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Krawalle in Hamburg: Ausschreitungen bei Demonstration für "Rote Flora"


Krawalle in Hamburg
Ausschreitungen bei Demonstration für "Rote Flora"

Von dpa
Aktualisiert am 21.12.2013Lesedauer: 2 Min.
HamburgVergrößern des BildesDie Proteste um die "Rote Flora" in Hamburg sind eskaliert (Quelle: dpa-bilder)
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Flaschen, Steine und Böller gegen Polizisten - Wasserwerfer gegen Demonstranten: Kurz nach dem Start eines Demonstrationszuges für den Erhalt des linken Kulturzentrums "Rote Flora" hat es in Hamburg die heftigsten Krawalle seit Jahren gegeben. Die Polizei löste die Demonstration daraufhin auf.

Bis zum Abend zählte die Polizei mehr als 70 verletzte Beamte. Ein Polizist aus Niedersachsen wurde durch einen Steinwurf so schwer verletzt, dass er bewusstlos ins Krankenhaus gebracht werden musste. Genauere Angaben zur Zahl der verletzten Demonstranten gibt es bislang noch nicht.

Nach Einschätzung der Polizei waren unter den 7300 Demonstranten rund 4500 aus dem linksextremistischen Spektrum - viele davon gewaltbereit. Die Polizei hatte mit Ausschreitungen gerechnet und war mit einem Großaufgebot von mehr als 2000 Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz.

Sehr hohes Aggressionspotential

Die Situation eskalierte schon kurz nach Beginn der Demonstration, als in unmittelbarer Nähe des besetzten Kulturzentrums Randalierer aus dem sogenannten Schwarzen Block Einsatzkräfte attackiert. Diese stoppten daraufhin den Demonstrationszug und setzten Wasserwerfer ein. Auch von einer Brücke seien Beamte mit Gegenständen beworfen worden, sagte eine Polizeisprecherin.

"Es hat von Anfang an eine aggressive Grundstimmung geherrscht, wir sind massiv angegriffen worden", sagte ein weiterer Polizeisprecher. "Das ist derart gewalttätig gewesen, das haben wir lange so nicht erlebt."

Angriff auf Drogeriemarkt mit Kunden

Ein Drogeriemarkt, in dem sich Kunden befunden hätten, sei mit Steinen attackiert worden, die Scheiben von Sparkassen seien eingeschlagen und Müllcontainer in Brand gesetzt worden.

Nach der Auflösung der Demonstration zogen die Randalierer in Gruppen in Richtung Reeperbahn weiter. Auch dort kam es zu Auseinandersetzungen, bei denen die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzte. Die Reeperbahn wurde gesperrt. Unter anderem wurden bei einem SPD-Büro die Scheiben eingeworfen, Müll wurde angezündet.

Bahnverkehr beeinträchtigt

Durch die Krawalle war auch der Nah- und Fernverkehr in Hamburg beeinträchtigt. Weil Demonstranten im Bereich des Schanzenviertels immer wieder auf die Gleise liefen, wurde eine S-Bahn-Strecke teilweise gesperrt.

Fernzüge aus Hannover, Berlin, Bremen und Rostock endeten im Hamburger Hauptbahnhof und konnten nicht nach Altona weiterfahren. Fernzüge aus dem Norden würden umgeleitet und endeten dafür in Harburg, erklärte die Bahn.

Diverse Anlässe für den Protest

Der Protest richtete sich gegen eine Räumung des seit mehr als 20 Jahren besetzten Kulturzentrums "Rote Flora", wie sie der Eigentümer Klausmartin Kretschmer angedroht hat. Außerdem ging es um das Bleiberecht für Flüchtlinge und die "Esso-Häuser" an der Reeperbahn. Die Häuser waren in der Nacht zum Sonntag wegen Einsturzgefahr evakuiert worden.

Alle Bürgerschaftsfraktionen hatten in den vergangenen Tagen parteiübergreifend zu einem friedlichen Protest aufgerufen.

Rund 800 Menschen hatten zuvor in Hamburg-St. Georg auf einer Kundgebung friedlich für ein Bleiberecht von afrikanischen Flüchtlingen der sogenannten Lampedusa-Gruppe demonstriert. Vertreter der Flüchtlinge sprachen sich dabei für friedliche Proteste aus.

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