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Nato: Offenbar geheime Pläne zur Ukrainehilfe aufgetaucht


Über angebliche US- und Nato-Pläne
Geleakte Dokumente wurden im Sinne Moskaus geschönt

Von dpa
Aktualisiert am 07.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Mehrfachraketenwerfer Himars in der Ukraine im Einsatz (Archivbild): Die Raketenwerfer können auch Streubomben abfeuern.Vergrößern des BildesDer Mehrfachraketenwerfer Himars in der Ukraine im Einsatz (Archivbild): Die geleakten Pläne sollen Informationen über die Waffen enthalten haben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Im Internet wurden angeblich geheime US- und Nato-Pläne zur Ukraine verbreitet. Allerdings scheinen sie verändert worden sein.

Angeblich geheime Dokumente über US- und Nato-Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen die russischen Besatzer sind im Internet aufgetaucht. Ob die Dokumente echt sind und wer sie veröffentlicht haben könnte, war zunächst unbekannt.

Das US-Verteidigungsministerium habe eine Untersuchung eingeleitet, wer hinter der Veröffentlichung stecken könnte, berichtete die "New York Times" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsvertreter.

Militärexperten zufolge seien die Unterlagen offenbar im Sinne Moskaus frisiert worden, was auf eine Desinformationskampagne aus Russland hindeuten könnte, schrieb die Zeitung weiter. So seien etwa US-Schätzungen über ukrainische Verluste übertrieben hoch, Angaben zu russischen Verlusten aber sehr niedrig angesetzt.

Experten könnten daraus wertvolle Informationen ziehen

Versuche der US-Regierung, die Dokumente löschen zu lassen, seien bisher nicht erfolgreich gewesen, schrieb die Zeitung. Die Unterlagen wurden über die Social-Media-Plattformen Twitter und Telegram verbreitet. Die Dokumente seien fünf Wochen alt und enthielten keine konkreten Pläne für Angriffe oder größere Offensiven, hieß es. Die Nato in Brüssel wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben. "Wir kommentieren nie angebliche Leaks geheimer Dokumente", sagte ein Sprecher.

Russische Militärexperten könnten aus den Unterlagen dennoch wertvolle Informationen ziehen, wie zum Beispiel Zeitpläne für Waffenlieferungen oder ukrainische Truppenstärken, schrieb die Zeitung. Bei den veröffentlichten Dokumenten handle es sich um den ersten bekannt gewordenen Erfolg russischer Spionage seit Beginn des russischen Angriffs auf die gesamte Ukraine im Februar vergangenen Jahres.

Russische Seite spricht von Täuschungsmanöver

Auf russischer Seite wurden die geleakten Unterlagen mit Skepsis aufgenommen. Das sei womöglich ein Täuschungsmanöver, erklärte Wladimir Rogow, Mitglied der von Moskau eingesetzten Militärverwaltung im besetzten südukrainischen Gebiet Saporischschja. Aus den Dokumenten geht hervor, dass die Ukraine rund 50.000 Soldaten im Frontgebiet habe. "Aber ich denke, das ist eine klassische Desinformationskampagne, die uns in die Irre führen soll, dass sie (die ukrainischen Einheiten) noch nicht bereit seien und wir uns entspannen können", sagte er.

Einige Informationen aus dem Dossier seien sicher wahr, doch solle damit die Illusion erzeugt werden, es sei noch Zeit bis zu einem ukrainischen Angriff. "Die Lage an der Front sagt etwas ganz anderes: Die Technik kommt und ist schon bereit, die Leute daran ausgebildet, die Anzahl der Soldaten groß genug", warnte Rogow. Das Gebiet Saporischschja gilt nach Einschätzung von Experten als wahrscheinlichste Stoßrichtung für eine ukrainische Gegenoffensive.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • nyt.com: "Ukraine War Plans Leak Prompts Pentagon Investigation" (englisch)
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