Panorama | Kühlung läuft nach Stromausfall in Fukushima teils wieder

Nach einem Stromausfall im havarierten Atomkraftwerk Fukushima in Japan laufen die ausgefallenen Kühlsysteme teilweise wieder. Bis Mittwochmorgen (Ortszeit) soll die Kühlung aller vier betroffenen Abklingbecken wieder funktionieren, gab der Betreiberkonzern Tepco heute bekannt.

Die Kühlung des Abklingbeckens am Reaktor 1 sei bereits heute wieder in Gang gesetzt worden. Die Kühlsysteme der Becken der Reaktoren 3 und 4 will Tepco möglichst bis zum Abend wieder zum Laufen bringen. Ein weiteres Becken werde jedoch noch bis zum kommenden Morgen benötigen, hieß es. In den Abklingbecken lagern radioaktive Brennstäbe.

Am Vorabend war es vermutlich wegen einer defekten Behelfsschaltanlage zum Stromausfall gekommen. Insgesamt seien davon neun Anlagen in der Atomruine betroffenen, so Tepco.

Alle Becken noch "ausreichend kühl"

Wie japanische Medien unter Berufung auf den Betreiber Tepco weiter meldeten, ist die Zufuhr von Wasser zur Kühlung der beschädigten Reaktoren Nummer 1 bis 3 nicht beeinträchtigt. In diesen Reaktoren war es in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 zu Kernschmelzen gekommen. Die Regierung hatte Ende vergangenen Jahres erklärt, das havarierte Atomkraftwerk sei unter Kontrolle.

Sorge bereitet Tepco das Becken des Reaktors 4, da dort viel mehr Brennstäbe liegen als in den anderen. Allerdings werde es rund vier Tage dauern, bis die Temperatur des Abklingbeckens in Reaktor 4 den Grenzwert erreicht habe, in den Reaktoren 1 und 3 werde die Temperatur erst in 14 und 26 Tagen auf die kritische Höhe von 65 Grad Celsius angestiegen sein.

Das Dach des Beckens im Reaktor 4 war bei dem Erdbeben und Tsunami durch eine Explosion zerstört worden. Der Reaktor selbst war zum Zeitpunkt des Tsunamis abgeschaltet. Die "höchste Priorität" habe die Wiederherstellung des Kühlsystems für das Becken des Reaktors 4, hieß es.

Das Wasser in diesem wie auch in den anderen Becken sei allerdings noch "ausreichend kühl". Tepco versucht, die Temperatur weiter unter der Sicherheitsgrenze von 65 Grad zu halten. Um 10 Uhr vormittags (Ortszeit) habe sie bei etwa 30,5 Grad gelegen.

Im Becken des Reaktors 1 lag die Temperatur zu dem Zeitpunkt demnach bei 17,1 Grad, im Becken des Reaktors 3 bei 15,9 Grad sowie in einem weiteren Becken bei 28,6 Grad, berichtete die Agentur Jiji Press.

Sollte sich das Wasser so weit erwärmen, dass es zu verdampfen beginne, sei man darauf vorbereitet, Wasser zur Kühlung in die Abklingbecken zu führen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf einen Sprecher von Tepco.