Niederlande und Dänemark liefern Ukraine F-16-Kampfjets: Selenskyj glücklich

Die Niederlande und Dänemark verpflichten sich zur Lieferung von F-16-Jets an die Ukraine. Sie geben als erste westliche Länder eine solche Zusage.

Die Niederlande und Dänemark werden gemeinsam F-16-Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern. Das erklärte der scheidende niederländische Ministerpräsident Mark Rutte laut dem niederländischen Medium "De Telegraaf" am Sonntag nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Luftwaffenstützpunkt Eindhoven.

Die dänische Regierung bestätigte die Informationen. Sie wollen der Ukraine 19 der F-16-Kampfjets geben. Das teilt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup mit. Vor einer Lieferung müssten aber Bedingungen erfüllt werden, wie das dänische Außenministerium mitteilte. Dazu zähle die Bereitstellung von ausgebildetem und geprüftem ukrainischem Personal.

70 ukrainische Piloten zur Ausbildung in Dänemark

Frederiksen zufolge werden derzeit 70 ukrainische Piloten an F16-Kampfflugzeugen in Dänemark ausgebildet. Selenskyj betonte in einer Mitteilung, es werde daran gearbeitet, das Training zu beschleunigen. "Wir haben heute auch über die Möglichkeit gesprochen, die Ausbildungsmission auszuweiten", sagte er.

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Selenskyj sprach bei einem Besuch in den Niederlanden von einem Durchbruch. Er erwartet demnach 42 Jets, die nach der Ausbildung der ukrainischen Piloten an das Land geliefert werden sollen, wie er nach Gesprächen mit Rutte im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Unklar blieb dabei, ob er sich auf die Gesamtzahl der Zusagen beider Länder bezog oder nur auf die aus den Niederlanden. Das Land verfügt nach Angaben des niederländischen Verteidigungsministeriums aber über 42 Flugzeuge dieses Typs, von denen allerdings derzeit nur 24 einsatzbereit sind.

Selenskyj veröffentlichte auch ein Selfie von sich mit einem breiten Lächeln und Rutte vor einem Kampfjet. "Danke, Niederlande! Danke, Mark! Danke an alle, die uns helfen!", schrieb der ukrainische Präsident dazu. Auf X, ehemals Twitter, fügte er hinzu: "42 Jets. Und das ist erst der Anfang." Sie sollen dafür eingesetzt werden, "russische Terroristen von ukrainischen Städten und Orten fernzuhalten".

Noch offene Fragen

Die Transferbedingungen müssten allerdings noch geklärt werden, so Rutte. Wie viele F-16-Jets die Niederlande liefern werden, könne er noch nicht sagen. Auch wann genau die Flugzeuge geliefert werden sollen, war zunächst unklar.

Damit sind die Niederlande und Dänemark die ersten westlichen Länder, die der Ukraine eine feste Lieferzusage für die modernen Kampfjets geben. Die beiden Staaten sind federführend bei den Plänen einer Allianz aus elf Ländern, ukrainische Piloten an den Kampfjets auszubilden.

Die USA hatten am Freitag grünes Licht für die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden an die Ukraine gegeben. Die US-Regierung nannte ebenfalls als Bedingung, dass die Ausbildung der ukrainischen Piloten und Techniker abgeschlossen sein müsse.

Russland warnte vor Lieferung

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges fordert Kiew von seinen westlichen Verbündeten moderne F-16-Jets zur militärischen Unterstützung im Kampf gegen die feindlichen Truppen, insbesondere bei seiner Luftverteidigung. US-Kampfjets vom Typ F-16 seien in der Lage, russische Waffensysteme und Schiffe ins Visier zu nehmen, die für Angriffe auf den Süden der Ukraine eingesetzt würden, sagte eine Sprecherin der ukrainischen Armee Ende Juli.

Russland hatte vor einer Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine gewarnt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, Moskau werde einen solchen Schritt als "nukleare" Bedrohung betrachten. Die Kampfflieger sind in der Lage, Atomwaffen mit sich zu führen.