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Gegenoffensive: Ukraine setzt wohl zum Hauptschlag an – Russland bestätigt Kämpfe


Gegenoffensive im Süden
Berichte: Ukraine setzt zum Hauptschlag an

Von t-online, wan

Aktualisiert am 27.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Wirkungslose Gegenoffensive? Ein Militärexperte kritisiert das Vorgehen der ukrainischen Armee und gibt eine düstere Prognose ab. (Quelle: t-online)
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Nach US-Berichten läuft die ukrainische Offensive jetzt im Süden des Landes auf Hochtouren. Auch Russland bestätigt heftige Kämpfe.

Die ukrainische Gegenoffensive soll nach Aussagen aus dem amerikanischen Verteidigungsministerium jetzt mit voller Kraft laufen – vor allem im Südosten des Landes. Tausende ukrainische Soldaten sollen zur Verstärkung an die Front geschickt worden sein und den Hauptschlag vorbereiten. Viele von ihnen seien vom Westen trainiert und mit Ausrüstung versorgt, berichtet die "New York Times" und beruft sich auf Quellen im Pentagon.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach bereits von Erfolgen. "Übrigens haben unsere Jungs heute sehr gute Fortschritte an der Front erzielt", sagt er am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. "Gut für sie! Details werden noch bekannt gegeben."

Ob es sich bei den Kämpfen tatsächlich um einen Offensiv-Hauptschlag handelt und wie erfolgreich er ist, wird sich in den nächsten Tagen deutlicher zeigen. Denn laut "New York Times" hatten ukrainische Soldaten am Mittwoch auch berichtet, dass sie zwar russische Truppen zurückdrängt hätten, es aber keine signifikanten Durchbrüche gegeben habe.

Ziel: Das Asowsche Meer

Am Mittwoch hatte es Meldungen über heftige Artillerie-Angriffe in der Region von Saporischschja gegeben. Dort verläuft einer der Frontabschnitte, in denen die Ukraine ihre Offensive durchführt. Ziel ist es offenbar, das Asowsche Meer zu erreichen und die Verbindungen zwischen den russisch besetzten Gebieten im Süden und Osten zu unterbrechen.

Angriffswelle mit Leopard-Panzern

Auf Telegram hatte Wladimir Rogow, ein russischer Offizieller im Süden der Ukraine, von heftigen Kämpfen in Orichiw berichtet. Das Dorf liegt auf halber Strecke zwischen Saporischschja und Mariopol. Rogow sprach von im Westen ausgebildeten ukrainischen Truppen, die mit 100 Panzerfahrzeugen angriffen, darunter deutsche Leopards und amerikanische Bradley-Panzerfahrzeuge. Jewgeni Balitski, ein russischer Offizieller in Saporischschja, berichtete ebenfalls auf Telegram von 36 ukrainischen Angriffen.

Auch nahe dem Dorf Robotyne, südlich von Orichiw, rückten wohl ukrainische Truppen vor. "Durch den Angriff auf mehr als 80 gepanzerte Fahrzeuge, darunter Panzer, Infanterie-Kampffahrzeuge, gepanzerte Personentransporter und gepanzerte Kampffahrzeuge, gelang es dem Feind, in drei Bereiche einzudringen. Jetzt toben in dieser Gegend heftige Kämpfe", schrieb der populäre russische Militärblogger Rybar.

Russland räumt heftige Kämpfe ein

"Wir kamen Robotyne nahe. Habe die Siedlung selbst noch nicht betreten. Die Kämpfe in den Schützengräben vor Robotyne gehen weiter", sagten Sprecher einer ukrainischen Militärbrigade gegenüber dem US-Sender "CNN".

Das russische Verteidigungsministerium hatte eingeräumt, dass es heftige Angriffe nahe der Stadt Orichiw gegeben habe – weniger als hundert Kilometer vom Asowschen Meer entfernt. Russland habe die Angreifer zurückschlagen können, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Die Angaben können allerdings nicht unabhängig überprüft werden.

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Ukrainische Offizielle haben laut "New York Times"-Bericht den USA mitgeteilt, dass die verstärkten ukrainischen Einheiten versuchen würden, die russische Minenfelder und Stellungen zu durchbrechen und nach Süden in Richtung der Stadt Tokmak und im Erfolgsfall weiter nach Melitopol nahe der Küste vorzudringen. Diese Offensive könne bis zu drei Wochen dauern.

Luftangriffe im Westen der Ukraine

Gleichzeitig hat Russland den Westen der Ukraine mit einer neuen Angriffswelle überzogen. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, sagte am Mittwoch im Fernsehen, dass Raketen in das Gebiet Chmelnyzkyj geflogen seien, wo sich auch ein Militärflughafen befindet. Bis zum Mittwochabend wurden den Angaben der Luftwaffe zufolge insgesamt 36 Marschflugkörper abgefangen – darunter auch Geschosse über den Gebieten Kiew, Charkiw und Dnipro. Luftalarm war zwischenzeitlich im ganzen Land ausgelöst worden.

Ziel der Angriffe sollen laut ukrainischen militärnahen Quellen Su-24-Kampfbomber auf dem Militärflughafen Starokostjantyniw gewesen sein. Die ukrainische Luftwaffe hatte in den vergangenen Tagen mehrere erfolgreiche Luftschläge mit Marschflugkörpern vom Typ Storm Shadow auf russische Munitionslager auf der seit 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim durchgeführt.

Verwendete Quellen
  • nytimes.com: "U.S. Says Main Thrust of Ukraine’s Counteroffensive Has Begun" (englisch)
  • cnn.com: "Russia's war in Ukraine" (englisch)
  • Telegram: Kanäle von @rybar. @vrogov und @balitskyEV
  • tass.ru: "МО РФ сообщило о продвижении до 3 км по фронту на краснолиманском направлении" (russisch)
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