Das kostet Putins Krieg Russlands Oligarchen – doch es gibt auch Profiteure

Russlands Oligarchen haben in den vergangenen zwölf Monaten mehr Geld verloren als andere Superreiche. Es gibt aber auch Profiteure des Ukraine-Kriegs.

Fast ein Fünftel ihres Geldes haben russische Oligarchen im vergangenen Jahr verloren. Das geht aus einer Analyse der Finanznachrichten-Agentur "Bloomberg" hervor, die die Vermögen der reichsten Russen am 24. Februar 2022 – dem Tag, an dem Putins Russland die gesamte Ukraine angriff – und am 24. Februar 2023 vergleicht.

23 Russen befinden sich laut "Bloomberg" unter den 500 reichsten Menschen der Welt. Insgesamt 339 Milliarden Dollar teilte diese Gruppe noch vor einem Jahr unter sich auf. Seitdem sollen sie 67 Milliarden Dollar verloren haben, ein Rückgang von fast 20 Prozent, der damit viermal so hoch ist wie die Verluste anderer Milliardäre.

Makhmudov ist nur noch halb so reich

Allein ein Zehntel des Verlustes liegt bei Alexey Mordashov, der heute 6,7 Milliarden Dollar ärmer ist als Anfang 2022. Hungern muss der Stahl-Magnat wohl dennoch nicht – er ist weiter 19,8 Milliarden Dollar schwer.

Prozentual am härtesten getroffen hat es den Bauunternehmer Iskandar Makhmudov, der 3,4 seiner zuvor 6,6 Milliarden verloren hat – und damit mehr als die Hälfte seines Vermögens einbüßte.

Usmanov profitiert

Ebenfalls auf der Liste stehen der Stahlunternehmer Vladimir Lisin, der 5,8 Milliarden Dollar verlor und nun bei 20,5 Milliarden steht, Andrey Melnichenko (Verlust von 4,5 Milliarden, jetzt bei 12,6 Milliarden Dollar) und Ex-Chelsea-Besitzer Roman Abramovich, der mit 5,6 Milliarden Dollar fast die Hälfte seiner zuvor fast 12,5 Milliarden verloren hat.

Doch nicht alle russischen Milliardäre leiden unter den westlichen Sanktionen – drei von ihnen sind heute reicher als noch vor einem Jahr: Mikhail Prokhorov (plus 200 Millionen), Andrey Guryev (plus 2,1 Milliarden) und Alisher Usmanov, der im Visier bayerischer Steuerfahnder steht (plus 1,2 Milliarden Dollar).