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Papst Franziskus: Kirche macht sich "zum Gespött" der Menschen


Papst spricht Klartext
Kirche macht sich "zum Gespött" der Menschen

Von afp
Aktualisiert am 16.01.2014Lesedauer: 2 Min.
Papst Franziskus hat das Fehlverhalten innerhalb der Katholischen Kirche scharf kritisiertVergrößern des BildesPapst Franziskus hat das Fehlverhalten innerhalb der Katholischen Kirche scharf kritisiert (Quelle: Reuters-bilder)
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Die katholische Kirche hat sich nach Einschätzung von Papst Franziskus durch die "zahlreichen Skandale" in ihren Reihen "zum Gespött" der Menschen in aller Welt gemacht. Diese Skandale seien "die Schande der Kirche", sagte der Papst in Anspielung auf Missbrauchs- und Korruptionsaffären in aller Welt.

"Schämen wir uns?", fragte Franziskus bei der Morgenmesse in seiner Residenz - und lieferte die indirekte Antwort gleich mit: "So viele Skandale, die ich nicht einzeln erwähnen will, die aber alle kennen!"

Überall auf der Welt würden Kirchenkritiker "den Kopf schütteln, wenn wir vorübergehen", fuhr der Papst fort.

Täter hatten "keine Verbindung zu Gott"

Einige dieser Skandale hätten die Kirche gezwungen, viel Geld zu zahlen. "Und das ist gut so, wir mussten es tun", sagte der Pontifex mit Blick auf Entschädigungszahlungen, die von einigen Landeskirchen an Opfer sexuellen Missbrauchs geleistet wurden.

Die verantwortlichen Priester, Bischöfe und Laien hätten "keine Verbindung zu Gott" gehabt, jedoch "eine Position in der Kirche, eine Position der Macht und auch der Annehmlichkeit".

Fragen der UN nicht beantwortet

Franziskus äußerte sich, während in Genf der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche beriet. Im Dezember hatte es der Vatikan abgelehnt, einen umfassenden Fragebogen des Ausschusses zu Pädophiliefällen zu beantworten.

Die gleichen Fragen wurden nun bei einer öffentlich übertragenen Sitzung an eine Delegation aus Rom gestellt, wobei deutliche Kritik an der Informationspolitik des Vatikans laut wurde.

Warum wurden die Täter nicht angezeigt?

Die Ausschussmitglieder bohrten etwa nach, warum Missetäter nicht bei den zuständigen Landesbehörden angezeigt und was für Strafen den Schuldigen auferlegt worden seien.

Gefragt wurde auch, welche Entschädigung Opfer bekommen hätten und wie ähnliche Verbrechen in Zukunft verhindert werden sollten. "Schritte gegen die Verantwortlichen zu ergreifen, ist auch Teil der Gerechtigkeit", betonte Ausschussmitglied Hiranthi Wijemanne.

"Vorbildliches Verhalten" angekündigt

"Missbrauchstäter gibt es in den angesehensten Berufen, und leider auch im Klerus und unter anderen Kirchenvertretern", entgegnete der Botschafter des Vatikans bei den Vereinten Nationen in Genf, Silvano Tomasi. Dessen ungeachtet gebe es "keine Entschuldigung für jedwede Form der Gewalt an Kindern oder Missbrauch".

Laut Tomasi will die katholische Kirche künftig "vorbildliches Verhalten" an den Tag legen, doch wie genau die hierzu erlassenen "Richtlinien" der Kirche aussehen, ließ er offen.

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