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Quälerei im Kindergarten in Herne: Erzieherin soll Kinder misshandelt haben


"Mama, nimm mich hier weg"
Prozess um grausame Quälerei im Kindergarten

Von dpa
12.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Kindergarten, Herne, Nordrhein-WestfalenVergrößern des BildesIm katholischen Kindergarten St. Elisabeth sollen Kinder auf schlimmste Weise behandelt worden sein. (Quelle: dpa-bilder)
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Eine Erzieherin aus Nordrhein-Westfalen soll ihre Schützlinge jahrelang gequält und misshandelt haben. In dem Kindergarten in Herne mussten die Kleinen angeblich sogar Erbrochenes essen. Seit Mittwoch beschäftigen die Vorwürfe das Bochumer Amtsgericht. Die 32-Jährige ist wegen Misshandlung Schutzbefohlener angeklagt, sie bestreitet aber alle Vorwürfe.

Klima von Feinseligkeit und Verängstigung

Der Kindergarten war Ende 2012 in die Schlagzeilen geraten. Zwei Erzieherinnen hatten sich an die Leiterin der Einrichtung gewandt, dann übernahmen Polizei und Staatsanwaltschaft. In der Anklage ist von einem Klima der Feindseligkeit und Verängstigung die Rede, das die 32-Jährige durch häufiges Anschreien, psychischen Druck und Strafaktionen geschaffen habe. Darauf hätten die Kinder mit heftigem Weinen reagiert.

"Die Kinder waren alle fix und fertig", sagte eine der Frauen den Richtern beim Prozessauftakt. Besonders schlimm sei es beim Mittagessen gewesen. Die Angeklagte habe darauf bestanden, dass die Kinder auch ihr Gemüse essen. Dabei habe sie nicht einmal auf Kinder mit Essstörungen Rücksicht genommen. "Als sich ein Mädchen übergeben hat, hat sie den Löffel in das Erbrochene eingetaucht und dem Kind in den Mund getan."

Angeklagte: "Natürlich habe ich geschimpft"

Sie selbst sei am Ende nur noch in den Kindergarten gegangen, um aufzupassen, dass nicht noch Schlimmeres passiert, sagte die Zeugin. Dass die beiden Erzieherinnen jahrelang schwiegen, begründeten sie mit ihrer Angst vor der Kollegin und mit der Furcht, möglicherweise nichts beweisen zu können.

Die Angeklagte beteuerte ihre Unschuld: "Natürlich habe ich geschimpft, wenn die Kinder das Essen ausgespuckt haben. Ich habe dann versucht, sie zu motivieren und sie teilweise auch gefüttert. Aber nicht bis zum Erbrechen." Sie habe auch keine Kinder eingesperrt oder stundenlang mit dem Gesicht zur Wand stehen lassen. Genau davon geht die Staatsanwaltschaft jedoch aus. Die Richter haben für den Prozess noch zwei Verhandlungstage bis zum 12. März vorgesehen.

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