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Nato: Angeblich Beweise für Panzer aus Russland in der Ukraine


Panzerkolonnen in der Ost-Ukraine?
Nato liefert angeblich Beweise für russischen Grenzübertritt

Von reuters, dpa, afp
28.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Diese Satellitenaufnahmen zeigen nach Auffassung der Nato russische Artilleriegeschütze in einem Konvoi auf ukrainischem Boden am 21. August 2014 in der Nähe von Krasnodon.Vergrößern des BildesDiese Satellitenaufnahmen zeigen nach Auffassung der Nato russische Artilleriegeschütze in einem Konvoi auf ukrainischem Boden am 21. August 2014 in der Nähe von Krasnodon. (Quelle: dpa Digital Globe)
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Die Lage in der Ost-Ukraine spitzt sich dramatisch zu: Die Ukraine wirft Russland vor, zwei Panzerkolonnen in die strategisch wichtige Stadt Nowoasowsk im Südosten des Landes geschickt zu haben, wo Kämpfe stattfinden. Die Nato veröffentlichte Satellitenbilder, die den Grenzübertritt russischer Truppen beweisen sollen.

Ein ranghoher Nato-Beamter sagte, mindestens 1000 russische Soldaten hielten sich auf dem ukrainischem Gebiet auf. Die Nato wirft Russland vor, militärisch massiv in der Ukraine aktiv zu sein.

Die vergangenen zwei Wochen zeigten eine "bedeutende Eskalation" der militärischen Einmischung Moskaus, sagte der Nato-General Nico Tak im belgischen Mons. Die Allianz veröffentlichte Satellitenbilder, die dies belegen und unter anderem einen Konvoi russischer Artillerie-Einheiten in der Ukraine zeigen sollen.

"Zusätzliche Beweise"

Die Satellitenbilder lieferten "zusätzliche Beweise, dass russische Kampftruppen, ausgerüstet mit hoch entwickelten schweren Waffen, innerhalb des souveränen Territoriums der Ukraine aktiv sind", sagte Tak vor Journalisten im militärischen Hauptquartier der Nato in Mons. Demnach befinden sich in der Ukraine "deutlich mehr als tausend" russische Soldaten. "Die russischen Soldaten unterstützen die Separatisten, kämpfen mit ihnen, kämpfen unter ihnen."

Seit Mitte August habe die militärische Einmischung Russlands für die Separatisten in der Ukraine in Ausmaß und Qualität deutlich zugenommen, sagte Tak. "Wir haben große Mengen fortgeschrittener Waffen beobachtet, darunter Luftabwehrsysteme, Artillerie, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, die an die Separatisten in der Ost-Ukraine geliefert worden sind." Dies und die "bedeutende" Anzahl russischer Kampftruppen vor Ort verschärften die Situation deutlich. Von einer "Invasion" wollte der Nato-General jedoch nicht sprechen.

Demnach bedienen die "gut ausgebildeten" russischen Soldaten anspruchsvolle Waffensysteme und beraten die Separatisten in der Ost-Ukraine. Aber es gebe auch "klare Hinweise auf Kontakt zwischen ukrainischen und russischen Kräften", sagte der Nato-General.

"Zunahme russischer Aktivitäten"

"In den vergangenen zwei Wochen haben wir eine wirkliche Zunahme russischer Aktivitäten beobachtet", sagte Tak und verwies auf die Ereignisse um die Stadt Nowoasowsk in der Südostukraine. Nach Angaben der ukrainischen Regierung haben russische Truppen Nowoasowsk und mehrere umliegende Dörfer am Mittwoch erobert.

"Und das schafft eine zweite Front für die ukrainischen Kräfte. Das ist ein sehr effektives Mittel, den Druck von den Separatisten zu nehmen", sagte Tak. "Russland versucht, eine Niederlage der Separatisten zu verhindern." Die Regierung in Moskau will nach Einschätzung der Nato mit ihrer Einflussnahme den Konflikt in der Ukraine verlängern und "einfrieren".

Auf seiner Facebook-Seite warf der ukrainische EU-Botschafter Konstiantyn Jelisiejew Moskau eine "unverhohlene Invasion" vor. Die EU-Politik der "Beschwichtigung" gegenüber dem "Aggressor" müsse aufgegeben werden, die europäische Solidarität mit der Ukraine müsse sich in einer "weitreichenden militärischen und technischen Hilfe" sowie in "bedeutenden Sanktionen" gegen Moskau zeigen.

Nowoasowsk unter Beschuss

Nowoasowsk wurde drei Tage lang beschossen. Die Rebellen waren am Mittwoch in die Kleinstadt eingedrungen. Nach Angaben der ukrainischen Nationalgarde sollen seitdem große Mengen Rüstungsgüter aus Russland nach Nowoasowsk gebracht worden sein. Die Einnahme der Stadt nährte Spekulationen, dass die Aufständischen einen Korridor von Russland zu der von Moskau annektierten Halbinsel Krim schaffen wollen.

Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin wirft Russland vor, mit russischen Fallschirmjägern und anderen Soldaten sein Land "und die ganze Welt" in einen Krieg hineinzuziehen. Die Lage habe sich dadurch dramatisch geändert, zitiert ihn die "Bild".

Grenzposten von Russland aus beschossen

Vor dem neuerlichen angeblichen Grenzübertritt der Panzerkolonne sei von Russland aus ein Grenzposten mit Grad-Raketen beschossen worden, behauptet der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Andrej Lyssenko. Die nicht ausreichend bewaffneten ukrainischen Grenzposten hätten sie durchgelassen und seien geflohen.

Russland hat nach einer Sondersitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) einen Einmarsch in der Ost-Ukraine jedoch erneut dementiert. Die russische Führung habe "keinerlei Interesse" an einer Invasion in der Ost-Ukraine, sagte der russische OSZE-Vertreter Andrej Kelin. "Wir haben ganz klar gesagt, dass Russland mit Ausnahme von zehn Grenzsoldaten keine Truppen in der Ost-Ukraine hat."

Die Europäische Union wird nach der Verschärfung der Ukraine-Krise über weitere Sanktionen gegen Russland beraten. Dies kündigte Kanzlerin Angela Merkel für das Gipfeltreffen am Samstag in Brüssel an.

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