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Russland | Anschlagsversuch auf Simonjan und Sobtschak vereitelt?


Propagandistin und eine Kreml-Kritikerin
Anschlagsversuch auf Simonjan und Sobtschak vereitelt? Ukraine reagiert

Von dpa, afp, reuters, mam

Aktualisiert am 16.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Margarita Simonyan, Chefredakteurin des russischen Propagandasenders RT (Archivbild): Sie bedankte sich bei dem FSB für die Vereitelung des mutmaßlichen Anschlags.Vergrößern des BildesMargarita Simonyan, Chefredakteurin des russischen Propagandasenders RT (Archivbild): Sie bedankte sich bei dem FSB für die Vereitelung des mutmaßlichen Anschlags. (Quelle: Sergei Karpukhin/imago-images-bilder)
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Der russische Geheimdienst will angeblich Mordanschläge auf zwei Journalistinnen verhindert haben. Darunter auch eine der bekanntesten Propagandistinnen Putins. Darauf reagierte nun die Ukraine.

Russlands Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mordanschlag auf die Chefredakteurin des russischen Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan, verhindert und mehrere Verdächtige festgenommen. Auch die regierungskritische TV-Moderatorin Xenia Sobtschak soll demnach im Visier der Angreifer gewesen sein.

Während Simonjan als glühende Unterstützerin des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gilt, hatte Sobtschak sowohl Russlands Präsident Wladimir Putin als auch dessen Krieg gegen die Ukraine mehrfach kritisiert. Sie ist Tochter des früheren Bürgermeisters von St. Petersburg, der Mentor des heutigen Präsidenten Wladimir Putin war. Simonjan dankte dem FSB dafür, den mutmaßlichen Anschlag vereitelt zu haben. Sobtschak hat sich bislang nicht zu dem Fall geäußert.

Laut dem Bericht des FSB wurden in Moskau und der russischen Region Rjasan die Mitglieder einer russischen Neonazi-Gruppe namens "Paragraf-88" festgenommen. Um wie viele Personen es sich handelt, geht aus dem Bericht nicht hervor. Das FSB wirft ihnen vor, hinter dem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf die beiden Journalistinnen zu stecken. Demnach sollen sie Wohnungen und Arbeitsplätze der beiden Frauen ausgekundschaftet haben, um diese zu töten.

Bei einer Razzia sei bei den Verdächtigen ein Kalaschnikow-Maschinengewehr und unter anderem 90 Patronen, Messer, Gummiknüppel, Computer und Nazi-Flaggen und -Literatur beschlagnahmt worden.

Russischer Geheimdienst beschuldigt die Ukraine

Der russische Propagandasender RT veröffentlichte ein Video zu dem Fall, auf dem ein junger Mann in einem T-Shirt mit der Aufschrift "Waffen SS" behauptet, er habe von Ukrainern den Mordauftrag angenommen. Der demnach 18 Jahre alte Mann, der seinen Namen und sein Geburtsdatum nennt, schildert den angeblichen Tathergang. Bei der geplanten Waffenübergabe sei er von Sicherheitskräften festgenommen worden, sagte er.

Auftraggeber der Mordanschläge soll laut dem russischen FSB der Kiewer Geheimdienst SBU sein. Dieser soll den Tatverdächtigen 1,5 Millionen Rubel (14.800 Euro) für jeden Mord in Aussicht gestellt haben. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Auch hat sich der SBU bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der FSB meldet immer wieder verhinderte Attentate und Festnahmen von Verdächtigen, die im Auftrag ukrainischer Dienste Anschläge geplant haben sollen. Unabhängig prüfen lassen sich diese in der Regel nicht.

Die Ukraine hat die russischen Vorwürfe nun zurückgewiesen. Für die Ukraine spielten die Chefredakteurin und die Moderatorin keine Rolle, sagte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Fernsehen in Kiew. "Sie haben auf nichts einen Einfluss. Sie spielen heute keine Rolle in dem, was passiert – nicht im Rahmen des Krieges insgesamt und nicht im Rahmen dessen, dass Russland seine Position im globalen Kontext verloren hat."

Zwei prominente Medienvertreter wurden seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine allerdings bereits in Russland getötet: Im August vorigen Jahres Darja Dugina bei einer Autobombenexplosion und Anfang April der Militärblogger Maxim Fomin, genannt Wladlen Tatarski, bei der Zündung eines Sprengsatzes in einem Café in St. Petersburg. Im Mai gab es einen Autobombenanschlag auf den bekannten kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin, dessen Fahrer starb – er selbst wurde schwer verletzt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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