tanzten zum Lied eines ukrainischen Künstlers auf der Krim. Den russischen Behörden auf der besetzten Halbinsel gefiel das allerdings gar nicht.

Drei Mitarbeiterinnen eines Wasserparks auf der Halbinsel Krim wurden dazu gezwungen, sich öffentlich bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu entschuldigen. Das berichtet die "Moscow Times". Hintergrund der Entschuldigung soll ein zuvor auf Telegram veröffentlichtes Video sein: Dort sollen sie zu einem pro-ukrainischen Lied getanzt haben.

In dem Text des Songs des ukrainischen Musikers Wjerka Serdjutschka heißt es unter anderem: "Die Ukraine ist noch nicht gestorben, wenn wir so feiern." Der Künstler war für die Ukraine 2007 beim Eurovision Song Contest angetreten.

"Ein großartiger Kerl"

Ein örtliches Gericht auf der Krim, die seit 2014 völkerrechtswidrig von Russland besetzt ist, verurteilte die drei Mitarbeiterinnen, die russischen Streitkräfte aufgrund der Zensurgesetze während des Krieges "diskreditiert" zu haben. Zudem wurde eine Geldstrafe von umgerechnet rund 140 Euro verhängt.

Im Nachgang der Verurteilung hatten die russischen Behörden ein Video veröffentlicht, in dem sich die Verurteilten bei "jedem Bürger der russischen Föderation" entschuldigten. Weitere Aufnahmen sollen zeigen, wie sie zudem ein Lied sangen, das den Titel "Putin ist ein toller Kerl" trägt.

"Wladimir Putin ist ein großartiger Kerl. Ein Politiker, ein Anführer und ein Kämpfer. Der Präsident hat das Land aufgerichtet. Putin hat Russland nicht verraten", soll es in dem Lied heißen, das die Beschuldigten laut "Moscow Times" mit wenig Begeisterung vorgetragen haben sollen.