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Ebola-Epidemie: Infizierte aus Krankenhaus in Liberia geflohen


Ebola-Patienten geflohen
Wütender Mob stürmt Krankenhaus in Liberia

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 18.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Der aufgebrachte Mob in Liberias Hauptstadt Monrovia versperrt den Weg zu einem Krankenhaus, in dem Menschen mit Ebola-Verdacht untergebracht sind - und flohen.Vergrößern des BildesDer aufgebrachte Mob in Liberias Hauptstadt Monrovia versperrt den Weg zu einem Krankenhaus, in dem Menschen mit Ebola-Verdacht untergebracht sind - und flohen. (Quelle: ap-bilder)
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In Liberias Hauptstadt Monrovia haben aufgebrachte Bürger eine eingerichtete -Station in einem Armenviertel gestürmt. Dabei sind 17 Patienten aus der Quarantänestation geflohen. Das berichtet die Zeitung "Front Page Africa". Unter den Patienten befänden sich bestätigte und Verdachtsfälle, hieß es. Experten befürchten nun, dass die Geflohenen weitere Menschen anstecken.

Die in einer stillgelegten Schule provisorisch eingerichtete Krankenstation, in der sich der Vorfall ereignete, befindet sich in Slum West Point. Das Armenviertel, in dem rund 75.000 Menschen leben, ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia.

Eigentlicher Auslöser für den Sturm des wütenden Mobs auf die Ebola-Station war der Abtransport von vier Toten aus der Station, die dem tödlich Virus bereits erlegen sind.

Weitere Ansteckungen befürchtet

Nun wird befürchtet, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.

Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, den ganzen Slum unter Quarantäne stellen zu wollen, um zu verhindern, dass die Einwohner von dort in andere Gebiete reisen. "Wir werden Lebensmittel und andere Güter nach West Point bringen, bevor die Maßnahme in Kraft tritt", hieß es. Viele Bürger hätten wütend auf die Ankündigung reagiert.

Menschen wollen Krankheit nicht wahrhaben

Das westafrikanische Liberia ist eines der am schlimmsten von der Epidemie betroffenen Länder. Über 400 Menschen sind dort nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits an dem Virus gestorben.

Das Problematische an der Bekämpfung der Krankheit ist nicht nur die Armut, die schlechten Hygienebedingungen und die schlechte medizinische Grundversorgung. Hinzu kommt der Umstand, dass die meisten Menschen in Liberia und anderen betroffenen Ländern die Gefahr durch das tödliche Virus und eine Erkrankung nicht wahrhaben wollen.

Sie halten die Ebola-Epidemie für eine Verschwörungstheorie und lehnen sowohl medizinische Hilfe als auch Aufklärungsarbeit ab.

Kenia schließt Grenzen für Reisende aus drei Ebola-Staaten

Kenia hat unterdessen beschlossen, ab Mittwoch seine Grenzen für Reisende aus Liberia, Sierra Leone und Guinea zu schließen. Das teilte die Regierung mit. Ebenfalls ab Mittwoch wird es keine Flüge von Kenya Airways in die Hauptstädte der am schlimmsten vom Ebola-Virus betroffenen Länder geben.

Der kenianische Gesundheitsminister James Macharia begründete die Maßnahmen mit der "Sorge um die Volksgesundheit". Unterdessen bestätigte der staatliche Gesundheitsdienst, dass in Kenia noch kein Ebola-Fall aufgetreten sei. Vier Verdachtsfälle seien alle negativ getestet worden.

Auch Nigeria von Epidemie betroffen

Der nigerianische Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu teilte unterdessen mit, zwölf Patienten seien positiv auf Ebola getestet worden. Vier von ihnen seien gestorben. 189 Kranke befänden sich in Lagos unter Überwachung, weitere sechs in der Stadt Enugu im Südosten des Landes. Fünf Patienten seien so gut wie geheilt. Allerdings habe die Ethikkommission des Landes die Verabreichung eines nicht erprobten Medikaments gegen Ebola untersagt.

Das Ebola-Virus tauchte zunächst zu Jahresbeginn in Guinea, im Grenzgebiet zwischen Sierra Leone und Liberia, auf. Es verbreitete sich rasch in den beiden Nachbarstaaten und erreichte schließlich Nigeria. Zu Guineas Hauptstadt Conakry unterhält Kenias nationale Fluggesellschaft keine Verbindung. Nigeria und Ghana will Kenya Airways zunächst weiter anfliegen.

Die WHO erklärte die Seuche vor einer Woche zum internationalen Gesundheitsnotfall und stimmte dem Einsatz bislang unerprobter Medikamente in den am schlimmsten betroffenen Staaten zu. Laut WHO starben bislang 1145 Menschen an Ebola: 380 in Guinea, 413 in Liberia, 348 in Sierra Leone und vier in Nigeria.

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