Wegen Terror-Verherrlichung Umstrittener französischer Komiker Dieudonné festgenommen
News folgenDer umstrittene französische Komiker Dieudonné M'bala M'bala ist unter dem Vorwurf der Verherrlichung des Terrorismus festgenommen worden. Das verlautete aus Justizkreisen. Bereits am Montag hatte die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen dieses Vorwurfs gegen den Komiker eingeleitet.
Der 48-Jährige hatte in einem Facebook-Eintrag den Solidaritäts-Spruch "Ich bin Charlie" für die Anschlagsopfer mit dem Namen des Attentäters in dem jüdischen Supermarkt, Amedy Coulibaly, vermischt. So steht etwa in einer bei Facebook von Dieudonné veröffentlichten Korrespondenz mit den französischen Innenminister Bernard Cazeneuve: "Man betrachtet mich als einen Amedy Coulibaly, obgleich ich nicht anders bin als Charlie."
"Quenelle"-Gruß stammt von Dieudonné
Dieudonné hatte schon vor einem Jahr international für Schlagzeilen gesorgt. Gegen den Komiker wurden damals in Frankreich wegen judenfeindlicher Äußerungen in seinem Bühnenprogramm mehrere Auftrittsverbote verhängt. Von ihm stammt auch der "Quenelle"-Gruß, der an den Hitler-Gruß erinnert. Der ehemalige französische Fußball-Nationalspieler Nicolas Anelka, der als Freund Dieudonnés gilt, wurde bei seinem ehemaligen Klub West Bromwich Albion suspendiert, nachdem er im Dezember 2013 nach einem Tor den "Quenelle"-Gruß zeigte.
Verurteilungen wegen Verleumdung und Diskriminierung
Bei Dieudonnés Auftritten fallen laut "Süddeutsche Zeitung" Sätze wie: "Der Genozid an den Indianern, das war das Schlimmste. Daneben war die Sache in Polen während des Krieges wie ein Urlaub im Club Méditerranée." Über den jüdischen Journalisten Patrick Cohen zog der Komiker wie folgt her: Über den Journalisten Patrick Cohen, der ihn kritisiert hatte, zog Dieudonné her: "Sollte sich der Wind drehen, bin ich nicht sicher, ob er genug Zeit haben wird, seine Koffer zu packen. Wenn ich ihn reden höre, denke ich, die Gaskammern - schade."
Dieudonné wurde vor seiner Festnahme bereits sieben Mal rechtskräftig verurteilt, unter anderem wegen Verleumdung, Diskriminierung und Diffamierung.
