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Ukraine meldet schwere russische Angriffe: 11.000 Menschen evakuiert


Russland greift an mehreren Frontabschnitten an
"Sie sind nicht einfach zu stoppen"

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 11.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein russischer Soldaten feuert eine Salve ab (Archivbild): In Kupjansk werden heftige Gefechte erwartet.Vergrößern des BildesEin russischer Soldat feuert eine Salve ab (Archivbild): In Kupjansk werden heftige Gefechte erwartet. (Quelle: IMAGO/Stanislav Krasilnikov)
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Russische Truppen haben an mehreren Stellen ukrainische Stellungen angegriffen. Ein Gebiet rückt dabei besonders in den Fokus.

Ukrainische Truppen sind nach eigenen Angaben in einigen umkämpften Gebieten unter Druck geraten. Der Generalstab meldete am Donnerstagabend, dass es in mehreren Gebieten schwere russische Angriffe gegeben habe. Genannt wurden die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk.

Dabei setze die russische Armee Artillerie ein, greife aber auch aus der Luft an. Unklar ist, ob es sich um eine größere Offensive handelt. Ukrainischen Angaben zufolge konnte man die Angreifer zurückschlagen. "Aber sie sind nicht einfach zu stoppen", schrieb die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram. Die Militärinformationen sind unabhängig nicht zu überprüfen.

37 Ortschaften evakuiert

Die Lage scheint zumindest in einem Gebiet sehr angespannt zu sein. Nahe der ostukrainischen Stadt Kupjansk östlich von Charkiw haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von 37 Ortschaften angeordnet. Als Grund werden heftige Kämpfe angegeben. Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, seien betroffen, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow. Auf der Evakuierungsliste stehen nach offiziellen Angaben sowohl einige Dörfer als auch Teile der Stadt Kupjansk.

Die Ukraine hatte Kupjansk im vergangenen Jahr im Zuge einer überraschenden Gegenoffensive im Gebiet Charkiw aus russischer Besatzung befreit. Die Stadt und das Umland wurden danach immer wieder und zuletzt verstärkt Ziel russischen Beschusses.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sollen die Verluste des ukrainischen Militärs bei den neuerlichen Angriffen bis zu 75 Soldaten, zwei gepanzerte Kampffahrzeuge, drei Autos, eine Selbstfahrlafette Krab polnischer Produktion sowie eine Radaranlage vom Typ AN/TPQ-50 aus US-Produktion umfasst haben.

In der Nacht zum Donnerstag soll eine Fliegerbombe des Typs Fab-25 das Gebäude der Stadtverwaltung von Kupjansk beschädigt haben, wie Synjehubow auf Telegram berichtete. Zudem sollen in derselben Nacht im nur wenige Kilometer entfernten Dorf Kindraschiwka zwei Zivilisten durch russischen Beschuss verletzt worden sein. Es soll nun ebenfalls evakuiert werden.

Entlastungsangriff oder strategischer Vorstoß?

Das dort angegriffene Territorium liegt außerhalb der vier von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiete. Beobachtern zufolge könnten die Angriffe der Entlastung russischer Soldaten im Süden und Südosten dienen, wo ukrainische Truppen seit zwei Monaten ihre Gegenoffensive konzentrieren. Moskau könnte demnach aber auch neue Eroberungen im Gebiet Charkiw anstreben, um diese als Verhandlungsmasse für den Fall einer diplomatischen Lösung des Krieges in der Hand zu haben.

Der prorussische Militärblogger Michail Onufrienko sieht einen weiteren Grund. "Kupjansk selbst ist ein wichtiges logistisches Zentrum, und der Gegner will es nicht verlieren. Bei dem Versuch, unseren Vormarsch aufzuhalten, verlegt das ukrainische Militär Verstärkungen an diesen Abschnitt. Ein Teil der Neuankömmlinge sind Verbände, die für die Offensive am Frontabschnitt Saporischschja bestimmt waren", sagte er dem russischen Propagandasender RT. Er sieht sogar die Möglichkeit, dass russische Truppen von dort auf die Großstadt Charkiw vorrücken könnten.

Im ukrainischen Militärbericht vom Donnerstag werden nur zwei Abschnitte genannt, in denen eigene Angriffe durchgeführt werden – Richtung Melitopol und Berdjansk im Süden. Dort hofft die ukrainische Armee, mit ihrer Gegenoffensive das Asowsche Meer zu erreichen und die russische Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim zu unterbrechen. In der Region haben sich die russischen Truppen allerdings besonders stark verschanzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
  • telegram.com: Kanal von Hanna Maliar
  • rt.com: "Russland sucht nach den Schlüsseln zur Befreiung von Kupjansk"
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