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Vulkanausbruch auf Java: Kelud treibt 200.000 Menschen in die Flucht


Hunderttausende fliehen in Indonesien vor Asche

Von afp, dpa, ap
Aktualisiert am 14.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Vulkanausbruch in Indonesien: In den Straßen von Yogyakarta liegt die Asche zentimeterdick auf den StraßenVergrößern des BildesIn den Straßen von Yogyakarta liegt die Asche zentimeterdick auf den Straßen (Quelle: Reuters-bilder)
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Ein gewaltiger Vulkanausbruch hat in Indonesien Hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben und das Land über hunderte Kilometer unter einer dicken Ascheschicht begraben. Zwei Menschen kamen auf der dicht besiedelten Hauptinsel Java bislang ums Leben. Vier Flughäfen mussten am Freitag geschlossen werden.

Von Surabaya bis ins 300 Kilometer entfernte Yogyakarta bietet sich ein apokalyptisches Bild: Häuser, Autos, Felder und Vieh liegen unter einer dicken Ascheschicht. Der Himmel ist grau verhangen, die Sicht beträgt nur wenige Meter.

Menschen mit Atemschutzmasken schaufeln die Asche eimerweise von Balkonen. Auf dem Flughafen von Yogyakarta stehen Maschinen mit dickem Staubpelz überzogen. Auch auf der Startbahn türmt sich die Asche, die Markierungen am Boden sind nicht mehr zu erkennen.

Vulkan wird etwas ruhiger

Der Vulkan Kelud in Ostjava brodelte seit Tagen, die Behörden hatten höchste Alarmbereitschaft verhängt. Die Eruption in der Nacht war noch im 300 Kilometer entfernten Yogyakarta zu hören, wie Anwohner sagten. "Es gibt immer noch Eruptionen am Kelud, aber sie sind kleiner", sagte Sutopo Nugroho von der Behörde für Katastrophenschutz.

Der Vulkan schleuderte Gas und Asche Tausende Meter hoch in die Luft. Die Häuser der Opfer stürzten durch umherfliegende Geröllbrocken ein, berichteten Lokalzeitungen.

200.000 Menschen werden evakuiert

Die Behörden räumten einen zehn Kilometer breiten Streifen rund um den Krater. Dort leben rund 200.000 Menschen. Viele flüchteten auf eigene Faust mit Lastwagen aus dem Gebiet. Die Polizei war vor Ort, um die Flüchtlingsströme bei schlechter Sicht im Aschenebel zu dirigieren.

In der Nähe von Yogyakarta versuchten Arbeiter unter Hochdruck, den pyramidenartigen Tempel Borobudur aus dem 8. Jahrhundert mit Planen abzudecken. Er war nach dem Ausbruch des nahen Vulkans Merapi 2010 durch Asche schwer beschädigt worden. Deutschland hat die Restaurierung mit 280.000 Euro gefördert.

Neben den Flughäfen von Surabaya und Yogyakarta wurden auch die Flughäfen Solo und Semarang geschlossen. Hunderte Flüge wurden gestrichen. Australische Ferienflieger auf die indonesische Insel Bali und nach Phuket in Thailand kehrten teils auf halber Strecke um. "Wir entschuldigen uns, aber die Sicherheit der Passagiere hat immer höchste Priorität", teilte die Fluggesellschaft Virgin Australia mit.

Lufthansa ist nicht betroffen

Qantas strich Flüge nach Jakarta und änderte Flugrouten nach Singapur. Lufthansa fliegt in Südostasien nur bis Singapur und ist von der Aschewolke nicht betroffen, wie ein Sprecher in Singapur sagte.

"Große Mengen Vulkanasche sind in der Stratosphäre und könnten einige Tage dort bleiben", berichtete das Informationszentrum Vulkanasche in der australischen Stadt Darwin. "In dieser Höhe kann Vulkanasche den Flugbetrieb beeinträchtigen."

Diese enthalte pulverisiertes Gestein und Gas. Wenn die Asche an heißen Bereichen des Triebwerks schmelze, könne das eine Art Glasschicht formen und das Triebwerk ausschalten, erklärt das Zentrum auf seiner Webseite. Asche könne auch Benzin- und Kühlmittelleitungen zusetzen.

Passagier Richard Craig war an Bord einer Qantas-Maschine nach Jakarta. Er berichtete von einer plötzlichen Verdunklung draußen. "Es sah so aus, als käme Rauch aus den Luftdrüsen", berichtete er der Zeitung "Sydney Morning Herald".

"Der Alarm ging an und piepte mehrfach." Der Pilot habe mitgeteilt, dass es sich um eine Aschewolke handelte, vor der die Luftraumkontrolle vorher nicht gewarnt habe.

Der 1731 Meter hohe Kelud war zuletzt 2007 ausgebrochen. Bei einem Ausbruch 1990 kamen 30 Menschen um, 1919 sind mehr als 5000 Menschen gestorben.

Indonesien hat fast 130 aktive Vulkane. Bei einem Ausbruch des seit Wochen aktiven Sinabung auf der Insel Sumatra waren vor kurzem 17 Menschen ums Leben gekommen.

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