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Flugzeugabsturz: "Furchtbarstes Ereignis in der Konzern-Geschichte"


Lufthansa-Chef erschüttert
"Furchtbarstes Ereignis in der Konzern-Geschichte"

t-online, dpa, tom

Aktualisiert am 26.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr (rechts) und Germanwings Geschäftsführer Thomas Winkelmann.Vergrößern des BildesLufthansa-Chef Carsten Spohr (rechts) und Germanwings Geschäftsführer Thomas Winkelmann. (Quelle: Reuters-bilder)
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Bei einer Pressekonferenz von Germanwings und Lufthansa am Nachmittag in Köln haben Lufthansa-Chef Carsten Spohr und der Sprecher der Germanwings-Geschäftsführung, Thomas Winkelmann, Stellung zu den neuesten Erkenntnissen nach dem tragischen Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen genommen. Spohr sprach vom "furchtbarsten Ereignis in unserer Unternehmensgeschichte".

"Nach der Auswertung des Voice-Rekorders hat sich eine neue sehr, sehr tragische Wendung ergeben", sagte ein sichtlich erschütterter Spohr. "Es scheint sich zu bewahrheiten, dass der Co-Pilot dem Piloten den Zutritt zum Cockpit verweigert hat, um den tödlichen Sinkflug einzuleiten." Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass das Flugzeug vermutlich willentlich zum Absturz gebracht wurde.

"Das macht uns fassungslos", konstatierte der Lufthansa-Chef: "Nicht in unseren schlimmsten Alpträumen hatten wir uns das verstellen können." Der Pilot, der das Cockpit verlassen hatte, habe aber vorbildlich gehandelt, da er dies erst nach Erreichen der Reiseflughöhe getan habe.

Zu den Geschehnissen im Cockpit zuvor sagte Spohr: "Es gab ein technisches Briefing zum weiteren Flugverlauf. Dann hat der Pilot dem Co-Piloten das Steuer überlassen."

"Er war 100 Prozent flugtauglich"

Branchenkenner wüssten, dass die Lufthansa ihr Cockpit-Personal sehr sorgfältig auswähle: "Das ist Teil unserer DNA", so Spohr. Lufthansa lasse viel Raum für die Prüfung der psychologischen Eignung der Kandidaten. "Es gibt ein viele Jahrzehnte erprobtes Auswahlverfahren, dem auch eine psychologische Auswahl obliegt." Beide Piloten hätten diesen Test durchlaufen.

Der Co-Pilot war seit 2013 sogenannter erster Offizier. Allerdings gab es vor sechs Jahren eine mehrmonatige Unterbrechung in der Ausbildung. Nach einer erneuten Bestätigung der Flugtauglichkeit wurde diese weitergeführt. "Er war 100 Prozent flugtauglich. Ohne jede Auffälligkeit", so Spohr

Einmal pro Jahr gebe es Untersuchungen der Piloten. Explizite psychologische Tests gebe es nach der Ausbildung aber nicht mehr. "Alle unsere Piloten bekommen psychologische Hilfe, wenn sie diese Hilfe möchten", sagte Germanwings-Chefpilot Stefan-Kenan Scheib.

"Das war für uns einfach nicht vorstellbar"

"Wir haben volles Vertrauen in unsere Piloten. Sie sind und bleiben die besten der Welt", sagte Spohr Der Lufthansa-Chef sprach von einem "tragischen Einzelfall".

Für den Fall der Bewusstlosigkeit gebe es am Cockpit einen eigenen Code und dann ein Klingelzeichen. Wenn dann auch keine Antwort komme, gehe die Tür auf. Der Kollege im Cockpit könne dies aber durch Umstellen des Schalters auf Lock verhindern. Dann sei die Tür für fünf Minuten verschlossen.

"Das was heute passiert ist, war einfach nicht für uns vorstellbar. Kein System der Welt kann ein solches Ereignis komplett ausschließen", so Spohr weiter. Über Motive könne er nur spekulieren. Die Lufthansa habe keinerlei Erkenntnisse, was den Piloten dazu veranlasst haben könnte.

Keinerlei Hinweise auf Terrorismus

Zu einem möglichen terroristischen Hintergrund sagte Spohr: "Ich kann mich nur dem Bundesinnenminister anschließen, es gibt keinerlei Anzeichen, auch der Nachrichtendienste und von uns, dem Arbeitgeber des jungen Mannes, dafür."

Als erweiterten Suizid wollte Spohr das Unglück nicht bezeichnen: "Wenn ein Mensch 149 Menschen mit in den Tod nimmt, ist das ein anderes Wort als Selbstmord."

Die Angehörigen des Piloten würden zur Zeit betreut. Sie seien über die Erkenntnisse informiert worden: "Wir haben dafür gesorgt, dass sie es nicht aus dem Medien erfahren."

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