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Co-Pilot aus Montabaur: "Er war ein netter junger Mann"


Co-Pilot aus Montabaur
"Er war ein netter junger Mann"

Von reuters, dpa, t-online
Aktualisiert am 26.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Der Co-Pilot der Unglücksmaschine 4U9525 verursachte den Absturz wohl absichtlich.Vergrößern des BildesDer Co-Pilot der Unglücksmaschine 4U9525 verursachte den Absturz wohl absichtlich. (Quelle: Symbolbild dpa)
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Die Äußerungen der französischen Staatsanwaltschaft zu den Ereignissen an Bord der Unglücksmaschine 4U9525 von Germanwings haben eine dramatische Wende in den Fall gebracht: Man müsse davon ausgehen, "dass der Co-Pilot die Zerstörung des Flugzeuges bewusst eingeleitet hat". Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Doch einige Fakten zum Co-Piloten Andreas L. sind schon bekannt.

Andreas L. war 27 Jahre alt und stammte aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur. Dort wohnte er bei seinen Eltern, hatte aber auch eine Wohnung in Düsseldorf.

Als erster Offizier war er Co-Pilot der abgestürzten Maschine. Nach Angaben der französischen Staatsanwaltschaft war er zum Zeitpunkt des Absturzes absolut ruhig. Er habe kein Wort gesagt und seine Atmung sei vollkommen ruhig gewesen.

Seit September 2013 als Pilot im Einsatz

Der 27-Jährige war seit September 2013 als Pilot bei der Lufthansa-Tochter Germanwings beschäftigt und hatte 630 Flugstunden absolviert. Seine Ausbildung zum Piloten erhielt er ab 2008 an der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Bremen.

Er war nach Lufthansa-Angaben zunächst als Flugbegleiter tätig, bis er als Pilot eingesetzt wurde. Nach den Worten von Lufthansa-Chef Carsten Spohr waren die fliegerischen Leistungen von Andreas L. einwandfrei und ohne jede Auffälligkeiten. Er habe seine Ausbildung zum Piloten für mehrere Monate unterbrochen, dies sei aber nicht unüblich. Zu den Gründen für die Unterbrechung sagte Spohr nichts. Danach sei seine Eignung wieder festgestellt worden.

Als Jugendlicher im Segelfliegerverein

Andreas L. war bereits als Jugendlicher Mitglied in einem Segelfliegerverein, wo er seine ersten Flugstunden erhielt.

Ein langjähriges Vereinsmitglied sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Andreas L. sei ein netter junger Mann gewesen, "lustig und vielleicht manchmal ein bisschen ruhig". Er sei beliebt und gut integriert im Verein gewesen, wo er immer Spaß gehabt habe.

"Er war ein netter junger Mann"

Andreas L. habe Freunde gehabt und sei kein Einzelgänger gewesen. Er traue es ihm nicht zu, das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht zu haben, fügte der Vereinskollege hinzu. "Ich bin einfach nur sprachlos. Ich habe keine Erklärung dafür", sagte er.

Der Vorsitzende des Vereins sagte, Andreas L. sei ein ganz normaler junger Mann gewesen. Im vergangenen Jahr sei er gekommen, um seine Fluglizenz zu erneuern. "Er war ein netter junger Mann."

Behörden ermitteln wegen willentlicher Tötung

Zum Zeitpunkt des Absturzes war der Co-Pilot allein im Cockpit gewesen. Der Kapitän hatte vergeblich versucht, durch die verschlossene Tür zurück ins Cockpit zu gelangen. Die Behörden ermitteln nun nicht mehr wegen Totschlages, sondern gehen von willentlicher Tötung aus.

Die Maschine war am Dienstag auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt. Alle Passagier und die Besatzung, 150 Menschen, kamen ums Leben, darunter 72 Deutsche.




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