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Bergretterin hat die Germanwings-Blackbox gefunden


Am ersten Einsatztag
Bergretterin hat die Germanwings-Blackbox gefunden

Von afp
03.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Die französische Bergretterin Alice Coldefy (32) hat die zweite Blackbox des Airbus A320 entdeckt.Vergrößern des BildesEine von drei Frauen in der Elite der Gebirgsgretter: Die Französin Alice Coldefy (32). (Quelle: AFP-bilder)
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Es war ihr erster Einsatztag am Ort der Germanwings-Katastrophe. Alice Coldefy hielt eigentlich nach Kleidern der Absturz-Opfer Ausschau - und entdeckte dann an einem besonders steilen Stück des Hangs die seit zehn Tagen fieberhaft gesuchte zweite Blackbox des Airbus A320. Ihr Fund hat sie in die Schlagzeilen gebracht und liefert nun weitere zentrale Elemente bei der Suche nach der Absturzursache.

"Wir haben Trümmer nach unten geworfen, und als wir in den Trümmern gegraben haben, ist sie aufgetaucht", sagt Coldefy. Eine große Hilfe waren Fotos von einer Blackbox aus einem früheren Flugzeugunfall - wie auf den Bildern auch war der nun gefundene Flugschreiber durch Feuer geschwärzt. "Wir haben das Foto rausgeholt und mit dem verglichen, was wir gefunden haben - und das war es!"

"Alle waren glücklich, das war eine riesige Erleichterung", erzählt die Mitarbeiterin der französischen Hochgebirgsrettung.

Eigentlich auf persönliche Gegenstände fixiert

Die 32-Jährige sollte an der Absturzstelle in den französischen Alpen nach dem Flugdatenschreiber und nach persönlichen Gegenständen der 150 Todesopfer suchen.

"Ich war wirklich auf die persönlichen Gegenstände fixiert", berichtet sie. "Wir haben versucht, in Abschnitte zu gehen, die noch nicht abgesucht worden waren, um so viele Kleider wie möglich zurückzubringen." Bei der Suche nach den Kleidern habe sie dann die verschüttete Blackbox gefunden.

Eine von drei Frauen in der Elite der Gebirgsgretter

Coldefy hat eine erstaunliche Karriere hingelegt. Denn die Elite-Hochgebirgs-Rettungskräfte der französischen Gendarmerie sind eigentlich eine Männerdomäne. 2012 war sie die erste Frau, die Mitglied der ruhmreichen Hochgebirgsrettung von Chamonix wurde. In den frankreichweit 15 Einheiten gibt es nur drei Frauen.

Die zweite durch das Feuer geschwärzte und verschüttete Blackbox gibt den Ermittlern wichtige Hinweise. Der Flugschreiber, der Daten etwa zu Flughöhe, Geschwindigkeit und zum Autopiloten enthält, wurde umgehend zur BEA geschickt und dort ausgewertet.

Ermittler gehen von Absicht des Co-Piloten aus

"Ein erstes Auslesen ergibt, dass der im Cockpit anwesende Pilot den Autopiloten benutzt hat, um einen Sinkflug des Flugzeugs auf eine Höhe von 100 Fuß (rund 30 Meter) einzuleiten", erklärte die BEA. "Dann hat der Pilot während des Sinkflugs wiederholt die Einstellung des Autopiloten verändert, um die Geschwindigkeit des sinkenden Flugzeugs zu beschleunigen."

Bereits am Donnerstag hatte der ermittelnde Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, gesagt, L. habe in den letzten Minuten des Flugs "mehrfach" verhindert, dass ein Alarm ausgelöst werde, der eine zu hohe Geschwindigkeit des Flugzeugs anzeigt.

Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.

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